Fünf Punkte, die Selbständige beachten sollten, wenn sie sich in Vereinen, Verbänden oder Gemeinschaften organisieren
Bielefeld, 20. Juli 2015.
„Gemeinsam sind wir stark“, dieser Slogan findet sich in vielen Marketing-Medien von Vereinen, Verbänden und Organisationen. Für Organisationen, die politische Ziele verfolgen und die ihre Relevanz aus einer breiten Mitgliederbasis ziehen, ist dies sicher auch richtig. Für Selbständige oder kleine Unternehmen stehen aber meist andere Aspekte im Vordergrund. Ihnen ist weit wichtiger, welchen individuellen Nutz- und Mehrwert sie durch eine Mitgliedschaft haben, nicht was die Gemeinschaft davon hat. Masse, also die schiere Größe der Organisation, steht für sie nicht im Fokus. Nach welchen fünf Aspekten Selbständige und Kleinunternehmer sich Berufsverbände, Vereine oder Fachorganisationen aussuchen sollten, hat jetzt der interdisziplinäre Expertenverbund Ultimo mit Sitz in Bielefeld analysiert. Win-Win ist dabei entscheidend.
„Was habe ich davon? Diese Frage ist bei vielen Verbänden schon fast verpönt. Sie verweisen oft lieber auf allgemeine Vorteile, die jedes Mitglied nutzen kann und vergessen dabei die individuellen Ziele einzelner Mitglieder“, meint Jens Wörmann, Geschäftsführer des Ultimo-Expertenverbundes mit rund 100 Partnern im gesamten deutschsprachigen Raum. Fast alles werde immer individueller, selbst Massenprodukte können heute häufig in der Stückzahl Eins hergestellt werden. Nur Vereine und Verbände seien oft noch in einem kollektivistischen Denken mit Standardleistungen verhaftet, stellt Wörmann fest. Er bevorzugt deswegen Organisationen, deren Leistungen sich anpassen lassen und so den jeweiligen Interessen Rechnung tragen.
Grundsätzlich, so der Diplom-Betriebswirt und Franchise-Experte, sei aber der Unternehmer selbst verantwortlich dafür, für sich das Beste aus einer Organisation herauszuholen. Klare Vorstellungen und Forderungen schon beim Eintritt seien hilfreich. Nur in den seltensten Fällen werde der Verband auf das Mitglied zukommen. „Vereine und Verbände sind Vertragspartner wie alle anderen auch – nur meistens komplexer“, so Wörmann. Doch genau in dieser Komplexität mit regionalen Entscheidern oder Gruppen vor Ort, Facharbeitskreisen und demokratisch legitimierten Ansprechpartnern mit Eigeninteressen lägen auch große Chancen. „Jede Entscheidungseinheit bietet Chancen für die eigene Handschrift und die individuelle Sichtbarkeit bis hin zur Eigenvermarkung“, so Wörmann.
Folgende fünf Punkte sollten seiner Meinung nach Mitglieder oder Interessenten von beruflichen oder branchenspezifischen Vereinigungen beachten:
1. Imagetransfers
Wer sich in einem Verband organisiert, sollte sicher sein, dass dieser über einen guten Ruf in der jeweiligen Branche verfügt – spätestens dann, wenn mit der Mitgliedschaft auch geworben werden soll. Prominente Mitglieder oder Marktführer in den Verbandsreihen sind hier ein guter Indikator. Gilt es als Auszeichnung oder Qualitätsmerkmal, dabei zu sein oder eher als „gewöhnlich“? Häufig ist diese Frage auch mit besonders hohen Aufnahmekriterien in den Verband verbunden. Das ist immer ein gutes Zeichen. Wer auf diesen Punkt besonderen Wert legt, sollte aber bereit sein, höhere Beiträge in Kauf zu nehmen.
2. Kultur
Für das Miteinander in einer Organisation ist die innere Kultur ein bedeutender Aspekt. Ist es gewollt und wird es gefördert, zum Beispiel durch besondere Veranstaltungen, Mitgliederverzeichnisse, ein Intranet oder besondere Mentoren-Programme, dass sich die Mitglieder gegenseitig ansprechen oder bleibt dies dem Zufall überlassen? Was unternimmt die Organisation, um Synergien zwischen Mitgliedern zu schaffen? Auch hier gilt, das Mitglied muss wissen, was es möchte: schicke Räume, ein aktives Netzwerk, originelle Events oder fachlichen Austausch – es kommt auf die Kultur der Mitglieder und die Philosophie an. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei Verbänden nur selten.
3. Möglichkeiten der Selbstdarstellung
Für viele Unternehmer ist es wichtig, im Kreise der anderen Verbandsmitglieder präsent und sichtbar zu sein. Insbesondere dann, wenn die Organisation nahe an der eigenen Kundenzielgruppe liegt, ist das ein wichtiger Aspekt. Welche Möglichkeiten in Sachen Werbung, PR und Selbstdarstellung bietet die Organisation? Klassiker sind eine Präsenz auf der Verbandswebsite, ein Mitgliederverzeichnis, ein Mitgliedermagazin und Sponsoring von Veranstaltungen. Manche Organisationen vermitteln auch Plattformen Dritter, auf denen sich Mitglieder präsentieren können. Solche Kooperationen, etwa mit Messen, Verlagen, Presseportalen oder Werbepartnern können auch die Sichtbarkeit des Mitglieds erhöhen. Es kann sich lohnen, hier nach besonderen Konditionen zu fragen und derartige Kooperationen zu nutzen.
4. Vorträge
Eine besonders attraktive Art, sich selbst als Mitglied einer Organisation in Szene zu setzen, ist ein eigener Vortrag. Besteht die Möglichkeit dazu? Neben der inhaltlichen Gestaltung des Vortrages werden so alle anderen Mitglieder eingeladen und auf den Vortragenden und dessen Themen und Leistungen aufmerksam, PR inklusive. Wer etwas zu sagen hat, sollte sich Verbände aussuchen, die dies auch zulassen.
5. Individualität und Eigeninitiative
Wichtig ist auch die Frage, welchen individuellen Raum die Organisation für einzelne Mitglieder zulässt. Ist es möglich, eigene Veranstaltungsformate anzubieten und dazu eventuell ergänzende Ressourcen zu nutzen? Ist es vielleicht sogar möglich, eine Funktion oder Repräsentanz zu übernehmen? Und unterstützt die Organisation dabei oder überlässt sie solche Initiativen dem Zufall? Engagement macht anziehend und kann ein Möglichkeit sein, nachhaltig Wirkung zu erzielen.
Mindestens drei der oben genannten Punkte sollten positiv bewertet werden, um sich für eine Organisation zu entscheiden, lautet Wörmanns Empfehlung. Letztlich sei es aber auch eine Budgetfrage – vor allem dann, wenn um alle Interessen zu befriedigen mehrere Mitgliedschaften notwendig sein sollten.
„Die Vielzahl von Verbänden und Organisationen hat für jeden etwas zu bieten – ob Geselligkeit, Netzwerk, Exklusivität oder Marketing im weitesten Sinne. Die Investition von Geld und Zeit muss sich individuell lohnen. Deswegen sollten sich gerade kleine Betriebe und Soloselbständige die Zeit nehmen, sich mit der optimalen Auswahl zu beschäftigen“, so Wörmann abschließend.
Weitere Informationen über den interdisziplinären Expertenverbund Ultimo sowie die Themen Verbände, Netzwerke, Kooperation und Marketing gibt es unter www.ultimo.org.
Über Ultimo
Ultimo ist ein interdisziplinär ausgerichteter Partnerverbund mit rund 100 selbständigen Unternehmern und Dienstleistungsspezialisten im gesamten deutschsprachigen Raum. Angebotsschwerpunkte sind kaufmännische Dienstleistungen, Büro- und Verwaltungstätigkeiten, Leistungen rund um die Unternehmenskommunikation und umfassende Managementservices für fast alle Geschäftsbereiche kleiner und mittlerer Unternehmen. Ultimo legt Wert auf praxisnahe, handfeste und nachvollziehbare Dienstleistungen zum fairen Preis und definiert sich als branchenübergreifender Service- und Kompetenzverbund. Ultimo ist eine Marke der Ultimo Verwaltungsdienstleistungen GmbH mit Sitz in Bielefeld.
Ultimo Verwaltungsdienstleistungen GmbH
Die Ultimo Verwaltungsdienstleistungen GmbH ist ein anerkannter und ausgezeichneter Franchisegeber und betreibt die zwei unabhängig voneinander operierenden Marken Ultimo und q2b – qualitytobusiness.
Ultimo gehört zu den Top 50 Franchisegebern in Deutschland (Wirtschaftsmagazin impulse) und zu den 30 schnellst wachsenden Franchisekooperationen („starting-up“ Heft 09/2008). Darüber hinaus ist das Unternehmen Mitglied in zahlreichen Fachorganisationen wie zum Beispiel dem Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller (BVBC) und dem Bundesverband Selbständiger Buchhalter und Bilanzbuchhalter (BBH). Ultimo und q2b sind geprüft vom Deutschen Franchisenehmer Verband (DFNV). Wegen seiner hohen Qualitätsorientierung ist das Unternehmen seit 2010 nach DIN ISO 9001/2008 zertifiziert.
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