• 27. Juli 2024

Vierter Anstieg des Dienstleistungspreisindex setzt EZB-Rat in Alarmbereitschaft

ByJörg

Feb 22, 2024

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist im Februar um einen Punkt gestiegen.  Ausschlaggebend dafür war der Anstieg des PMI für den Dienstleistungssektor von 48,4 im Januar auf aktuell 50, was auf eine Stagnation hindeutet.

Der Dienstleistungssektor ist der größte Teil der Wirtschaft und wird vor allem von der Binnennachfrage getragen. Die starke Erholung des Dienstleistungssektors in den letzten Monaten deutet darauf hin, dass sich die Wirtschaft im Euroraum in den kommenden Monaten besser entwickeln wird als erwartet.

Der Indikator für das Verarbeitende Gewerbe ist um einen halben Punkt gesunken. Aus den Daten für das verarbeitende Gewerbe geht jedoch hervor, dass der Produktionsrückgang auf die Einschränkungen in der Lieferkette infolge des Konflikts am Roten Meer zurückzuführen sein könnte. So ist beispielsweise bekannt, dass Tesla Deutschland sein Werk im Februar aufgrund von Lieferkettenproblemen für zwei Wochen geschlossen hat. Der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe könnte damit nur vorübergehend sein und sich wieder normalisieren, sobald sich die Lieferketten in den kommenden Monaten wieder stabilisieren.

Hervorzuheben ist, dass der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Euroraum im vierten Monat in Folge gestiegen ist. Dies steht im Einklang mit den Erhebungen der Europäischen Kommission und deutet darauf hin, dass die Inflation im Dienstleistungssektor der Eurozone in diesem Jahr wieder anziehen dürfte. Das Risiko, dass die Inflation auf einem Niveau verharrt, das deutlich über dem Ziel der EZB von 2 % liegt, nimmt daher zu.

Diese Daten werden die „Falken“ im EZB-Rat unterstützen. Ein derart starker Anstieg des zusammengefassten Einkaufsmanagerindex, insbesondere weil er vom Dienstleistungssektor getragen wird, wird die Position stützen, dass die Eurozone den Höhepunkt der geldpolitischen Straffung bereits überschritten hat. Der vierte Anstieg des Dienstleistungspreisindex in Folge wird den gesamten EZB-Rat in Alarmbereitschaft versetzen. Das Risiko, dass die erste Zinssenkung in diesem Jahr über den Juni hinaus verschoben wird, nimmt deutlich zu. Denkbar ist auch, dass die EZB die Zinsen, wenn überhaupt, nur sehr graduell senkt und dies auch so an die Märkte kommuniziert. Wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklungen fortsetzen werden, was positiv für den Euro und negativ für Bundesanleihen sein dürfte.

 

English version:

 

The Euro Area PMI rose by a whole point in February. This was driven by a rise in the services PMI to 50 from 48.4 in January. This shows that the services sector is now only stagnating. The services sector is the largest part of the economy and mainly driven by domestic demand. The strong rebound in the services sector over the past couple of month suggest that the Euro Area economy will do better than expected in the next couple of months.  The Manufacturing sector fell by half a point. However, the manufacturing data suggest that the fall in output could be a result of the supply chain restrictions as a result of the conflict in the Red Sea. For example, we know that Tesla Germany closed its factory for two weeks in February as a result of these supply chain issues. This suggests that the decline in the manufacturing sector is probably temporary and will resolve itself once supply chains normalise again in the next couple of months. Importantly, the Euro Area Services PMI price index rose for the fourth month running. This is in line with the European Commissions surveys and shows that services inflation will likely rebound in the Euro Area again this year. The risks that it remains at levels which are significantly above the ECB’s 2% target is rising.

 

These data points will support the hawks on the Governing Council. Such a strong rise in the composite PMI, especially because it is driven by the services sector, will support the narrative that the Euro Area has already passed peak monetary policy tightness. The fourth rise in a row in the services Price balance will put the whole Governing Council on alert. The risk that the first cut this year is delayed past June is clearly rising. It is also plausible that once the ECB cuts it will only do so very gradually and that it communicates that path to markets. We believe that these trends will continue, which are Euro supportive and Bund bearish.

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