Sensation im Schatten der sächsischen Landtagswahlen und von den Mainstreammedien nicht thematisiert: In Sachsen gewinnt der Kandidat der AfD, Rolf Weigand, die Abstimmung zum Bürgermeisteramt in Großschirma mit einem Rekordergebnis.
Der sächsische AfD-Politiker Dr. Rolf Weigand hat die Wiederholungswahl zum Bürgermeister von Großschirma mit einem Rekordergebnis für sich entschieden. Mit 82,1 Prozent der Stimmen setzte er sich deutlich durch, bei einer Wahlbeteiligung von 76,8 Prozent. Dieses Ergebnis markiert den höchsten Stimmenanteil, den je ein AfD-Bürgermeisterkandidat seit der Parteigründung 2013 erzielt hat. Die restlichen 17,9 Prozent der Wähler stimmten gegen Weigand, indem sie andere Namen auf den Stimmzettel schrieben. Mit diesem Sieg stellt die AfD erstmals den Bürgermeister in Mittelsachsen.
Die Wiederholung der Wahl in der rund 6.000 Einwohner zählenden Gemeinde war erforderlich, weil das zuständige Landratsamt die erste Abstimmung im März aufgrund eines Formfehlers für ungültig erklärt hatte. Bei dieser Wahl hatte Weigand im ersten Wahlgang 59,4 Prozent der Stimmen erhalten und sich gegen den Parteilosen André Erler sowie Gunther Zschommler von der CDU durchgesetzt. Auf eine Klage gegen den Wahlprüfungsbescheid verzichtete Weigand, wodurch eine erneute Wahl angesetzt wurde.
Seit dem Tod seines Vorgängers Volkmar Schreiter (FDP) übt Weigand das Amt des Bürgermeisters bereits geschäftsführend als Erster Beigeordneter aus. Zudem ist er seit 2018 Abgeordneter im Sächsischen Landtag.
Bei der erneuten Bürgermeisterwahl trat Weigand als einziger Kandidat an, da keine weiteren Vorschläge eingereicht wurden. Bereits im März hatte er bei der ersten Wahl in der 5.500-Einwohner-Gemeinde in Mittelsachsen fast 60 Prozent der Stimmen geholt, damals gegen zwei Konkurrenten von der CDU und einer Unabhängigen Bürgervereinigung. Aufgrund von Verstößen gegen Wahlvorschriften erklärte die Kommunalaufsicht die Wahl jedoch für ungültig, sodass sie wiederholt werden musste.
Bürgermeister werden in Sachsen für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählt. Bei fehlenden Gegenkandidaten können die Wähler laut Kommunalwahlgesetz auch eine andere Person auf dem Stimmzettel eintragen, wenn sie dem offiziellen Kandidaten ihre Stimme verweigern möchten.
Die Wahl in Großschirma wurde nach dem Suizid des langjährigen Amtsinhabers Volkmar Schreiter im letzten Herbst notwendig. Weigand war bereits bei der vorherigen Wahl um das Bürgermeisteramt angetreten, hatte damals jedoch gegen Schreiter verloren. Seitdem fungierte er als erster stellvertretender Bürgermeister der Kleinstadt.
Mit diesem Ergebnis ist Weigand nun der erste Bürgermeister in Sachsen mit einem AfD-Parteibuch, nachdem die AfD bereits den Chefsessel im Rathaus von Pirna mit Tim Lochner besetzen konnte, der allerdings kein AfD-Mitglied ist.
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch