(Mynewsdesk) München – Die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer weltweit hat die Entscheidung vieler europäischer Länder keine Flüchtlinge aufzunehmen, scharf kritisiert. Zuvor hatte das Treffen der EU-Innenminister erneut ohne Einigung in der Flüchtlingsfrage geendet. Jedes Land entscheidet auch künftig selbst wie viele Menschen es aufnimmt.
„Europa kann nicht einfach die Augen schließen und hoffen, dass die Flüchtlinge von allein verschwinden“, erklärte der Pressesprecher der Organisation, Louay Yassin, in München. „Wir müssen uns an unsere humanitären Werte erinnern und die Ursachen der Flucht bekämpfen – nicht die Menschen!“
Menschen, die aus Ihren Ländern geflohen seien, müssten hier menschlich aufgenommen und untergebracht werden. Wichtiger sei jedoch, die Ursachen von Flucht zu bekämpfen. Der Schlüssel in armen Ländern liege in der Bildung. Nur so könnten Flüchtlingsströme dauerhaft vermieden und Zukunftschancen in den Heimatländern geschaffen werden, erklärte die Hilfsorganisation.
Die SOS-Kinderdörfer weltweit konzentrieren sich in Entwicklungsländern auf Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, um eine der primären Ursachen von Armut zu bekämpfen. Mit Berufsausbildungsprogrammen wie zum Beispiel in Somalia wird jungen Erwachsenen der Weg in den Arbeitsmarkt geebnet.
München, 20.7.15
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Louay Yassin
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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.
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