Warum ist Spekulation dann, wenn es um diejenigen geht, die Gewaltverbrechen verübt haben, so verpönt. Warum ist es das Wichtigste, die entsprechenden Satzbausteine zu verbreiten?:
“Zugleich rief die Gewerkschaft der Polizei dazu auf, auf Spekulationen insbesondere in den Sozialen Medien zu verzichten und keine Gerüchte zu verbreiten. “Spekulationen über die Tat in Solingen verbieten sich”, sagte der NRW-Chef der GdP, Michael Mertens, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.”
Oder:
“NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ist noch in der Nacht zum Tatort nach Solingen gekommen. “Man will das gar nicht wahrhaben, was man hier am Tatort sieht. Es ist bedrückend. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und bei den Verletzten. Wir können jetzt nur beten, dass es die Schwerverletzten schaffen”, sagte Reul.”
Er warne vor Spekulationen. “Aus dem Nichts sticht jemand wahllos auf Menschen ein. Man kann noch nichts sagen zur Person und zum Motiv.” Es gebe dafür einfach keine belastbaren Fakten.
Warum also nicht spekulieren?
Nun, die Antwort ist leicht gegeben.
Spekulationen sind nur dann überhaupt tragfähig bzw. glaubwürdig, wenn sie sich auf einen geteilten Wissensbestand, auf eine Art kollektive Erinnerung daran beziehen, wer bei solchen Straftaten der wahrscheinlichste Täter ist, wobei sich das “Wer” auf seine Gruppenzugehörigkeit oder andere Merkmale, die ihn identifizieren, bezieht.
Insofern geben Spekulationen, die als glaubwürdig angesehen und verbreitet werden, eine Grundstimmung in einer Gesellschaft wieder, was so lange kein Problem ist, so lange diese Grundstimmung nicht der herrschenden Ideologie, etwa der des edlen Wilden, der sich unter Gefahr für Leib und Leben von Schleusern dem Schutz mit dem Geld anderer diesen Schutzsuchenden gegenüber sehr hilfsbereiter Linker unterstellt, um deren Ego zu hätscheln, in Widerspruch tritt.
Dann sind Spekulationen verboten.
Und – wohlgemerkt – mit all dem ist nicht gesagt, dass Spekulationen immer richtig sind. Das sind sie sicher nicht, aber sie geben demjenigen, der es wissen will, wichtige Informationen darüber, was in einer Gesellschaft an Grundstimmung vorhanden ist… Eigentlich etwas, wonach sich Polit-Darsteller die Finger lecken sollten.
Aber sie wollen, dass wir nicht darüber spekulieren, wer die lange Liste der Straftaten, bei denen unter Anwendung von Stichwaffen menschliches Leben beendet wird, zumeist das Leben von Leuten, die dem Täter vollkommen unbekannt sind, neuerlich, dieses Mal in Solingen, fortgesetzt hat, mit offenkundig drei Toten, denen die Kehle durchgeschnitten worden zu sein scheint und fünf oder sechs zum Teil Schwerverletzten, die um ihr Leben kämpfen.
Spekulieren wir nicht, denn es könnte die schöne heile Welt-Stimmung vermiesen:
Diese Schönwetterrede ist in atemberaubender Geschwindigkeit von einem Unwetter weggespült worden. “Dieses Fest zeigt uns, wie unser Solingen ist”, sagt Tim Kurzbach (SPD), der Oberbürgermeister von Solingen zu Beginn einer Rede, in der er davor warnt, denen “Recht [zu] geben, die immer auf Angst setzen”, die hervorragende Integration in seiner Stadt lobt und sich ansonsten dafür ausspricht, offene Grenzen und vor allem keine Obergrenzen zu haben. Es könnte sein, dass Tim Kurzbach von dieser Rede eingeholt wird, wenn er sich wieder von seinem zerrissenen Herz erholt hat, das sich nun, nachdem ihn die Realität von “unser” Solingen, wie es zumindest auch ist, eingeholt hat offenkundig bei ihm eingestellt hat.
Ein Attentat, wieder ein Attentat, wieder etliche Tote, die zu medialer Aufmerksamkeit geführt haben, das bedeutet, dass man sich als Politdarsteller betroffen zeigen muss:
Wo sind Ihre Gedanken, angesichts dieser einstudierten Textbausteine?
Wir fürchten uns, zu spekulieren.
Wie auch immer, die Betroffenheit, die vermutlich nicht lange anhalten wird, schon weil der/die Täter als Personen arabischen, oder südländischen oder türkisch/marokkanischen Aussehens beschrieben werden, vermutlich sind diese unterschiedlichen Beschreibungen der Grund dafür, dass die Polizei, obschon mindestens ein Irrer mit Messer, von dem bekannt ist, dass er willkürlich auf Menschen einsticht, und zwar mit Tötungsabsicht, in Solingen unterwegs ist, bis jetzt KEIN Fahnungsphoto veröffentlicht hat, auf dessen Grundlage die Solinger eine rudimentäre Form von Selbstschutz betreiben könnten. Es könnte indes auch sein, dass Inkompetenz und eine Form der Ineffektivität, die erschütternd ist, Ursache dieses “Fahndungs-Mankos” ist.
Wenn Sie die ersten sieben Minuten dieses Videos von Weichreite betrachtet haben, dann haben Sie einen Eindruck von der Inkompetenz, die in Solingen Polizei ist und einen Eindruck davon, wie “unser Solingen ist”, von den beiden Jugendlichen als Ort mit “generell viel Gewalt”, “viel Messerstechereien” und Ort, an dem die Polizei alles in die Länge zieht, nichts wirklich tut, beschrieben. Das ist eine andere Beschreibung als in der Schönwetteransprache von Tim Kurzbach, was einmal mehr die Frage aufwirft, ob viele/manche/die meisten Polit-Darsteller in Deutschland überhaupt noch in der Lage sind, jenseits ihrer ideologischen Selbstverblödung die Realität zur Kenntnis zu nehmen.
Aber im Fall von Tim Kurzbach hat sich die Realität mit Brachialgewalt in Erinnerung gebracht und ihm “das Herz zerrissen”.
Indes: Solingen ist kein Einzelfall.
Solingen steht in einer Reihe von Straftaten, bei denen über Motiv und Täter nicht spekuliert werden sollte, Vorgänge, die weitgehend in Vergessenheit geraten sind, wie die Morde in Ludwigshafen, wo ein Somalier zwei junge Männer mit einer Machete ermordet hat, nur kurze Zeit, nachdem ein Westafrikaner in Nottingham drei Menschen ermordet und drei weitere schwer verletzt hat. Oder der Mord an Joachim Tüncher, Allgemeinmediziner aus Offenburg, den ein Flüchtling aus Somalia erstochen hat, oder der Mord an einem Polizeibeamten in Mannheim, der sich im Rahmen eines Anschlags, der eigentlich Michael Stürzenberger gegolten hat, ebenfalls unter Verwendung eines Messers, ereignet hat:
Man hat das Gefühl, nicht mehr von Einzelereignissen, sondern von Regelmäßigkeiten zu berichten.
Messermorde.
Überfälle von Leuten bestimmter Herkunft auf Menschen, die sie in der Regel nicht kennen, auf Kinder oder Jugendliche, sind in den letzten Jahren an der Tagesordnung, werden langsam zur Gewohnheit, zur Gewohnheit, die mit den üblichen Betroffenheitsfloskeln abgetan und so schnell wie möglich dem Vergessen einer mit medialem Gaslighting gesteuerten Öffentlichkeit anheim gestellt werden soll. Alles, so scheint es, ist besser als über die Ursache der Zunahme von Gewalttaten zu sprechen. Alles, ist besser, als diejenigen, die nach wie vor in ihrer ideologischen Traumwelt leben, mit der Realität zu konfrontieren, für die sie in der Regel erhebliche Mitverantwortung tragen.
Indes, solange die Ursachen nicht offen diskutiert werden, solange nicht über die Frage diskutiert wird, wieso typische Waffen, wie sie aus den Jugendgangs in den 1960er und 1970er Jahren bekannt sind, die indes nicht dafür bekannt waren, Unbeteiligte zu erstechen, plötzlich zur Waffe der Wahl geworden sind, um Terror zu verbreiten und das öffentliche Leben mit Unsicherheit zu laden, so lange nicht darüber gesprochen wird, FÜR WEN diese Waffen nicht nur kulturelles Symbol, sondern auch Mittel zur Beseitigung anderer Menschen sind, und warum sie das sind, solange werden sich Vorfälle wie der aus Solingen wiederholen, zur Gewohnheit werden.
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Indes, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine politische Ineptokratie, deren Angehörige bestimmte Straftaten bis heute zu ihrem Fetisch machen und in jährlicher Wiederkehr feiern, weil sie damit ideologische Bedürfnisse, die man nur schwerlich normal nennen kann, befriedigen können, den Anschlag von Solingen zum Anlass nehmen wird, ihre Handlungen der letzten Jahre zu überdenken und notwendige Konsequenzen daraus zu ziehen?
Ob der selbe Steinmeier, der die Tat in Solingen in einer Reihe “rassistischer Taten” sieht, in der Lage ist, die wenigen Beispiele aus viel zahlreicheren Messerstraftaten, die nicht von Rechtsextremisten verübt wurden, dessen ungeachtet aber das darstellen könnten, was Steinmeier mit “rassistischer Tat” zu bezeichnen scheint, in eine Reihe der Gewalt zu stellen, zu deren Qualifikation ihm gar das Wort “Terror” über die Lippen kommt?
Nun, man soll bekanntlich nicht spekulieren.
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Author: Michael Klein
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