• 14. November 2024

Tradewives: Wenn das ZDF Frauen erklärt, warum traditionelles Frausein gefährlich ist

ByJörg

Sep 16, 2024
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Der sogenannte “Tradwife”-Trend schwappt gerade über den Teich. Das öffentlich-rechtliche ZDF erklärt nun Frauen, die  selbstbestimmt den Fokus auf Kinder, Haushalt und Kochen legen, warum das super gefährlich und – klar! – voll Nazi ist. Den Fokus auf Kinder, Haushalt und Kochen ist allerdings nicht mehr gefährlich oder rechts, sondern toll und multikulti, sobald die Frau ein Kopftuch trägt, oder liebes ZDF?

Der sogenannte „Tradwife“-Trend – der Begriff setzt sich aus „traditional“ (traditionell) und „wife“ (Ehefrau) zusammen – erobert aktuell die Social Media Kanäle in den USA. Zu sehen sind junge Frauen, die sich bewusst für das traditionellen Familienleben entschieden haben, und ihren “Lifestile” mit der Welt teilen. So wie Estee Williams, die sich als hübsche, gepflegte junge Frau präsentiert, die sich ein Leben gewählt hat, wo ihr Ehemann sich um das Geld und sie sich um den Haushalt kümmert.

Oder Hannah Neeleman, die auf ihrem Kanal @ballerinafarm ihr Leben auf ihrer Farm in Utah mit acht Kindern und ihrem Mann mit fast zehn Millionen Followern teilt. Die “Mrs. American 2023” zeigt sich dort – ganz traditionell – mit Baby auf dem Arm beim Kräuter ernten, beim Backen oder auch beim Kühe-Melken.

Nun klärt das ZDF Frauen darüber auf, dass es sich beim “Tradwife”-Trend um einen ganz schlimmen, ja sogar gefährlichen Trend handelt. Besser gesagt Frau Prof. Margreth Lünenborg. Denn die  Kommunikationswissenschaftlerin warnt davor, dass der Trend – ähnlich wie Märchen – als ansprechend empfunden werden könnte. Bei genauerer Betrachtung jedoch offenbart der Trend “ernsthafte Probleme”. Denn: Die Videos der Tradwives stellen ein “gesellschaftliches Arrangement als Ideal dar, das mit extremen Ausschlüssen einhergeht”. Was die Tradwife-Warnerin meint, listet das ZDF für uns auf. Die Tradwives
  • sie sind (fast) alle weiß, eine bestimmte Form von weißem Vorherrschaft
  • sie kommen aus christlich-fundamentalistischen Kreisen
  • sie propagieren ein traditionelles Geschlechter- und Familienbild
  • die Erwerbsarbeit des Mannes reicht aus, um die Familie zu ernähren

Um Gottes Willen! Welche eine Gefahr! Denn: Dieser Trend richte sich “gegen jegliche gesellschaftlichen Veränderungen und bewahre ein enges, rückwärtsgewandtes Weltbild. Kein Platz sei für alternative Familienbilder, wie Regenbogenfamilien, Familien ohne Kinder oder für schlechter Verdienende”. Für Lünenborg steht außer Zweifel, dass sich dahinter zudem “eine ganz klar politische Message, die einen extremen Konservatismus durchtränkt mit rassistischen Mustern als Ideal verkörpert”, steht.

In den USA sei der Tradwife-Trend kein neuer, da dieser schon zum Wahlkampf von Donald Trump 2020 losgetreten worden sei. Die Professorin wird noch deutlicher:  Die Tradwives würden Rollenvorbilder der extremen Rechten darstellen. Jawohl! Einige der Influencerinnen, wie Estee Williams, werben sogar auf ihren Accounts damit, dass sie den Republikaner Donald Trump unterstützen und im November wählen werden. Dass die Singsang-Hupfdohle Taylor Swift die Werbetrommel für Kamala Harris schlägt, ist indes offensichtlich ok. Die finale Warnung lautet: Auch wenn es beruhigend wirken könne, den Tradwives beim aufwendigen Kochen und Dekorieren zuzusehen, sollte man nicht vergessen, dass uns diese letztendlich nur neu und modern garniert servieren, was wir alle schon kennen – das Patriarchat.

Ach ja: Frau Prof. Margreth Lünenborg war laut Wikipedia 1996/97 Pressesprecherin des durch Angelika Birk (Bündnis 90/Die Grünen) geleiteten Ministeriums für Frauen, Jugend und Wohnungsbau des Landes Schleswig-Holstein (Kabinett Simonis II).

In den Kommentarspalten hat man dann doch die eine oder andere Nachfrage bzw. Feststellung:

“Frauen mit Schwanz und Frauen mit Kopftuch sind natürlich ausgenommen, hat das ZDF vergessen zu erwähnen”

“Oh nein, Frauen entscheiden sich freiwillig für ein traditionelles Rollenbild. Hoffentlich werden sie befreit, damit sie Steuern erwirtschaften können, die der Staat für alles außer das Land verballern kann. Wir brauchen mehr emanzipierte Katzenfrauen.”

(SB)

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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch

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