Ein Bauer bekam gleich mehrere Hengste geschenkt. Wilde Tiere, die in ihrem neuen Zuhause bald für frischen Wind sorgen sollen. Doch die Euphorie wird von einem kleinen, aber entscheidenden Detail getrübt: Die Hengste stammen nicht von einem Züchter. Sie haben auch auf dem langen Transport leider ihre Papiere verloren. Und auch über ihre Vergangenheit ist wenig bekannt. Nun stellt sich der Bauer eine ganze Reihe von Fragen.
Gastbeitrag von Meinrad Müller
Staatliches Futter, das mögen sie
Doch was können diese Hengste überhaupt? Können sie einen Wagen ziehen? Oder einen Pflug? Sind sie als Reittiere geeignet, oder besteht die Gefahr, dass sie ihren Reiter kurzerhand abwerfen? Kann man pferdebegeisterte Mädchen unbesorgt zu ihnen lassen? Oder neigen sie dazu, mit den Hufen auszuschlagen oder die Mädchen zu erdrücken? Sind es vielleicht sogar „Beißer“, die ihrer neuen Umgebung zeigen wollen, wie stark sie sind?
Im Pferdewohnheim
Auch das Leben in der Pferdebox stellt Fragen auf: Fühlen sie sich dort wohl, oder klopfen sie mit den Hufen unruhig an die Wände? Reißen Sie das Heugitter und den Hafereimer von der Wand? Und wie verhalten sie sich, wenn es an die tägliche Routine geht, etwa beim Ausmisten durch externe Fachkräfte? Lässt sich ein DIN-Halfter problemlos anlegen oder beginnt das tägliche Ritual mit einer nervenaufreibenden Aktion?
Integration auf der Koppel
Der Bauer fragt sich zudem: Was passiert, wenn die Hengste auf eine Koppel kommen, die an eine Wiese voller blonder Stuten grenzt? Werden sie vor lauter Aufregung wild? Und dürfen die Neulinge überhaupt auf eine Wiese, die nicht eingezäunt ist, oder verschwinden sie sofort über alle Berge in ein anderes Land?
Und dann sind da noch die Kühe. Wie reagieren die Hengste, wenn sie plötzlich mit den friedlichen deutschen Wiederkäuern die Weide teilen müssen? Ist das ein Problem, oder lässt sie das völlig kalt? Und schließlich: Was passiert, wenn der bäuerliche Polizist, der Hofhund, vorbeischaut? Werden die Hengste friedlich bleiben, oder müssen die Hunde besser ferngehalten werden?
Der Pferdehof wird sich ändern, wer freut sich darauf?
All diese Fragen schwirren dem Bauern durch den Kopf, während er seine neuen Gäste betrachtet. Die Neugierde, aber auch eine gewisse Sorge mischen sich in seine Vorfreude. Schließlich möchte er sicherstellen, dass die Integration der Hengste in ihren neuen Alltag – und in die bestehende Tiergemeinschaft – möglichst reibungslos verläuft.
Ob der Herr Bürgermeister seine Probleme jetzt besser erkennt?
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Author: Gast Autor
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