• 13. Oktober 2024

Statt Beruf: Parlament als Statusbeschaffungsmaßnahme – ScienceFiles-Analyse der Grünen/B90-Bundestagsfraktion

ByJörg

Okt 13, 2024

Wir haben uns gefragt, wie man es erklären kann, dass Abgeordnete von Grünen/B90, die eine der Regierungsfraktionen stellen, der Normalität und der Realität in Deutschland so weit entrückt sind, weshalb sie so überhaupt keine Ahnung von dem täglichen Leben, das Bürger in Deutschland leben, zu haben scheinen, weshalb sie Ideologie vor Empirie und Missionarstum vor Informationsbeschaffung setzen, kurz: Wir haben uns gefragt, was für eine seltsame Auswahl diese Abgeordneten von Grünen/B90 darstellen, wen sie überhaupt repräsentieren.

Die Antwort auf diese Frage ist etwas mühsam zu beschaffen. Wir mussten uns durch die Lebensläufe der Abgeordneten auf Bundestag.de lesen, nicht nur mühsam, sondern ermüdend und das, was wir gelesen haben, verkoden. Indes, das Ergebnis, das wir dabei zutage befördert haben, hat selbst uns überrascht, und wir waren auf einiges vorbereitet.

Die Fraktion der Grünen/B90 im Bundestag ist, wenn sie überhaupt für eine Bevölkerungsgruppe repräsentativ sein soll, in erster Linie für Sozialwissenschaftler an Hochschulen repräsentativ. Die meisten der Abgeordneten sind nie aus der Hochschulblase, in der sie sozialisiert wurden, herausgekommen. Die Wege, die die meisten der 121 Abgeordneten, die für die Grünen in der 20. Legislaturperiode im Bundestag sind (oder waren) in den Bundestag genommen haben, sind reine Parteikarrieren, mit einer direkten Verbindung zwischen Studium und Parteikarriere, wobei auffällt, dass weibliche Bundestagsabgeordnete viel häufiger als männliche Bundestagsabgeordnete über eine Wahlkreismitarbeit bei einem Abgeordneten in den Bundestag gelangen, quasi dessen Erbe antreten.

Die uns interessierenden Variablen dokumentieren geradezu gnadenlos, warum die Grünen keine Ahnung davon haben, wie Normalbürger in Deutschland leben, wie es sich anfühlt, zur Arbeit zu gehen, einer körperlichen Arbeit nachzugehen, Arbeitszeiten einzuhalten, eine sinnvolle Tätigkeit zu erledigen. Nahezu alle Grünen haben in ihrem Leben noch nie etwas mit ihren Händen getan, mit Ausnahme von fünf Ärzten, einem Polizisten und einem Verfahrensmechaniker. Ergänzen wir  noch einen Sportjournalisten, einen Unternehmensberater und einen Wasserbauingenieur sowie sieben Rechtsanwälte und das gesamte Berufsspektrum, das die 121 Abgeordneten von Grünen/B90 in ihrer Fraktion versammelt haben, ist damit abgedeckt.

74,4% der Bundestagsabgeordneten (90 von 121) von Grünen/B90 haben KEINERLEI Berufserfahrung, in ihrem Leben zu keinem Zeitpunkt in einem Beruf gearbeitet. 81,2% (99 von 121) der Bundestagsabgeordneten von Grünen/B90 hatten bislang keinerlei Kontakt mit dem Ersten Arbeitsmarkt, haben sich vielmehr über institutionelle Karrieren, die von der Hochschule in die Partei oder von der Hochschule über ein kurzes Gastspiel als Aktivist direkt in die Partei und den Bundestag geführt hat, verdingt. Sieben grüne Bundestagsabgeordnete, alle weiblich, haben keinerlei Ausbildung, weder eine Berufsausbildung noch ein abgeschlossenes Studium, bei weiteren dreien ist es unklar, ob sie das Studium, das sie begonnen haben, je abgeschlossen haben.

Diese Leute, die bar elementarer Bestandteile der Lebenserfahrung sind, wollen im Bundestag über Wohl und Wehe der Bundesbürger entscheiden.

Wir haben fünf typische Grüne/B90-Lebensläufe ausgewählt, damit Sie sich selbst einen Eindruck vom Ausmaß des  Problems verschaffen können, bevor wir das für uns erschreckendste Ergebnis unserer Analyse präsentieren:

Geboren am 28. April 1998 in Hildesheim; ledig.

2004 bis 2008 Grundschule Moritzberg in Hildesheim; 2008 bis 2014 Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG) in Hildesheim; 2014 bis 2015 Churchill Academy in North Somerset, England; 2014 bis 2017 Gymnasiale Oberstufe der RBG Hildesheim, Schüler*innenvertreterin der Robert-Bosch-Gesamtschule, Mitglied im Schulvorstand; 2016 Teilnahme an Exkursionsprogramm nach Lekrimuni, Tansania; 2016 Preisträgerin des Robert-Bosch-Preises für besonderes Engagement in der Kategorie Einzelpersonen; 2017 Abitur (1,3)

2014 bis 2016 Künstlerische Leitung des Jugendkollektivs Saltokuffchens; 2014 bis 2017 Initiation und Projektleitung der Agendi-Reihe, jährliche Jugend-Improtheater-Workshopcamps; 2017 Mitspielerin im Theaterstück „zweikummernull“ von TheaterMatz für Kinder; 2018 Regiehospitanz bei Julia Hart; 2018 Regieassistenz bei Susanne Reifenrath und Meyer&Kowski; 2017 bis 2019 Spielfilmproduzentin „Sven“; 2018 bis 2019 Regieassistentin und Stage-Hand am Jungen Schauspielhaus Hamburg.

Seit 2016 Mitglied Bündnis 90/Die Grünen und Grüne Jugend; 2016 Mitglied des Grünen Ortsvorstandes in Hildesheim; 2017 Beisitzerin im Landesvorstand & Wahlkampfteam (Grüne Jugend Niedersachsen); 2018 Landessprecherin sowie Mitglied im Wahlkampfteam Grüne Jugend Hamburg. Seit 2019 Mitglied des Grünen Landesvorstandes und frauenpolitische Sprecherin in Hamburg; 2020 Mitglied der Grünen Verhandlungskommission zu den Koalitionsverhandlungen Hamburg; 2020 2021 Bundestagskandidatin auf Platz 3 der Grünen Landesliste Hamburg.

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/F/fester_emilia-860704


Geboren am 1. April 1987 in Köln.

Aufgewachsen in Köln; Engagement bei der Greenpeace-Jugend und in der Grünen Jugend; Schulsprecherin an der Gesamtschule Rodenkirchen.

2007 Mitglied des Bundesvorstands und 2008 Wahl zur Bundessprecherin der Grünen Jugend; Arbeit im Bereich internationale Klimagerechtigkeit, auf UN-Klimakonferenzen und internationale Zivilgesellschaft; 2017 Gründungsmitglied des international arbeitenden Vereins Institute of environmental justice e. V.; politisches Engagement für das Ende der großen Braunkohletagebaue; 2018 bis Anfang 2020 Pressesprecherin des Aktionsbündnisses Ende Gelände.

Seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages.

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/H/henneberger_kathrin-860936


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Geboren am 13. Januar 1966 in Luckenwalde; verheiratet; drei Kinder.

1982 bis 1985 Berufsausbildung mit Abitur; Facharbeiter für Wasserbautechnik; 1985 bis 1987 Grundwehrdienst; 1987 bis 1992 Studium Diplom-Wasserbauingenieur TU Dresden; 1992 bis 1997 angestellter Planungsingenieur und Projektleiter; 1997 bis 2020 Gesellschafter/Geschäftsführer Bau- und Konzeptplanung.

Seit 2007 Sachkundiger Einwohner, Planungs-, Bau- und Umweltausschüsse Chemnitz; seit 2014 Stadtrat in der Stadt Chemnitz; Mitgliedschaft im Bündnis Bürgerenergie, Bund der Energieverbraucher und Trägerverein Umweltzentrum Eine-Welt-Haus e. V..

Seit 2018 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen; seit 2019 Ortschaftsrat in Grüna in der Stadt Chemnitz für Bündnis 90/Die Grünen.

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/H/herrmann_bernhard-861258


Geboren am 7. Juni 1982 in Heidelberg; römisch-katholisch; ledig.

2001 Abitur am Gymnasium Wiesloch; 2001 bis 2002 Zivildienst im Ausland (ADiA) in Lima/Peru; 2002 bis 2008 Studium der Politikwissenschaft und Interkulturellen Kommunikation an der TU Chemnitz, längere Studienaufenthalte in Peking und Berlin; 2008 bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag; 2012 bis 2024 Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Regierungsdirektor a.D.

Seit 2009 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen, aktiv in verschiedenen Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaften der Partei, seit 2022 Vorstandsmitglied im Ortsverband Wiesloch; 2014 bis 2016 Kreisrat im Rhein-Neckar-Kreis.

Mitgliedschaften: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft; Bündnis für Demokratie und Toleranz e.V.; Cafe Mokka Integrationstreff e.V.; Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.; NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.; Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e.V.; Germanwatch e.V.; World Economy, Ecology and Development e.V.; Faire Eine Welt e.V./Kinderheim Tablada; Experiment e.V.; THW Helfervereinigung Wiesloch-Walldorf e.V..

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/K/kretz_juergen-860178


Geboren am 11. Februar 1960 in Bad Zwischenahn; evangelisch-lutherisch; geschieden; drei Kinder.

1969 bis 1979 Gymnasium Bad Zwischenahn, Abschluss Abitur; 1979 bis 1986: Studium für das Lehramt in der Sekundarstufe II, Fächer: Politik/Wirtschaft, Sport.

Studienrätin am Gymnasium Graf-Anton-Günther-Schule/IGS Helene-Lange-Schule Oldenburg; 2007 bis 2013 Gleichstellungsbeauftragte; 2008 bis 2012 Koordinatorin für das Pilotprojekt des Landes Niedersachsen Globales Lernen – Schule gestaltet Globalisierung.

Seit 1984 Mitglied in der Partei Bündnis 90/Die Grünen; 1986 bis 1992 Gemeinderat Bad Zwischenahn; 1991 bis 1994 Kreistag Ammerland; 2001 bis 2006 und 2011 bis 2013 Stadtrat Oldenburg; Mitglied des Niedersächsischen Landtages der 17. Wahlperiode; Mitglied des Niedersächsischen Landtages der 18. Wahlperiode ab November 2019.

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/M/menge_susanne-860842


Geboren am 7. Oktober 1960 in Frankfurt am Main; konfessionslos; verheiratet; zwei Kinder.

Ausbildung zur Erzieherin, 1981 Fachhochschulreife; 1984 bis 1988 Studium zur Diplom-Sozialpädagogin (FH), Reutlingen.

1983 Tätigkeit im heilpädagogischen Jugendheim zur See Anna Catharina, Spanien; 1986 bis 1990 Verlagsmitarbeiterin, Talheimer Verlag, Mössingen; 1990 bis 1996 Familienzeit; 1997 bis 2002 Kreisgeschäftsführerin, Bündnis 90/Die Grünen, Reutlingen; 2002 bis 2009 selbstständige Sozialpädagogin, Projektmanagement und ESF-Begleitung bei Trägern der aktiven Arbeitsmarktpolitik.

Mitglied bei ver.di und der IG BCE; Mitglied im Förderverein Rappertshofen; Patin bei „save me – eine Stadt sagt ja“; Genossin und Mitglied bei Sonnenergie Neckar-Alb; NABU; Patin des Mehrgenerationenhauses Reutlingen; Fördermitglied bei der Arbeiterbildung, Reutlingen; Gründungsmitglied „Kamino“, Programmkino Reutlingen; Kuratorium der KAB-Stiftung „Arbeit und Leben“.

https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/M/mueller-gemmeke_beate-857794

Dass aus den Reihen von Grünen/B90 ein Wahlrecht für Kinder gefordert wurde, überrascht nach diesen Daten nicht wirklich. Der Reifeabstand ist nicht sonderlich groß.

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Indes, das erschreckendste Ergebnis, das wir aus unserer Analyse mitgebracht haben, wartet noch auf Sie.

Wir haben es in eine Abbildung gepackt, damit die Wirkung massiver ist.

107 von 121 Abgeordneten der Bundestagsfraktion von Grünen/B90 haben ein Studium begonnen und abgeschlossen. Sieben der verbleibenden Abgeordneten verfügen über keinerlei Ausbildungs- oder Berufsabschluss, ein Abgeordneter hat eine Berufsausbildung [in Worten: EINER] beim Rest ist nicht nachvollziehbar, ob sie über einen Abschluss verfügen. Die Bundestagsfraktion der Grünen/B90 ist in weiten Teilen ein Karrierebeschaffungsprojekt für an der Hochschule gescheiterte Sozialwissenschaftler, wobei, es schmerzt mich, das festzustellen, Politikwissenschaftler mit Abstand die größte Fraktion stellen. Offenkundig ist Politikwissenschaft zu einem Sprungbrett für Polit-Darsteller geworden, was vermutlich erklärt, warum das Fach in den letzten Jahrzehnten unter die ideologischen Räder gekommen ist. Ein Viertel der Bundestagsabgeordneten mit einem Hochschulabschluss (n = 107) hat Politikwissenschaft studiert. Ergänzt man die restlichen Sozial- und Geisteswissenschaftlichen Fächer, dann sind 95 von 121 Abgeordneten der Bundestagsfraktion von Grünen/B90 damit abgedeckt: 88,8% der Hochschulabsolventen und 78,5% der Fraktion von Grünen/B90 rekrutiert sich aus der Riege der Sozial- und Geisteswissenschaftler.

Die Weltfremdheit, die die Bundestagsfraktion von Grüne/Bündnis90, die ideologische Verbissenheit, mit der die Abgeordneten ihre „Mission“ anderen aufzwingen wollen, ihr Sendungsbewusstsein und ihr Glaube, alles besser als andere zu wissen, ist damit erklärt, denn genau diese negativen Merkmale zeichnen die sozialwissenschaftlichen Fächer an Hochschulen heute aus, ein Sumpf aus ideologischen Kadern, die nicht einmal mehr rudimentäre Vorstellungen davon haben, was Wissenschaft eigentlich sein soll.


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Author: Michael Klein
Michael Klein

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