• 6. Dezember 2024

Zur Klimakonferenz in Baku warnen Hilfsorganisationen: „Nicht zu handeln, ist deutlich teurer“ / Bündnisorganisationen erwarten von Industriestaaten mehr Gelder für Klimaanpassung

ByJörg

Nov 13, 2024
Zur Klimakonferenz in Baku warnen Hilfsorganisationen: "Nicht zu handeln, ist deutlich teurer" / Bündnisorganisationen erwarten von Industriestaaten mehr Gelder für Klimaanpassung

Bonn (ots)

Angesichts der immer dramatischeren Folgen durch die Klimakrise fordern Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ von der Klimakonferenz COP29 in Baku ein deutliches Signal für stärkere und zielgerichtete Klimafinanzierung. Gerade Gemeinschaften in Ländern des globalen Südens können eine Anpassung an den Klimawandel alleine nicht bewältigen. Dabei sind es oft die lokalen Gemeinschaften in besonders anfälligen Regionen, die die größte Last der Klimakrise tragen und selbst am meisten zum Schutz ihrer Lebensgrundlage beitragen. Die Bündnisorganisationen CARE, World Vision und ADRA sehen Industriestaaten in der Pflicht, ihre Beiträge auch für humanitäre Mittel zur Klimaanpassung deutlich zu erhöhen. Der Bedarf für Klimafinanzierung hat nach Einschätzung von Expert:innen keine Dimension von Milliarden, sondern von Billionen Euro.

Humanitäre Organisationen benötigen mehr Unterstützung für Klimaanpassung

Mehr Gelder für den Schutz der Bevölkerungen vor den Folgen des Klimawandels sorgen unmittelbar für bessere Lebensbedingungen. Diese Erfahrungen machen Hilfsorganisationen, die vor Ort humanitäre Hilfe leisten. Die direkte Unterstützung stark betroffener Gemeinschaften ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. „Es braucht eine stärkere Berücksichtigung humanitärer Aspekte und konkrete Maßnahmen zur Unterstützung betroffener Bevölkerungsgruppen. Ein starkes Ziel zur Finanzierung von Klimamaßnahmen ist essentiell“, sagt Carina Rolly, Advocacy and Policy Advisor bei ADRA mit Blick auf die Klimakonferenz. „Hier sollten die Prinzipien der Klimagerechtigkeit von den historisch Hauptverursachenden berücksichtigt werden. Die COP29 bietet eine Chance, Vertrauen wiederherzustellen. Partizipative Prozesse sind notwendig, um lokale Gemeinschaften in Klimamaßnahmen einzubinden.“

Die Einbindung aller Bevölkerungsgruppen ist ein entscheidender Schritt für den Erfolg von Klimamaßnahmen. „Die Kosten des Nichthandelns übersteigen die Kosten des Handelns bei weitem“, betont Marlene Achoki, Global Policy Lead bei CARE International. „Die Industrienationen müssen jetzt die Klimafinanzierung zugunsten von Anpassung, Verlusten und Schäden erhöhen. Zuschüsse statt Kredite sind entscheidend, um den Schuldenkreislauf zu durchbrechen und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Darüber hinaus braucht es eine inklusive Klimapolitik, die Frauen und Mädchen stärkt und sie aktiv in Entscheidungsprozesse einbezieht.“

Industriestaaten bei Bewältigung von Schäden und Verlusten gefordert

Während Maßnahmen zur Anpassung vor zukünftigen Klimakatastrophen schützen, leiden viele Gemeinschaften bereits unter den Folgen der Klimakrise. Durch längere Trockenperioden oder heftige Überschwemmungen fallen Ernten häufiger aus und die Ernährungsgrundlage geht verloren. Für viele Menschen bleibt angesichts einer unbewohnbaren Heimat nur noch die Flucht in andere Regionen. World Vision fordert deshalb stärkere Bemühungen zum Ausgleich bereits entstandener Schäden. „Nach der erfolgreichen Einrichtung eines Fonds zur Kompensation klimabedingter Schäden und Verluste sollte die Bundesregierung auf der COP29 darauf hinwirken, dass dafür ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Der Fonds sollte Kinder und lokale Gemeinschaften durch Zuschüsse direkt unterstützen, nicht als Kredite, die die derzeitige Schuldenkrise besonders armer und fragiler Länder verstärkt“, erklärt Ekkehard Forberg, Themenmanager Friedensförderung und Anwaltschaftsarbeit bei World Vision.

Einladung zu einem virtuellen Mediengespräch

Dienstag, 19. November um 9:30 Uhr (CET: Central European Time)

Mit Einschätzungen der Klimaexpert:innen von CARE, ADRA und World Vision zum Stand der Verhandlungen vor Ort aus Baku. Wir freuen uns über eine Anmeldung an [email protected]

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von „Aktion Deutschland Hilft“ koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen – und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. „Aktion Deutschland Hilft“ hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/

Pressekontakt:

Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel.: 0228/ 242 92 – 222
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E-Mail: [email protected]
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