Sicherheit bei Einkauf und Verbrauch von Brennstoffen
Grafik: Supress
sup.- Kaum ein Berufsstand wird so regelmäßig mit der Notwendigkeit seiner Tätigkeiten konfrontiert wie der des Energieberaters: Tag für Tag entdecken die Effizienz-Experten vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen ein enormes Einspar-Potenzial durch energetische Maßnahmen. Dass diese Chancen auf Kostenoptimierung bislang noch nicht genutzt wurden, hat meist einen einfachen Grund: Vor einer professionellen Bestandsaufnahme von Energie-Verbräuchen und -Verlusten steht in zahlreichen Betrieben überhaupt kein verlässliches Zahlenmaterial zur Verfügung, das als Basis für Sanierungen und Umstrukturierungen dienen könnte. Ob z. B. einzelne Investitionen in die Technik für Heiz- oder Prozesswärme-Erzeugung betriebswirtschaftlich wirklich Sinn machen, ist in vielen Fällen mehr vom Prinzip Hoffnung gestützt als von konkreten Daten und Vergleichswerten. Hier soll demnächst eine neue EU-Regelung zur Kennzeichnungspflicht von Wärmeerzeugern und Warmwasserbereitern bis 70 kW Nenn-Wärmeleistung für mehr Transparenz sorgen: Ab dem 26. September 2015 müssen Heizkessel, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und Speicher mit einem Effizienzlabel ausgestattet werden, wie es z. B. vom Handel mit Elektrogeräten bereits bekannt ist. Die jeweilige Effizienzklasse wird dort auf einer Skala von rot bis grün dargestellt, was erstmals einen direkten Vergleich verschiedener Wärmeerzeuger unter dem Aspekt der Energieverwertung zulässt. Auf diese Weise ergibt sich auch bei Modernisierungen der Gebäudetechnik in Betriebsgebäuden ein deutliches Plus an Planungssicherheit.
Schon heute steht eine weitere Kennzeichnung zur Verfügung, die vor allem in Regionen ohne Gasnetzanbindung die Transparenz-Offensive des kommenden Effizienz-Labels praktisch ergänzt. Das RAL-Gütezeichen Energiehandel bezieht sich nicht auf den Verbrauch, sondern bereits auf den Bezug der Energie. Das Prädikat wird an die Händler leitungsunabhängiger Brennstoffe verliehen, die ihre Produkte beim Kunden anliefern und in Tanks füllen. Voraussetzung für die Auszeichnung ist, dass es keine Beanstandungen bei unangemeldeten Überprüfungen von Seriosität und Lieferqualität durch externe Gutachter gibt (www.guetezeichen-energiehandel.de). Kontrolliert werden unter anderem Lagerlogistik, Fuhrpark und die Sicherheitsstandards des Anbieters sowie die Funktionsfähigkeit der Zähleranlagen an den Lieferfahrzeugen. Auf diese Weise dient das Gütezeichen beim Brennstoffeinkauf als Vorsorgemaßnahme gegenüber verborgenen Kostenfallen, die beispielsweise durch ungeeichte oder fehlerhafte Messgeräte entstehen können. Diese Absicherung beim Brennstoff-Einkauf ist für die Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung ebenso wichtig wie die Effizienz beim späteren Verbrauch.
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