Der Bock will sich zum Gärtner machen: Ausgerechnet der öffentlich-rechtliche österreichische ORF und die stramm linke Wiener Tageszeitung „Der Standard“ starten Workshops, um Schülern und Lehrern den Umgang mit Fake News beizubringen. Eine Initiative, bei der auf den ersten Blick niemand widersprechen kann – wer will schon „für“ Falschmeldungen sein?
Doch hier geht es nicht um Aufklärung, sondern um Einfluss.
Der Teufel liegt nicht im Detail, sondern im Kalkül: Was hier als Schulprojekt verkauft wird, ist nichts anderes als ein ideologisches Vormundschaftsprogramm – öffentlich finanziert, gefördert und verschwiegen.
Die Nachricht stammt ursprünglich vom österreichischen Nachrichtenportal exxpress.at, das dem Projekt auf den Zahn fühlen wollte: Wie ist das Programm konkret aufgebaut? Wer finanziert es? Welche Qualifikation haben die Referenten? Die Antworten: ausweichend, nichtssagend – oder gar nicht erst vorhanden. Weder vom Bildungsministerium noch von den Initiatoren selbst kam bislang eine Klarstellung.
Aber darum geht es im Kern auch gar nicht.
Es geht um eine viel grundsätzlichere Frage: Kann ein Staat – oder staatsnahe Medien – überhaupt neutral bestimmen, was „wahr“ ist? Und noch zugespitzter: Was passiert, wenn genau jene Medien, die selbst immer wieder mit tendenziöser Berichterstattung auffallen, sich nun zur Wahrheitserklärungsinstanz aufschwingen?
Von der Aufklärung zur Umerziehung
Die Idee, junge Menschen zur Medienkompetenz zu befähigen, ist prinzipiell richtig – sogar notwendig. Doch die Frage ist: Wer tut es – und wie?
Wenn ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der längst dafür berüchtigt ist, ideologisch einseitig zu agieren, nun Schülern erklärt, wie man „Desinformation“ erkennt, dann ist das, als würde Coca-Cola Kindern erklären, was gesunde Ernährung ist.
Der Fehler liegt in der Selbstanmaßung: In einer pluralistischen Gesellschaft muss Wahrheit verhandelbar sein. Sie lebt vom Streit, vom Ringen, vom Zweifel. Sobald sich ein Medium – oder gar der Staat – anmaßt, die Wahrheit zu definieren, ist der Boden der Demokratie verlassen.
Was als Schulprojekt daherkommt, ist in Wahrheit eine Zäsur: Der Kampf gegen Fake News wird zur Institutionalisierung einer Deutungshoheit. Aus Aufklärung wird Umerziehung. Aus Medienkompetenz wird Meinungskontrolle.
Die Wahrheit als Monopol – ein gefährlicher Weg
Gerade in einer Zeit, in der zentrale politische Narrative nachträglich revidiert werden – denken wir an Corona, Migration oder Klimathemen – sollte man vorsichtig sein mit Wahrheitsansprüchen. Vieles, was gestern noch als Verschwörung galt, ist heute belegte Realität. Und umgekehrt.
Wer heute entscheidet, was „wahr“ ist, bestimmt auch, was morgen gesagt werden darf.
Die Kritik, die sich rund um das Projekt formiert – insbesondere in sozialen Medien – ist daher keine Rechthaberei. Es ist die berechtigte Sorge, dass ein Staat, der Wahrheit verordnet, noch weiter geht mit der jetzt schon massiven Zensur und Einschüchterung und bald gar keine Kritik mehr zulässt. Und dass ausgerechnet Kinder und Jugendliche dabei die ersten Adressaten sein sollen, ist doppelt perfide: Wer früh das Denken lenkt, muss später keine Gedanken mehr verbieten.
Die neue Uniform ist digital
Es ist eine Ironie der Geschichte: Ausgerechnet die, die vor autoritären Regimen warnen, bauen selbst eines – und wie immer bei autoritären Regimen tun sie das im Namen des vermeintlich Guten. Die Zensur trägt heute keine Uniform mehr, sie trägt Haltung. Und wer nicht spurt, dem wird kein Gefängnis verordnet, sondern ein Workshop.
Willkommen in einer Gesellschaft, in der der Staat nicht mehr kontrolliert wird – sondern uns vormacht, wie wir ihn richtig finden sollen.
Früher hieß so etwas Propaganda. Heute: „Medienkompetenz“. Der Inhalt ist der gleiche. Nur das Etikett wurde neu lackiert.
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