• 15. November 2024

Robert Habeck und das Intel-Desaster: Außer Spesen nichts gewesen?

ByJörg

Aug 14, 2024
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Im Juni dieses Jahres verkündete der Chef des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz noch mit stolz geschwellter Brust:

„Die Verständigung mit Intel ist ein großer Erfolg und eine starke Investition in die Zukunft. Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv verhandelt und um eine Lösung gerungen, so dass die heutige gemeinsame Absichtserklärung möglich wurde. Die Investition in Deutschland bedeutet eine erhebliche Erweiterung der Fertigungskapazitäten von Intel in Europa und ist die größte jemals getätigte Investition eines ausländischen Unternehmens in Deutschland. Das zeigt: Der Standort Deutschland ist hoch attraktiv. Wir spielen im globalen Wettbewerb vorn mit und sichern nachhaltige und qualifizierte Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Wir haben jetzt die Chance, ein neues florierendes und hochmodernes Chip-Ökosystem in Deutschland und Europa zu schaffen. Hiervon profitieren Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Herstellung von Mikroelektronik genauso wie in den Abnehmerindustrien.“

Der Minister betonte: „Die Investition von Intel fügt sich gut in unsere Gesamtarbeit ein. Es ist das strategische Ziel Deutschlands und der Europäischen Union, die Widerstandsfähigkeit der europäischen Halbleiterindustrie zu stärken und so Europa insgesamt widerstandsfähiger zu machen. Das ist wichtig für die europäische Souveränität. Daran arbeiten wir beharrlich und erfolgreich. Erst kürzlich hat die Europäische Kommission 31 Mikroelektronik-Projekte in Deutschland genehmigt – ein industriepolitisches Ausrufezeichen. Es geht also voran, die Arbeit lohnt sich.“

Die hervorragende Seite Blackout-News schreibt dazu dann allerdings:

Intel baut 15.000 Arbeitsplätze ab – Bau der Chipfabrik in Magdeburg ungewiss

Intel, der führende Halbleiterhersteller, hat umfassende Maßnahmen zur Kostenreduzierung angekündigt. Das Unternehmen plant, rund 15.000 Arbeitsplätze abzubauen, was etwa 15 Prozent der gesamten Belegschaft entspricht. Laut Pat Gelsinger, dem CEO von Intel, soll das Unternehmen dadurch über zehn Milliarden Dollar einsparen. Diese Maßnahmen kommen zu einer Zeit, in der Intel mit sinkenden Gewinnen zu kämpfen hat, was sich deutlich auf den Aktienkurs auswirkte: Die Intel-Aktie verlor an der Wall Street zeitweise fast 30 Prozent ihres Wertes (ntv: 02.08.24).

Intel’s Milliardenprojekt in Magdeburg: Droht der Traum vom Chipwerk zu platzen?

Für das geplante Chipwerk in Magdeburg, das mit etwa 30 Milliarden Euro eine der größten Investitionen des Unternehmens darstellt, könnten diese Entwicklungen von Bedeutung sein. Obwohl Gelsinger betont, dass die Strategie „IDM 2.0“ – eine Erweiterung der Produktionskapazitäten – weiterhin Bestand hat, äußerte er sich nicht explizit zu den Projekten in Deutschland, Frankreich und Italien. Trotz dieser Unklarheit bleibt die Landesregierung von Sachsen-Anhalt optimistisch.

Ein Sprecher der Landesregierung unterstrich, dass Intel weiterhin an den Plänen für den Standort Magdeburg festhalte. Eine Bestätigung des Unternehmens selbst ist allerdings nicht bekannt.

Zukunft der Chipfabrik in Magdeburg trotz 10 Milliarden Subventionen ungewiss

Intel sieht sich aktuell mit weiteren Herausforderungen konfrontiert, die möglicherweise noch größere Kürzungen erfordern. In einer Pressemitteilung sprach das Unternehmen von einem Personalabbau „von mehr als 15 Prozent“, was auf eine noch drastischere Reduktion hinweisen könnte. Der Fokus von Gelsingers Strategie liegt darauf, Intel verstärkt als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler zu positionieren. Diese Neuausrichtung soll sicherstellen, dass Intel modernste Produktionsverfahren anbietet, um im Wettbewerb mit etablierten Herstellern wie TSMC aus Taiwan bestehen zu können.

Gelsinger hat zudem das Unternehmen als Schlüsselakteur in den Bemühungen positioniert, mehr Chip-Produktion aus Asien zurück nach Europa und in die USA zu holen. Ein zentrales Element dieser Strategie ist das geplante Werk in Magdeburg, das modernste Produktionsverfahren nutzen soll. Für dieses Projekt stehen jedoch noch Genehmigungen aus, insbesondere für die milliardenschweren Subventionen, die erforderlich sind, um die hohen Kosten zu decken. Die Bundesregierung plant, den Bau der Fabrik in Magdeburg mit rund 10 Milliarden Euro zu fördern, um das Projekt abzusichern. Intel wartet auf diese staatlichen Förderungen, wobei der erste Spatenstich ursprünglich für Ende des Jahres vorgesehen war. Dennoch steht das Projekt weiterhin unter Vorbehalt.

Intels Herausforderungen im globalen Wettbewerb

Intel war einst unangefochtener Marktführer in der Chipindustrie, hat jedoch in den letzten Jahren erheblich an Boden verloren. Besonders schwer wog der verpasste Einstieg in den Smartphone-Markt, wo energieeffizientere Prozessoren der britischen Firma Arm den Ton angeben. Dies führte dazu, dass Intel in diesem wichtigen Segment weitgehend außen vor blieb, während Konkurrenten wie Qualcomm und TSMC Marktanteile gewannen. Inzwischen wird sogar die Position von Intel im PC-Markt von neuen Akteuren herausgefordert. Apple hat etwa die gesamte Palette seiner Mac-Computer auf eigene Arm-Chips umgestellt, was zu deutlich längeren Batterielaufzeiten führte. Auch Microsoft setzt bei neuen Windows-PCs auf Arm-basierte Chips, bevor Intel-Varianten überhaupt auf den Markt kommen.

Parallel dazu hat der einst kleinere Konkurrent Nvidia mit seinen Chips für Künstliche Intelligenz eine Schlüsselposition in der Branche eingenommen. Obwohl Intel versucht, in diesem Bereich Fuß zu fassen, bleibt der Abstand zu Nvidia groß. Gelsinger sprach in einer internen E-Mail von einer „nicht wettbewerbsfähigen“ Kostenstruktur und nannte die jüngsten Geschäftszahlen „enttäuschend“. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um 24 Milliarden Dollar gesunken, während die Belegschaft um zehn Prozent gewachsen sei. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Intel bestrebt, durch die Neuausrichtung und gezielte Investitionen, die teilweise durch Subventionen unterstützt werden, seine Position im globalen Wettbewerb zu stärken.

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Author: Rasender Reporter
Journalistenwatch

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