• 16. November 2024

Rotzfreche Reparationsforderungen aus Polen und ein deutscher Grinsekanzler

ByJörg

Jul 22, 2024

Die polnische Forderung ist charakterlos und eine Schande für die europäische Völkerfreundschaft. Und es ist zudem eine Schande, dass die EU Polen hier nicht deutlicher ermahnt, nicht weiter zu versuchen, solche vollkommen abwegigen Forderungen auf so erpresserische Weise vorzutragen.

Tatsächlich titelte das ZDF noch Mitte Februar 2024: „Tusk will Zusammenarbeit mit Deutschland bei Wiedergutmachung“.

Wie bitte, Freundschaft nur gegen Kohle? Und dass bald so, als wäre Polen gar nicht Mitglied der Europäischen Gemeinschaft? War es nicht Helmut Kohl in der 1990er Jahren, der alles dafür getan hatte, das Polen EU-Mitglied werden konnte?

Zunächst hatte die Ampel-Regierung solchen polnischen Erpressungsversuchen auch die kalte Schulter gezeigt und auf polnische Verzichtserklärungen von 1953 verwiesen. Diese wurden dann allerdings prompt von Polen als von Moskau diktiert für nichtig erklärt, na klar.

Der Fehler der Bundesregierung war es, überhaupt auf diesen unverschämten Versuch eines Raubzuges gegen die Deutschen einzugehen. Kanzler Scholz argumentierte zwar zunächst abweisend, aber auf eine Weise ungeschickt, dass man ihm anschließend nicht einmal mehr den Verkauf eines gebrauchten PKWs zutrauen konnte.

Der neugewählte Kanzler Scholz hatte nämlich bei seinem Antrittsbesuch in Polen solche grotesken Reparationsforderungen mit Hinweis auf die hohen deutschen EU-Finanzzahlungen gekontert. Davon fließe ein guter Teil auch nach Polen, meinte Scholz naseweiss.

Das ist aber aus zweierlei Gründen fatal: Zum einen erkennt es indirekt die polnischen Forderungen an. Und zum anderen klingt es wie ein verspätetes Eingeständnis, dass die Mitgliedschaft Deutschlands in der EU so etwas wie eine versteckte Sühneleistung für die Jahre der kriegerischen Naziherrschaft über weite Teile Europas ist.

Scholz hat hier mit einem hingerotzten Satz ein Fass aufgemacht und die EU-Mitgliedschaft zu einer Art Versailles 2.0 umgedeutet. Wirklich umgedeutet?  

Was in jeder Berichterstattung über diesen versuchten polnischen Raubzug fehlt, ist zudem der Hinweis auf den Raubzug der Alliierten zugunsten Polens, als etwa ein Viertel des Deutschen Reiches zu polnischem Staatsgebiet erklärt wurde. Durchgeführt mittels einer grausamen und verlustreichen Vertreibung der ostdeutschen Bevölkerung aus ihrer Heimat in Schlesien, Ostpreußen und weiteren Gebieten. Fast in Vergessenheit ist zudem geraten, das bereits der Vertrag von Versailles 1919 weite Landstriche von Reich abgetrennt und den Polen zugesprochen hatte.

Ich bitte Historiker hier um Nachsicht, dass ich es in meiner Kurzzusammenfassung damit bewenden lasse. Fakt ist jedenfalls, dass die Wege der Vertriebenen mit Strömen Blut getränkt sind. Der Blutzoll der Ostdeutschen war schon während des Krieges hoch. Aber das Martyrium – der Genozid! –  begann erst so richtig mit Ende des Krieges.

Es ist eine wahrhaft gigantische kollektive Leistung der Deutschen, dass sie diese grausamen Vertreibungen in zwei deutschen Staaten als ein Volk gemeinsam bewältigt haben.

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Und es gehört zu den ebenso großartigen Leistungen, dass Deutschland in der Nachkriegszeit zum Motor eines geeinten Europas wurde. Nicht, wie Scholz es verunglimpft hatte, als eine Art verkappte Sühneleistung, sondern aus Liebe zu Europa und aus der Einsicht heraus, dass Frieden auf dem Kontinent nur über eine Aussöhnung der Völker möglich sein kann.

Und wer, wenn nicht die Pommern, die Schlesier und die Ostpreußen hätten sich versöhnlich gezeigt?

Die Hitlerdiktatur hat unter den Diktaturen in der Welt eine Sonderrolle eingenommen: Sie gilt als Wunschdiktatur des Volkes. Also hat das deutsche Volk auch die Zeche zu bezahlen. Auch einhundert Jahre später? In allen anderen Diktaturen gehört das Volk – oder mindestens weite Teile des Volkes – historisch zu den Leidtragenden dieser Diktatoren.

Auch die Millionen polnischen Opfer des Hitlerfeldzuges gegen Polen ab 1939 müssen erwähnt werden. Und über allem die absolute Singularität des Holocaust. Selbstverständlich!

Aber Olaf Scholz hat die Säuberung eines Viertels des Deutschen Reiches achtzig Jahre nach Kriegsende vergessen und damit das Gedenken an die Opfer zuerst der Nazidiktatur und anschließend der menschenvernichtenden Flucht- und Vertreibung.

Olaf Scholz soll wissen: Die Okkupation der deutschen Ostgebiete ist kein Vogelschiss der Geschichte! Es ist am Ende unerheblich, ob es 600.000 ermordete und umgekommene Deutsche waren oder gar 2,5 Millionen. Ohne es bewerten zu wollen, bleibt es ein Fakt, dass die Zahlen der deutschen Opfer vielfach heruntergerechnet wurden. In wie weit diese Dezimierungen ein Geschichtsrevisionismus waren oder Erfolg wissenschaftlicher Arbeit – die Antwort kann möglicherweise in der Bedeutung dieser Zahlen für die politischen Debatten der Nachkriegszeit zu finden sein.

Die Bundesregierung bekennt sich bald einhundert Jahr nach Kriegsende zur Verantwortung für die NS-Gräuel, schreibt das ZDF. Aber welche Verantwortung soll das sein für die Urenkel jener Deutschen, welche die Vertreibungen gerade so überlebten? Die Ermordeten haben seltener Urenkel.

Und welche Verantwortung soll das sein für Millionen neueingebürgerter Syrer, Afghanen und Türken?

Die arbeitend Tätigen unter den Neudeutschen werden sich schon zu Wort melden, wenn sie erfahren, was Scholz und Co mit ihren Steuergeldern macht. Die anderen – jene, die es sich millionenfach in der deutschen Hängematte bequem gemacht haben – machen es einfach weiter wie die polnische Regierung: Sie versuchen noch den letzten Cent aus Deutschland herauszuquetschen.

Die Dummheit und der Selbsthass deutscher Regierungen haben sich herumgesprochen. Jetzt will niemand zu spät kommen, wenn das Tafelsilber verteilt wird. Dieser Bundeskanzler und seine Entourage hassen das Eigene. Oder sie sind erpressbare Marionetten oder beides in Personalunion.

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Author:
Alexander Wallasch

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