Berlin (ots)
Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, sind alle technischen Möglichkeiten zur CO2-Reduktion zu nutzen: Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) fordert die Bundesregierung auf, den Einsatz regenerativer Kraftstoffe auch im Straßenverkehr durch praktikable und markttaugliche Lösungen voranzubringen.
„Der nach wie vor schleppende Hochlauf der Elektrofahrzeuge wird nicht ausreichen, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen“, sagt ZDK-Präsident Arne Joswig. „Für eine maximale und wirksame CO2-Reduktion brauchen wir alle verfügbaren Optionen – dazu gehören alternative Kraftstoffe wie eFuels, Biokraftstoffe oder Wasserstoff.“
In einem aktuellen Positionspapier mit dem Titel „Erneuerbare Kraftstoffe: Schlüssel zur klimaneutralen Mobilität“ skizziert der ZDK konkrete Maßnahmen der Politik, um den Markthochlauf regenerativer Kraftstoffe zu stimulieren. Die Vorschläge wurden in dieser Woche im Rahmen des 24. Automobildialoges in der ZDK-Hauptstadtrepräsentanz in Berlin mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Herrn Christian Hirte MdB, sowie Ralf Diemer, Hauptgeschäftsführer der eFuel Alliance; Christian Nikolai, Business Development Manager bei der Tool Fuel Services GmbH und Pauline Schur, Teamleiterin Verkehrspolitik beim NABU diskutiert.
ZDK-Positionspapier bündelt Forderungen an die Politik
Kernforderung des ZDK ist ein investitionsfreundlicher und technologieoffener Rechtsrahmen auf nationaler und europäischer Ebene. Klimafreundliche Antriebstechnologien müssen gleichberechtigt behandelt und bestehende regulatorische Hürden konsequent abgebaut werden. Nur so ließen sich Investitionen in klimaneutrale Mobilitätslösungen wirksam mobilisieren.
Ein zentraler Hebel sei die Förderung von Produktionskapazitäten. Da erneuerbare Kraftstoffe in der Herstellung derzeit noch teurer sind als fossile, brauche es monetäre Anreize- etwa in Form von Zuschüssen, Steuererleichterungen z.B. bei der Energiesteuer auf Kraftstoffe oder gezielten Förderprogrammen.
„Ohne Skalierung bleiben e-Fuels teuer und können ihren Beitrag zum Klimaschutz nicht entfalten, weder im Flug- und Seeverkehr noch auf der Straße. Mit dem richtigen marktwirtschaftlichen Impuls lassen sich aber schnell Kostenvorteile und eine breitere Marktverfügbarkeit erzielen“, sagt Joswig.
Mehr Anreize, weniger Bürokratie
Hier spricht sich der ZDK für konkrete Nutzungsanreize aus: Etwa durch eine Absenkung der Energiesteuer auf das europäische Mindestniveau oder eine stärkere CO2-Bepreisung fossiler Kraftstoffe. Ziel sei es, klimafreundliche Kraftstoffe wettbewerbsfähiger zu machen – auch für den Einsatz im bestehenden Fahrzeugbestand. Um Betrugsfällen beim Import von Biodiesel oder HVO100 vorzubeugen, fordert der ZDK mehr Transparenz über Herkunft und Zusammensetzung von Kraftstoffen. Verbraucher müssen nachvollziehen können, woher ein Kraftstoff stammt, wie er produziert wurde und welchen Beitrag er zum Klimaschutz leistet.
Schädlich ist nach wie vor die hohe bürokratische Last für Unternehmen, die alternative Kraftstoffe produzieren oder vertreiben. Schnellere und einfachere Genehmigungs- und Zulassungsverfahren sind laut dem ZDK dringend notwendig, um den Marktzugang zu erleichtern und Innovationspotenziale zu heben. Zudem soll die CO2-Minderungswirkung der Energieträger in der EU-Flottenregulierung angerechnet werden, um E-Mobilität und klimafreundliche Kolbenmotoren gleichzustellen.
„Wir brauchen keine ideologischen Auseinandersetzungen, sondern eine pragmatische, technologieoffene Regulierung, die Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und soziale Akzeptanz miteinander vereint“, betont Joswig. „Politik und Wirtschaft stehen gemeinsam in der Verantwortung, den Umbau des gesamten Verkehrssektors realistisch und wirksam zu gestalten. Technologieoffenheit ist kein Schlagwort, sondern die Voraussetzung für eine nachhaltige Transformation.“
Pressekontakt:
Andreas Cremer, ZDK, Stellv.Pressesprecher
Tel.:030/817202471
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