• 18. November 2024

Weil sie Leobschütz statt Glubczyce sagte: Weidel von linken Historikern als Revisionistin angefeindet

ByJörg

Jul 26, 2024
f817d3d562664d59a924ff7ade4f1b5e

Als ob es nicht reichen würde, dass die sich ohnehin größtenteils als links verstehenden Mainstream-Medien unablässig auf die AfD eindreschen, meinte nun auch noch die „Welt“, ihren Teil beisteuern zu müssen. Weil die AfD Co-Vorsitzende Alice Weidel „in einer als rechtsextrem eingestuften Zeitschrift“ erklärt hatte, sie weigere sich, den polnischen Namen Głubczyce zu verwenden, die Stadt, aus der ihre Familie nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurde. „Weidel ist ein oberschlesischer Name, meine Familie väterlicherseits kommt aus Leobschütz. Ich habe mich immer geweigert, nachzuschauen, wie der polnische Name der Stadt lautet, und diese Stadt umzubenennen. Mein Vater hatte eine schreckliche Kindheit, er hat seine Eltern und seinen Bruder verloren“, so Weidel.

Leobschütz war seit dem 18. Jahrhundert Teil Preußens, stimmte nach dem Ersten Weltkrieg mit 99 Prozent für den Verbleib in Deutschland und wurde 1946 in Głubczyce umbenannt, nachdem es im Jahr zuvor unter polnische Verwaltung gestellt worden war. Weidels völlig harmlose Aussage lieferte dem Geschichtsprofessor Jens-Christian Wagner, der auch Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ist, die Vorlage für den völlig hanebüchenen Vorwurf, sie stelle damit „die nach 1945 gezogenen Grenzen infrage und wendet sich gegen die Aussöhnung mit Polen und damit eine wesentliche Grundlage für ein friedliches Deutschland“. Zudem blende sie „die Vorgeschichte und Ursache von Flucht und Vertreibung der Deutschen aus: den von Deutschland begonnenen Raub- und Vernichtungskrieg gegenüber den Staaten Ostmittel- und Osteuropas.“

Kriminalisierung des normalen Sprachgebrauchs

Das Ganze dient natürlich nur wieder einmal als billigster Vorwand, die AfD als völkische, rassistische und revisionistische Partei darzustellen, die die gesamte Entwicklung nach 1945 rückabwickeln will. Dabei handelt es sich bei Weidels Äußerungen um rein persönliche Aussagen im Zusammenhang mit ihrer Familiengeschichte, ohne jeden politischen Hintergrund. Ein Sprecher Weidels erklärte dann auch, sie habe sich „in keiner Weise auf völkerrechtliche Belange“ bezogen. Es sei „sehr weit hergeholt, in die Worte eine Relativierung deutscher Verantwortung hineinzuinterpretieren.“ Wagner nutzte auch die Gelegenheit, Weidel noch einmal dafür zu kritisieren, dass sie im Juni 2023 das gesamte Ostdeutschland als „Mitteldeutschland“ bezeichnet hatte. Damit suggeriere sie, „dass die östlich gelegenen Gebiete, die seit 1945 zu Polen gehören, Ostdeutschland sind“, empörte er sich. „Weidel folgt in ihrer Terminologie klassischen revanchistischen Positionen der Vertriebenenverbände in den ersten Nachkriegsjahrzehnten“, so Wagner.

Weidels Sprecher wies auch diesen Vorwurf als „haltlos“ zurück. „Die Bundesländer, die in diesem Jahr Landtagswahlen abhalten, gehören bis heute zum Sendebereich des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Lediglich Brandenburg gehört seit 2003 zum Sendegebiet des RBB“, stellte er klar. An dieser lächerlichen Posse zeigt sich wieder einmal, wie der normale Sprachgebrauch ideologisiert wird, wenn es um die AfD geht. Man sagt auch heute noch Stettin oder Danzig, ohne deswegen als Verfechter einer Re-Germanisierung des Ostens zu gelten. Aber weil Weidel einen harmlosen Satz zur Herkunft ihres Namens sagte, wird genau dieser Eindruck vermittelt. Damit wird jedoch nur unterstrichen, dass man gerade keine handfesten Beweise für die Vorwürfe gegen die AfD hat und stattdessen wirklich nach jedem Strohhalm greifen muss, um an diesem Popanz festzuhalten. Dass die „Welt“ sich dafür hergibt, diesen Pseudoskandal an die große Glocke zu hängen, ist ein Armutszeugnis.

Zur Quelle wechseln
Author: Kurschatten

Teile den Beitrag mit Freunden