von Dennis Riehle
Ich habe den ehemaligen Konstanzer Landrat Frank Hämmerle von der CDU schon immer für seine Ehrlichkeit geschätzt. Während der Zeit meines Ehrenamtes bin ich ihm oft begegnet und habe ihn als einen geradlinigen Menschen kennengelernt. Er hat sich schon damals bundesrepublikanische Aufmerksamkeit verschafft, weil er die Politik von Angela Merkel mit Blick auf die Migration öffentlich und vehement infrage stellte. Und nun bekommen die Leitmedien hier vor Ort neuerlich Schnappatmung, weil er jüngst in einer Rede auf dem lokalen Neujahrsempfang als augenscheinliche Privatperson die Mentalität der Brandmauer zur AfD geißelte – und stattdessen einforderte, sich auf den demokratischen Geist zu besinnen, der eine grundsätzliche Bereitschaft zu Koalitionsgesprächen mit allen durch den Souverän legitimierten Parteien vorsehen sollte.
Vollkommen richtig stellt er fest, dass die herausragenden Probleme in diesem Land nur dann gelöst werden können, wenn man Mehrheiten auf einer möglichst breiten Basis des am 23. Februar zu erwartenden Ergebnisses bildet. Verbohrt ist es stattdessen, sich beispielsweise wie in Österreich um jegliche Zusammenarbeit mit der FPÖ zu winden, um nach drei verlorenen Monaten doch noch zu der überraschenden Erkenntnis zu gelangen, dass man zwar Brücken über ideologische Grenzen zu bauen versuchen kann. Aber ein Miteinander mit dem weltanschaulich am nächsten liegenden Partner als pragmatisch und vernünftig erscheint, wenn man die Brille von Korrektheit und Wachsamkeit abnimmt. Schließlich ist die Ausgrenzung eines landesweit mittlerweile beständig auf dem zweiten Platz liegenden Anbieters von Konzepten und Antworten für die Zukunft nicht nur kindsköpfig und dumm.
Unverrückbare Wahrheiten
Sondern es entspricht einem stringent volksverräterischen Habitus, sich nicht etwa dem Votum der Bürger verpflichtet zu fühlen, sondern einem vom linken Establishment diktierten Kurs der Realitätsverweigerung. Beständig klettert die Alternative für Deutschland in den Umfragen weiter nach oben, weil das Thema der illegalen Zuwanderung im Gegensatz zur Meinung von Katrin Göring-Eckardt eben doch inmitten des Alltags der Gesellschaft angekommen ist. Da braucht es nicht einmal das Rampenlicht durch ein Messerattentat. Es genügt manches Benehmen der Gäste, die keinen Hauch an Dankbarkeit für den Schutz und die Versorgung aufbringen, welche ihnen in nicht wenigen Fällen sogar dann zuteilwird, sollten sie keine Bleibeperspektive besitzen oder einen nachweislich anerkannten Fluchtgrund vorweisen können. Dass wir zum Sozialamt der Welt verkommen sind, daran lassen unter anderem die Kindergeldzahlungen rund um den halben Globus keinen Zweifel.
Wir scheinen gefangen in der Bringschuld, die uns täglich mit der Moralkeule der schrecklichsten Kapitel unserer Vergangenheit um die Ohren gehauen wird. Dieser Nation ist jedes Selbstbewusstsein abhandengekommen, sich nicht länger ausbeuten zu lassen. Statt konsequent Abschiebungen umzusetzen und damit den geltenden Regeln des Asylrechts zu entsprechen, debattieren wir weiter über die Legitimität von Appellen, die Heimreise der mittlerweile den Umfang von vier Millionen überschreitenden Gruppe an Personen ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Gang zu setzen. Mutige, die sich zur Artikulation dieser unverrückbaren Wahrheiten durchringen, geraten schnell ins Visier eines Sturms der Entrüstung jener Vielfaltsfetischisten, die mittlerweile darüber nachdenken, aus der Stadt wegzusiedeln, um die fatalen Folgen ihrer Denke nicht länger mitansehen zu müssen. Doch diesen Schachzug darf man ihnen nicht durchgehen lassen. Und so erfüllt mich ein genugtuendes Gefühl, dass immer mehr Verstandsmäßige willens scheinen, kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen.
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Author: Gast Autor
Journalistenwatch