Wohnpalast am Ostseeplatz und Museumswohnung Haselhorst bieten „Geschichte(n) zum Anfassen“
– Führungen am Ostseeplatz: Wohnalltag der 1950er Jahre in der DDR
– Offene Türen in der Gewobag-Museumswohnung in Haselhorst: Familienleben der 1930er Jahre auf 45 Quadratmetern
Jedes Jahr am zweiten Sonntag im September öffnen bundesweit mehr als 8.000 historische Bauten und Stätten ihre Türen, die sonst gar nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Auch die Gewobag lädt am 13. September zu zwei hochinteressanten Streifzügen in die Vergangenheit ein: Der „Wohnpalast am Ostseeplatz“ ist ein kaum bekanntes Denkmal des frühen DDR-Städtebaus aus dem Jahre 1954 und wurde zwischen 2013 und 2015 von der Gewobag denkmalgerecht saniert. Der Berliner Kulturjournalist, Stadtführer und Buchautor Michael Bienert bietet um 11 und 14 Uhr Führungen an, eine Anmeldung ist erforderlich. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die von der Gewobag eingerichtete Museumswohnung in der ehemaligen Reichsforschungssiedlung Haselhorst im Bezirk Spandau zu besichtigen. Die Siedlung entstand in den 1930er Jahren und war das größte staatliche Wohnungsbauprojekt der Weimarer Republik in Berlin. Eine Museumswohnung, die mit Originalmobiliar und Haushaltsgerätschaften aus der Bauzeit ausgestattet ist, erlaubt seit Abschluss der denkmalgerechten Sanierung der Siedlung 2014 eine ganz besondere Zeitreise. Sie ist am 13. September von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Alle Angebote sind kostenfrei.
Tag des offenen Denkmals | Sonntag, 13. September 2015
Wohnpalast am Ostseeplatz – Ostseestraße 89 – 10409 Berlin (Prenzlauer Berg)
Führungen von Michael Bienert: 11 und 14 Uhr, Eintritt: frei,
Treffpunkt: Ostseestr. 89, Anmeldung unbedingt erforderlich bis zum 4. September (Janine Kühnold, Telefon 4708-1541 oder [email protected])
Museumswohnung in der ehemaligen Reichsforschungssiedlung Haselhorst – Burscheider Weg 21 – 13599 Berlin (Spandau)
Öffnungszeit: 11 bis 16 Uhr (ohne Anmeldung), Eintritt frei
„Wohnpalast am Ostseeplatz“: Imposantes Gebäudeensemble im neuen Glanz
Auf den ersten Blick erinnert der denkmalgeschützte Wohnpalast an die bekannten Henselmann-Bauten an der damaligen Stalinallee, die zur gleichen Zeit entstanden. Insgesamt 116 Wohnungen wurden am Ostseeplatz in Prenzlauer Berg in den Jahren 1953/54 im Zuge des Nationalen Aufbauprogramms der DDR errichtet. Als Gegenentwurf zu den engen Mietskasernen der Kaiserzeit entstanden großzügige Wohnungen in repräsentativer Architektur, die beispielhaft für den DDR-Wohnungsbau in der Stalinzeit stehen. Bereits während der Bauzeit änderte sich die ideologische Ausrichtung des staatlich gelenkten Wohnungsbaus. Die Großplattenbauweise setzte sich durch, der Wohnpalast am Ostseeplatz geriet in Vergessenheit.
In den Jahren 2013 bis 2015 wurde die rund 100 Meter lange Steinputzfassade zum Ostseeplatz mit traditionellen Handwerkstechniken aufgearbeitet. Stadtführer Michael Bienert brachte die kaum bekannte und ungewöhnliche Historie des Wohnpalastes wieder ans Tageslicht und lädt am Tag des Offenen Denkmals ein zu einem Ausflug in den Wohnalltag der 1950er Jahre. Mit Liebe zum Detail: Er präsentiert zum Beispiel auch die historische Kaltmangel im Keller, die ganz im Sinne eines Palastes feinsten Wäscheglanz erzeugte.
Geheimtipp Haselhorst: Innovatives Wohnen anno 1935
Die bis 2014 denkmalgerecht modernisierte ehemalige Reichsforschungssiedlung Haselhorst ist einen Besuch wert: An der Großsiedlung in Haselhorst waren unter anderem Bauhausgründer Walter Gropius und namhaften Architekten wie Paul Mebes und Otto Bartning beteiligt. Zur offiziellen Fertigstellung 1935 wurden in Haselhorst mehr als 3.400 Wohnungen für rund 12.000 Menschen fertiggestellt. Wegen der großen Wohnungsnot war das Ziel des „Neuen Bauens“, möglichst praktische und platzsparende Grundrisse für das Leben von einkommensschwachen Familien zu entwickeln. Ergebnis waren staatlich geförderte Wohnungen, in denen der knappe Raum optimal ausgenutzt wurde.
Die heutige Museumswohnung plante Architekt und Stadtplaner Fred Forbát als Kleinstwohnung mit 45 Quadratmetern Wohnfläche für eine Familie mit zwei Kindern. Die Besucher erwartet viel Originalsubstanz: Holztüren mit den originalen Klinken und Türzargen, ein Türspion, Terrazzoböden in Bad und Küche, in den Zimmern historische Holzdielen mit ochsenblutrotem Anstrich. Das dazu passende Mobiliar aus der Bauzeit wurde neu beschafft, darunter eine historische Kochmaschine, eine Kurzbadewanne, ein Badeofen und sogar Vorhangstoffe und Bettwäsche aus den 1930er Jahren.
Die Gewobag ist eines der führenden Immobilienunternehmen in Deutschland mit rund 58.000 eigenen Mietwohnungen sowie 1.500 Gewerbeeinheiten in Berlin. Spezielle Serviceleistungen, unter anderem für Senioren, ergänzen das Angebot. Der Immobilienbestand der Gewobag steht für die Vielfalt der Stadt und bietet eine solide Basis auf dem regionalen Wohnungsmarkt. Soziale Quartiersentwicklung, Klimaschutz und wirtschaftliche Effizienz sind für die Gewobag bei der Entwicklung zukunftsorientierter Konzepte gleichermaßen wichtig. Mit der Gründung ihrer Stiftung Berliner Leben im Jahr 2013 übernimmt die Gewobag als städtisches Unternehmen in einem besonderen Maße Verantwortung für die kontinuierliche und nachhaltige Quartiersentwicklung in vielen Bezirken Berlins. Im Zentrum der Stiftungsarbeit steht die Förderung gleichberechtigter Partizipation und interkultureller Integration. Berliner Leben fördert Kunst, Kultur und Sport sowie Projekte für Jugendliche und Senioren.
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