Die Veränderung der Lage unseres Volkes wird selbstredend nicht nur an der Wahlurne und in den Parlamenten eingeleitet. Die Hauptarbeit findet durch uns alle in der Gesellschaft statt. Neben der Unterstützung von Straßenprotesten, Wahlbeobachtungen oder der Förderung der Gegenkultur samt eigener Künstler, Autoren und Aktivisten, ist es von enormer Bedeutung, wenn Figuren des Mainstreams Farbe bekennen, ihrem Gewissen folgen und „kippen“. Drei Beispiele aus drei Ländern.
Ein Beitrag von EinProzent
Die Comic-Legenden
Ein bekannter Künstler, der in diese Kategorie fällt, ist der Autor und Künstler Graham Nolan. Der US-Amerikaner bezeichnet sich selbst als „lebenslangen Konservativen“ und ist bekannt für seine Arbeit an Batman-Comics. Mit dem ebenfalls bekennenden Konservativen Chuck Dixon hat er den weltberühmten Schurken „Bane“ geschaffen, der den meisten Menschen aus dem Kino-Hit „The Dark Knight Rises“ bekannt sein dürfte.
Beide haben sich von den großen US-Verlagen abgewendet und eigene Projekte gestartet. Eines dieser erfolgreichen Projekte erscheint jetzt auf Deutsch im Hydra Verlag aus Dresden. Der Comic Alien Alamo versetzt uns in das Texas des Jahres 1957 und erzählt von echten Männern, einer kaputten Vater-Sohn-Beziehung und einer Alieninvasion. Klingt verrückt? Ist es auch. Hier geht es zur Leseprobe.
Übrigens nutzen diese Künstler ihre Bekanntheit aktiv. So hat Dixon bereits 2018 im Wall Street Journal den Artikel „Wie der Liberalismus für Superman zu Kryptonit wurde“ veröffentlicht und Farbe bekannt.
Für Nachwuchskünstler sind diese „Ausreißer“ legendärer Namen wichtig, weil sie zeigen, dass es eine Kunstszene abseits der woken Agenda der Großkonzerne gibt. Mehr zu den beiden findet ihr hier.
Der Philosoph
Michel Onfray studierte Philosophie, wurde promoviert und unterrichtete von 1983 bis 2002 an einem Gymnasium im normannischen Caen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst gründete er die Volksuniversität Caen (Université populaire de Caen), die kostenfrei für alle Bürger zur Verfügung steht. Jährlich besuchen Tausende Zuhörer seine Vorlesungen.
Als ab 2018 die sogenannten Gelbwesten in Frankreich eine landesweite Protestwelle in Gang setzten, ergriff Onfray Partei für die populistische Revolte. Gegen das Kartell aus Polit-Establishment, Mainstreammedien und zivilgesellschaftlichem Juste Milieu müsse eine Kraft antreten, die „rechts“ und „links“ überwindet. Da jede Praxisbewegung ein theoretisch-weltanschauliches Fundament benötigt, gründete Onfray im Juni 2020 sein eigenes Magazin: Front populaire (Volksfront) erscheint quartalsweise und bietet Nonkonformisten aller politischen Lager eine Heimstatt.
Sein Werk Die Theorie der Diktatur löste in Frankreich weitreichende Debatten aus. Auf Deutsch erschien sein Werk beim Jungeuropa Verlag und ist dort bereits vergriffen. Seine Kritiker werfen dem Philosophen vor, dass er als Populist gestartet sei und heute „selbst wie ein FN-Politiker“ spricht. Sein Engagement als Herausgeber des Magazins „Volksfront“ und Veranstalter der Volksuniversität macht ihn zu einem der wichtigsten Oppositionellen Frankreichs.
Jungeuropa-Podcast zum Buch „Die Theorie der Diktatur“:
Der Komiker
Den Kabarettisten und Schauspieler Uwe Steimle kennt im Osten des Landes fast jeder. Umso wichtiger ist es, dass er ein Mann ist, der keine Kontroversen scheut. Der Mann, der 2009 noch von der Partei Die Linke für die Bundesversammlung nominiert wurde, bewegt sich heute nicht mehr in etablierten Kreisen. Seine unbequeme Art hat ihn seinen Job als Fernsehkommissar im „Polizeiruf 110“ und seine Sendung im MDR gekostet, doch Steimle macht weiter und das mit Erfolg. Seine Auftritte sind gut besucht und in seinen YouTube-Sendungen „Steimles Welt“ sagt er das, was er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr sagen darf.
Es braucht Komiker wie Steimle, die den Politikern unzensiert den Spiegel vorhalten – auch wenn das mit persönlichen Nachteilen verbunden ist.
Neuste Folge von Steimles Welt:
Jeder der genannten Künstler und Autoren leistet seinen Beitrag. Die Männer und ihre Länder sind vollkommen unterschiedlich, doch der Kampf gegen Unfreiheit, aufgezwungene Ideologien und korrupte Machteliten ist überall gleich.
Umso wichtiger ist es, dass sie den Mut hatten, diesen Weg zu gehen.
Wir fördern solche Projekte seit mittlerweile über sieben Jahren und helfen auch etablierten Künstlern dabei, „auszusteigen“. Hier Förderer werden und diese Arbeit unterstützen.
(SB)
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Author: Bettina Sauer
Journalistenwatch