Die erfolgreich selbstzerfleischte linke Resterampe ist immerhin noch profiliert genug, um sich von ihrer abtrünnigen Ex-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht, die als BSW die ungleich erfolgreichere Konkurrenz besetzt, weitestmöglich zu distanzieren – und zwar durch Annäherung an den Mainstream. Ausgerechnet die einst moskauhörigen SED-Nachfolger können sich gar nicht russlandfeindlich genug positionieren, seit Sahra Wagenknecht die “Querdenker”-Position der sofortigen Kriegsbeendigung in der Ukraine inklusive Stopp jeglicher Waffenlieferungen und Einleitung von Friedensverhandlungen vertritt.
Zur Abgrenzung dieser BSW-Position flüchtet sich der neue Linken-Vorsitzende Jan van Aken nun vehementer denn je in eine fast schon an den Fanatismus Roderich Kiesewetters erinnernde Konfrontationslinie – und jammert, die EU-Sanktionen gegen Putin gingen längst nicht weit genug. In einem Interview mit dem linksextremen Blatt “Neues Deutschland” berichtet van Aken von seiner kürzlichen Reise in die Ukraine, schimpft auf den „Kapitalismus“, der schuld daran sei, dass so viele Wohnungen dort leerstehen (dass die Bewohner natürlich in die vor allem deutschen Sozialsysteme geflüchtet sind, übersteigt offenbar seinen Horizont) und will noch mehr westliche Unterstützung für das Selenskyj-Kriegsverlängerungsregime.
Wagenknecht setzt sich im BSW durch
Damit steht die Linke in direkter Opposition zu Wagenknecht und ruft quasi nochmals in Erinnerung, warum diese sich vor 10 Monaten abgespalten hat. Die Ukraine-Frage und die nach Kriegspolitik und Waffenlieferungen war für die rote Sahra stets ein buchstäbliches Killer-Kriterium, an dem sie nicht rütteln will – wie der (nun zu ihren Gunsten ausgegangene) innerparteiliche BSW-Machtkampf in Thüringen mit der dortigen Spitzenkandidatin Katja Wolf zeigte.
Am Ende setzte sich Wagenknecht mit ihrer klaren Forderung durch, dass die Parteiposition zur Ukraine- und Russlandpolitik in den Koalitionsverhandlungen nicht aufgegeben werden darf und weiterhin alles für eine sofortige Beendigung des Krieges am Verhandlungstisch sowie ein Stopp deutscher Rüstungsexporte getan werden muss – weshalb die sogenannte “Friedenspräambel“ in den Koalitionsvereinbarungen zur designierten Erfurter “Brombeer-Koalition” unverhandelbar sein soll. (TPL)
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Author: Kurschatten
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