Am Donnerstag ereigneten sich im Berliner Abgeordnetenhaus Szenen, die in jeder Hinsicht symbolträchtig für die Gegenwart und Zukunft des ganzen Landes sind. Inmitten einer Gruppe, die in arabischer Tracht durch das Landesparlament zog, befand sich auch Issa Remmo, das Oberhaupt des berüchtigten arabischen Verbrecherclans, der sich fröhlich lächelnd im Foyer und auf den Zuschauerrängen des Plenarsaals tummelte – und das offenbar auf Einladung des CDU-Abgeordneten Christian Zander! Dieser behauptet jedoch vehement, keine Mitglieder der Remmo-Familie eingeladen zu haben. Die Personen seien ihm weder persönlich noch visuell bekannt. „Hätte ich von der Teilnahme eines Mitgliedes des Remmo-Clans gewusst, dann wäre diese Gruppe von mir ausgeladen worden“, so Zander. Mitglieder der in Gründung befindlichen „Arabischen Gemeinde in Deutschland“ hätten ihn gebeten, ihnen eine Führung durchs Abgeordnetenhaus zu ermöglichen. Anlass seien die aktuellen Entwicklungen in Syrien und die Unterstützung eines demokratischen Neuanfanges in dem Land gewesen. Die Führung sei so organisiert worden „wie hunderte weiterer Führungen jedes Jahr“, rechtfertigte sich Zander. Eine Einzelanmeldung sei nicht erfolgt, die Teilnehmer seien durch die Gemeinde selbst organisiert worden, eine Teilnehmerliste sei ihm nicht bekannt gewesen.
Dem widersprach aber nun wiederum Firas Remmo, der Sohn des Clan-Bosses, der die Bilder vom Parlamentsausflug seines Vaters auf Instagram gepostet hatte. „Christian Zander wusste ganz wohl, dass mein Vater Issa Remmo ist. Er hat sich mit seinem Namen persönlich vorgestellt“, erklärt er gegenüber dem „Tagesspiegel“. „Mein Vater hatte kein Interesse, mit dem CDU-Politiker auf einem Foto zu sein, um kein Aufsehen zu erregen. Aber der Politiker bestand darauf“, so Remmo weiter.
Keine explizite Einladung? Remmo-Sohn widerspricht CDU-Abgeordnetem
Sein Vater habe Zander gesagt, ein gemeinsames Bild werde „für großes Aufsehen sorgen“. Dass sein Vater gemeinsame Freunde mit Zander habe, sei „auch kein Geheimnis“. Außerdem habe der Besuch nichts mit Syrien zu tun gehabt. Vielmehr habe es sich um Menschen aus Saudi-Arabien gehandelt, die in Berlin lebten und das Parlament und die Regeln kennenlernen wollten. Darauf reagierte Zander erneut mit wütender Zurückweisung. „Ich hatte nie etwas mit den Remmos zu tun und will auch in Zukunft mit Clanstrukturen nichts zu tun haben, sondern sie bekämpfen“, beharrte er. Es sei „eine bekannte Strategie von Clans, durch solche hinterhältigen Aktionen Aufmerksamkeit zu erhaschen“. Das gelte auch für die Unwahrheiten, die über ihn verbreitet würden.
Bezeichnend an diesem Vorfall ist, dass man mittlerweile einem CDU-Politiker nicht mehr zwangsläufig eher glauben kann als dem Sprössling eines Verbrecherclans, dem zahllose schwere Straftaten zur Last gelegt werden. Dass Remmo sich ohne Zanders Wissen unter die Besucher gemischt hat, scheint in Berlin ebenso möglich wie die Gegenbehauptung, er habe gemeinsame Freunde mit Remmo und der Clan-Boss habe von einem gemeinsamen Foto abgeraten. So oder so haben die Bilder von Männern in Arabertracht, die durch das Parlament der deutschen Hauptstadt ziehen als hätten sie bereits die Herrschaft darüber, bereits genug Symbolkraft. Dass darunter auch ein genüsslich grinsender Schwerverbrecher war, von dem man nicht weiß, ob er einen überforderten CDU-Politiker ausgetrickst hat oder dessen heimlicher Kumpel ist, rundet das desaströse Gesamtbild der deutschen Politik dieser Tage dann noch ab. (TPL)
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Author: Kurschatten
Journalistenwatch