Selbst heute, im Rückblick, 16 Jahre später, wirkt es noch unfassbar: Der 2009 frisch ins Amt gewählte Barack Obama bekommt den Friedensnobelpreis – kaum dass er den Stuhl im Oval Office angewärmt hat. Ohne einen einzigen Krieg beendet zu haben. Ohne einen politischen Durchbruch, ohne konkrete Tat. Es reichten Visionen, warme Worte, ein neues Klima der Hoffnung. Für viele war das damals ein Signal des Aufbruchs. Für nüchterne Beobachter war es vor allem eins: ein symbolpolitischer Überschuss.
Was in der öffentlichen Erinnerung gern verdrängt wird: Obama hat nicht nur keinen Krieg beendet – er hat militärisch sogar nachgelegt. Mit dem Krieg gegen Libyen hat er aktiv zur Destabilisierung Nordafrikas beigetragen. Auch in Syrien eskalierte unter seiner Ägide die verdeckte Unterstützung radikaler Kräfte. Der Drohnenkrieg erreichte unter ihm neue Dimensionen – inklusive gezielter Tötungen ohne Verfahren.
Heute, 16 Jahre später, wird der Friedensnobelpreis an die venezolanische Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado verliehen – eine mutige Frau, gewiss, aber auch eine Entscheidung mit klarer geopolitischer Stoßrichtung. Die Wahl überrascht niemanden, sie bedient Erwartungen. Und erneut wird ein Kandidat ignoriert, der – ob man ihn nun mag oder nicht – reale Beiträge zum Frieden geleistet hat: Donald Trump.
Der Mann, den die meisten Medien unisono als Kriegstreiber dämonisierten, hat während seiner Präsidentschaft keinen neuen Krieg begonnen. Stattdessen wirkte er an gleich mehreren maßgeblichen Friedensprozessen mit:
– Im Kaukasus: Zwischen Armenien und Aserbaidschan tobte jahrzehntelang ein blutiger, tief verwurzelter Konflikt. Unter Beteiligung Trumps wurde am 8. August 2025 ein Friedensvertrag unterzeichnet – ein Durchbruch nach Jahrzehnten des Hasses. Zwar ist das Verhältnis weiterhin fragil, doch erstmals sprechen beide Seiten von einem dauerhaften Frieden. Für die Region, die so lange nur Krieg kannte, ist das ein Novum. Und eine historische Chance.
– Im Nahen Osten/Gaza: Die aktuellen Entwicklungen übersteigen die Wirkung der Abraham-Abkommen um ein Vielfaches. Am 9. Oktober 2025 erklärte die Hamas offiziell, der Krieg sei beendet – auf Basis von Garantien durch die US-Regierung, Saudi-Arabien und weitere Vermittler. Israel und Hamas haben einem Rahmenabkommen zugestimmt, das die Freilassung von Geiseln, den schrittweisen Rückzug israelischer Truppen sowie eine Waffenruhe vorsieht – bei gleichzeitiger Kontrolle Israels über Teile des Gazastreifens in der ersten Phase. Ob diese Einigung hält, bleibt offen. Skepsis ist angebracht. Aber allein, dass dieser historische Bruch mit Jahrzehnten der Gewalt überhaupt möglich wurde, verdankt sich maßgeblich den diplomatischen Vorarbeiten unter Trumps Präsidentschaft – und ist mehr, als das, was Friedensnobelpreis-Träger Obama je vorzuweisen hatte.
Und doch: Kein Nobelpreis für Trump. Kein Vorschlag, keine breite Debatte. Trumps Rolle in diesen Prozessen gerät zur Nebensächlichkeit. Bei Israel und Gaza: ja, immerhin Erwähnungen – aber ein Bruchteil dessen, was wir hören würden, wenn Obama diesen Durchbruch erreicht hätte. Und beim Kaukasus? Dort herrschte weitgehend Schweigen – allenfalls ein paar Meldungen im Kleingedruckten. Dass Trump die Region mit diplomatischem Druck (auch auf Ankara) zur Waffenruhe bewegte, schien nicht ins gewünschte Bild zu passen.
Deutsche Medien werfen denn ich Nebelkerzen. Der Bayerische Rundfunk etwa schreibt zur aktuellen Preisvergabe, gestützt auf das chronisch rot-grüne Leitmedium dpa: „Das Nobelkomitee hatte seine Beratungen aber bereits vor Tagen abgeschlossen. Die Einigung von Israel und der Hamas auf Trumps Gaza-Friedensplan kam also schlicht zu spät für die diesjährige Vergabe.“
Eine Begründung, die formal korrekt wirken mag – aber politisch billig daherkommt. Denn Trumps außenpolitische Friedensinitiativen – in Nahost wie im Kaukasus – reichen Jahre zurück. Zudem – in außerordentlichen Situationen kann ein Komitee auch außerordentliche Entscheidungen treffen, auch in letzter Sekunde. Dass Trump über Jahre hinweg ignoriert wurde, hat nichts mit Terminen zu tun. Sondern mit „Haltung“ – im pervertieren, neuen, rot-grünen Wortsinn.
Denn wer Trump für einen Clown oder Autokraten hält – und ihn entsprechend inszeniert –, der darf ihm keinen Frieden zuschreiben. Das würde das eigene Weltbild stören. Und so geschieht das, was in der westlichen Medienlandschaft längst Gewohnheit geworden ist: Schweigen durch Weglassen. Kein Faktencheck, keine nüchterne Einordnung. Nur Verdrängung.
Der Friedensnobelpreis ist mit der heutigen Entscheidung endgültig zu einem Preis für Gesinnung geworden. Für Haltung. Für das richtige Weltbild. Nicht für Ergebnisse. Und das ist fatal – nicht nur aus prinzipiellen Gründen, sondern auch, weil es jede politische Debatte über Frieden und Verantwortung vergiftet. Denn wenn Ergebnisse zweitrangig sind und nur noch die richtige „Haltung“ zählt, dann wird Wahrheit endgültig zur Nebensache.
Ironischerweise zeigt gerade der Kontrast zwischen Obama und Trump, wie tief der moralische Doppelstandard reicht: Der eine war Liebling der Medien und Eliten – und wurde belohnt, bevor er überhaupt liefern musste. Der andere wird systematisch demontiert – selbst wenn er geliefert hat.
Die heutige Entscheidung des Nobelkomitees ist nur ein weiteres Mosaiksteinchen in diesem Bild. Frieden ist eben nicht gleich Frieden. Der Nobelpreis ist längst nicht mehr nobel – sondern ein Rädchen im Getriebe der champagnerlinken Ideologie.
PS: Schade nur, dass Trump selbst offenbar solchen Wert auf den Preis legt. Der wirklich souveräne Satz wäre gewesen: „Den Friedensnobelpreis nicht zu bekommen – das ist heute die beste Auszeichnung.“ Wer wirklich Größe hat, braucht keinen Preis. Schade, dass Trump das offenbar nicht erkannt hat und Geisel seiner Eitelkeit ist.
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