• 25. November 2024

Mit Habeck in den Untergang: Nibelungentreue Journaille

ByJörg

Nov 10, 2024

In den Redaktionen dieser Alt-Medien stört sich niemand daran, dass das Siechtum der Ampel so lange dauern konnte, das endgültige politische Aus jetzt noch weiter hinausgezögert und der Schaden also noch viel größer werden wird.

Aber damit nicht genug: Zu allem Überfluss geht der größte Versager von allen in die Offensive und kündigt ausgerechnet im Moment der Niederlage seine Kanzlerkandidatur an. Psychologisch betrachtet ist das tragisch, offenbar beratungsresistent und eine dem Amt nachgereichte Selbstbeschädigung: Da leidet einer offenbar besonders an einer Überdosis Selbstmitleid.

Der Wiedereintritt bei Twitter/X, die schaurigen Kamin-Aufnahmen – fehlt nur noch das Bärenfell – des Weinerlichen und das unsäglich kindische Gejammer des politischen Versagers sind da nur die Kränze auf der Beerdigung der Idee, dass diese grüne Ideologie alternative Herrschaftsform werden könnte.

Wer sich diesem habeckschen Offenbarungseid gegenüber die Szene des abtretenden FDP-Ministers Christian Lindner anschaut, als der seine Entlassungsurkunde aus den Händen eines unanständig agierenden politischen Bundespräsidenten entgegennimmt, der kann Lindner als größtem Täuscher von allen fast Respekt zollen, mit welcher Würde und Ignoranz gegenüber der beleidigten Miene Steinmeiers der FDP-Chef mit gradem Rücken seine Urkunde in Empfang nahm, während der sozialdemokratische Bundespräsident aus seiner Verachtung keinen Hehl machte.

Nun wissen wir spätestens seit der Elefantenrunde von Gerhard Schröder, nach dem Sieg von Angela Merkel, dass Abgänge aus einer Bundesregierung immer auch eine Art Supernova aus Alt-Testosteron erzeugen können. Robert Habeck hat jetzt eine Neuheit eingeführt: Den habeckschen Östrogen-Tsunami.

Aber zurück zum medialen Fanclub des 1969 geborenen Willy Brandts für Arme. Habeck kündigt im falschesten Moment seiner Karriere seine Kanzlerkandidatur an und die üblichen Verdächtigen folgen ihm wie die Lemminge. Was soll Habecks Kandidatur-Vorstoß bedeuten? Satire oder Galgenhumor? Vergleichbar allenfalls mit einem Bruchpiloten, der nach seinem Absturz eine Non-Stop-Weltumseglung ankündigt.

Robert Habeck kann sich selbst im Untergang noch auf seinen Fanclub verlassen. Die Frankfurter Rundschau aus dem Ippen-Imperium holte sich heute den Pokal für die wahrscheinlich idiotischste Headline der Woche:

„Habeck als Kanzler: Seine Rolle als Wirtschaftsminister könnte ihn zum Triumph führen“.

Das muss man sich tatsächlich mehrfach durchlesen, weil es etwas beeindruckend Religiöses transportiert. Ja, diese Schlagzeile ist so falsch, dass sie dadurch direkt eine schwebende Anmut bekommt. Sie ist nackt, sie ist blöd, aber sie ist dabei ohne jede Scham.

Geschrieben hat sie die junge Redakteurin Bona Hyun aus der Ippen-Schule. Ippen-Media beliefert mittlerweile gleich eine ganze Reihe von Zeitungen inklusive die Frankfurter Rundschau aus der Retorte.

Über Bona Hyun heißt es, sie konnte schon „während ihres Studiums in Bremen (…) erste journalistische Erfahrungen sammeln“. Wir haben es hier also mit einer journalistischen Novizin zu tun. Ihre Begeisterung für Robert Habeck wurde zunächst sogar noch unter einer viel blöderen Schlagzeile veröffentlicht:

„Habeck will Kanzler werden: Wie seine Dienste an der Wirtschaft für den Sieg helfen könnten“.

Den Endsieg im Auge, die Kanzlerschaft ganz nahe – wäre das besser gewesen?

Hyuns Artikel hat sich im Ippen-Imperium bereits gut verteilt, wer keine Journalisten mehr bezahlen kann, weil ihm von oben der Hals zugedrückt wird, der bedient sich halt aus der angebotenen Retorte. Neben anderen hat auch der Merkur hier zugegriffen.

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Politiker und auch Unternehmen werden zukünftig sicher besonders Wert darauflegen, bei Ippen-Media redaktionell besprochen zu werden, der Verteiler ist hier besonders groß. Und Robert Habeck hat gerade den Jackpot gezogen. Mitten in die habeksche Östrogen-Explosion hinein schwärmt Bona Hyun über den emotionalen Absturz ihres grünen Anti-Hulk schockverliebt:

„Seine Errungenschaften könnten ihm dabei helfen, die Wählerstimmen zu gewinnen.“

Um Himmelswillen, von welchen „Errungenschaften“ soll hier die Rede sein? Es kommt aber noch besser: Nicht das über drei Jahre andauernde ideologisch geprägte Versagen des eigentlich fachfremden Wirtschaftsministers ist Schuld am deutschen Desaster, sondern eine „schlechte Wirtschaftslage und Konjunkturflaute in Deutschland“. Das es hier einen unmittelbaren Zusammenhang zur Schlechtleistung von Habeck gibt, kommt Autorin Hyun nicht in den Sinn.

Noch eine Zwischenüberschrift aus dem Ippen-Lorbeerkranz für den Heulsusen-Minister:„Habeck bewirbt sich nach Ampel-Aus als Kanzlerkandidat – seine unterschätzten Erfolge“. Das Versagen ist kein Versagen mehr, sondern nur ein missverstandener Erfolg. Das ist Satire!

Noch eine Zwischenüberschrift:

„Habeck konnte Energiekrise in Deutschland abwenden – trotz Ukraine-Krieg“.

Muss man erklären, warum das Unfug ist? Erklären, was die Politik von Robert Habeck und der Bundesregierung mit der deutschen Energiekrise zu tun hat?

Ippen-Redakteurin Hyun schreibt dazu:

„Obwohl Deutschland weiterhin Gas aus dem Ausland importieren muss, hat Habeck dafür gesorgt, dass die Abhängigkeit von russischem Gas stark reduziert wurde.“

Nein, mutmaßlich haben die USA und die Ukraine die Nord-Stream-2-Pipeline gesprengt. Hier klingt es ja fast schon so, als habe Habeck ebenfalls die Finger im Spiel gehabt oder gar davon gewusst. Bekannt ist: Die Amerikaner machen jetzt das große Geschäft, weil die Ampel es so wollte.

Aber die Frankfurter, der Merkur und andere Blätter bleiben weiter grünoptimistisch: „Was Habeck als Wirtschaftsminister in Zukunft plant und umsetzen wird, bleibt abzuwarten.“

Zunächst einmal heißt es allerdings warten, wie lange sich Habeck und Co noch an die Macht klammern, nachdem die Ampel sich selbst in die Luft gejagt hat. Und unsere Ippen-Redakteurin bleibt dem gefallen grünen Engel erwartungsgemäß treu bis tief in den letzten Absatz:

„Es ist bereits jetzt klar, dass Habecks Wirtschaftspapier nicht so heftige Reaktionen hervorrufen wird wie das Papier des ehemaligen Finanzministers Christian Lindner (FDP).“

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Author:
Alexander Wallasch

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