Beim autonomen Fahren zählen die inneren Werte
Von Ansgar Lange +++ Autonomes Fahren ist der Mega-Trend der Branche. Experten sind davon überzeugt, dass eine Maschine sicherer fährt als der Mensch. Für das Autoland Deutschland ist es wichtig, von dieser Entwicklung nicht abgehängt zu werden. Denn wenn es auch viele Kritiker gibt und klassische Autofans wie der Welt-Kolumnist Henryk M. Broder unverändert der Meinung sind, beim Auto komme es auf „das Aussehen, die Hülle“ an, lässt sich das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen.
Feuilletonisten wie der SZ-Redakteur Thomas Steinfeld mögen noch eine Hymne auf „la bella macchina“ anstimmen. Ja, früher machten die Autos noch „Bella figura“. Heutige Autos sind zwar nicht unbedingt hässlich, doch mittlerweile kommt es eher auf die inneren Werte an. Moralisch, so Steinfeld, sei das Automobil eh erledigt. Die Freiheit der Fortbewegung stoße an ihre Grenzen. Früher habe es noch elegante Autos gegeben, in denen das schöne und das wahre Fahren möglich gewesen sei.
Sicherheit wichtiger als Design
Doch die vermeintliche Krise des Designs ist modernen Sachzwängen geschuldet. Autos sind immer sicherer geworden. Die Zahl der Assistenzsysteme hat drastisch zugenommen. „Wer einem Jaguar E-Type hinterherschmachtet, sollte wissen, dass die extralange Schnauze mitnichten irgendwelche Sicherheit in Form der Knautschzone bot – die starre Lenksachse bohrte sich bei Frontalzusammenstößen durch den Brustkorb des Fahrers. Der E-Type verfügte weder über Airbags noch über ABS, ASR oder wie all die elektronischen Helferlein sonst noch heißen, die einen Sportwagen mit seinen hohen PS-Zahlen für den Sonntagsfahrer navigierbar machen“, schreibt David Pfeifer in der Süddeutschen Zeitung.
„Wem es auf das ursprüngliche Gefühl beim Fahren ankommt, wem Sicherheit nicht an erster Stelle steht und wer beim Tanken nicht knausern muss, der kann sich in einem gut sortierten Youngtimer-Markt bedienen“, sagt der Personalexperte Michael Zondler vom Ludwigsburger Beratungsunternehmen centomo http://www.centomo.de , zu dessen Kunden viele Automobilzulieferer gehören. „Doch ich bin davon überzeugt, dass sich selbstfahrende Fahrzeuge auf lange Sicht in der Breite durchsetzen werden, auch wenn sie zurzeit noch keine großen Emotionen wecken. Doch auch an andere technische Innovationen, die erst umstritten waren, haben sich die Menschen nach und nach gewöhnt.“
Dass ab dem kommenden Jahr eine Teststrecke in Nordrhein-Westfalen für selbstfahrende Autos geplant sei, ist laut Zondler eine sehr gute Nachricht für die Automobilzuliefererindustrie, die in NRW und Baden-Württemberg sehr stark vertreten ist. Bereits heute werden nach Expertenangaben weltweit 30 Milliarden Euro mit Fahrerassistenzsystemen umgesetzt. Der „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer ist der Ansicht, dass sich der Umsatz in den nächsten fünf Jahren sogar auf etwa 55 Milliarden Euro fast verdoppeln werde.
Teststrecke in NRW
„Auch wenn der manchmal sehr blau-weiß denkende Bundesverkehrsminister Dobrindt eine solche Teststrecke vielleicht lieber in Bayern sähe, ist der Standort Wuppertal absolut sinnvoll. Denn in Wuppertal-Elberfeld befindet sich die Deutschland-Zentrale von Delphi Automotive und das Kompetenzzentrum für E-Mobilität. Bosch, Continental, Delphi und viele andere starke Zulieferer haben das Know How und das richtige Personal, um die „Verschmelzung von klassischer Industrie und Digitalwirtschaft“ hinzubekommen. Und sie sind gerade in NRW und im Ländle exzellent vertreten“, so Zondler. „Kein Wunder, dass die Rheinische Post schon über „Google-Autos made in NRW“ jubiliert.“
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