Frankfurt, 8.5.2015. Daimler-Tochter Mytaxi rabattiert aktuell Fahrten mit 50 Prozent. Dieter Schlenker, Vorsitzender der Genossenschaft Taxi Deutschland, verurteilt den Preiskampf: „Konzerne wie Daimler mit Tochter Mytaxi sowie Ubertaxi rabattieren mit dem Kalkül, die Tarifpflicht zu kippen. Ist dies erreicht, sind Wucherpreise zu Stoßzeiten die Regel.“
Schlenker: „Die vermeintlich billigen Taxifahrten gaukeln der Bevölkerung vor, Taxifahren könne billiger sein.“ Dabei bleibe der Fahrpreis der gleiche. „Der Rabatt wird lediglich von finanzstarken globalen Unternehmen subventioniert. Das ist Verbrauchertäuschung.“
Die Tarifpflicht diene dem Verbraucherschutz. Würde sie aufgehoben, zahle der Fahrgast drauf. Zudem würde die Beförderung sozial ungerecht, weil sie zu Stoßzeiten Reichen vorbehalten bliebe.
Aktueller Anlass
Taxi Deutschland begrüßt, dass der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband (BZP) am 7.5.2015 in einer Resolution den Daimler-Konzern aufgefordert hat, auf die Rabattstrategie des Tochterunternehmens Mytaxi zu verzichten. Der Berufsverband der deutschen Taxiunternehmer beurteilt die Rabattaktion als rechtswidrig und sieht die jahrzehntelange Partnerschaft des Taxigewerbes mit Mercedes gefährdet.
Schlenker weiter: „Die Tarifpflicht stellt sicher, dass die Bevölkerung auch zu Stoßzeiten zum sozialverträglichen Entgelt befördert wird. Es gilt Situationen zu verhindern, in der jemand nicht mehr zum Arzt fahren kann, weil er sich Messetaxipreise nicht leisten kann.“
Ungebremster Kapitalismus verträgt sich nicht mit sozialer Marktwirtschaft
„Kleinstunternehmer können ohne Tarif nicht wirtschaften und sind Konzernen ausgeliefert. Ein solcher Preiskampf zerstört langfristig die Strukturen des Taxigewerbes. Betroffen sind rund 21.000 Kleinunternehmer und Mitarbeiter in 700 Taxizentralen in Deutschland. Ohne Tarifpflicht droht rund 255.000 Taxifahrern in Deutschland durch Konzerne eine Ausbeutung auf Minijob-Basis.“
„Wohin die Abschaffung einer Tarifpflicht führt, sieht man in den USA: Es war Silvester 2014/15 in New York billiger, Helikopter zu fliegen, als mit Uber zu fahren. Der Gesetzgeber in Deutschland hat das Taxifahren bewusst von solch profitgetriebener Willkür entkoppelt.“
Eine Meldung zur Resolution des BZP im Wortlaut finden Sie hier: http://www.taxi-times.com/mytaxi-rabattaktion-taxiverband-erhoeht-den-druck-auf-mercedes/
Über die Taxi Deutschland eG
Die Taxi Deutschland Servicegesellschaft für Taxizentralen ist ein genossenschaftlicher Zusammenschluss. Sie befindet sich im Rechtsstreit mit Uber und hat dessen Uberpop-Vermittlungsbetrieb gerichtlich am 18.3.2015 untersagen lassen. Die Genossenschaft der Taxizentralen betreibt die App „Taxi Deutschland“, an die bereits rund 2.600 Städte und Gemeinden bundesweit angebunden sind, sowie die mobile Taxirufnummer 22456, die aus jedem Mobilfunknetz zur lokalen Taxizentrale verbindet. Geschäftsführende Vorstände sind Dieter Schlenker (Vorsitzender) sowie Günther Möller und Fred Buchholz.
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Taxi Deutschland Servicegesellschaft für Taxizentralen eG
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