• 24. Oktober 2024

Mikrowellen-Syndrom: Welche Gesundheitsgefahren gehen von 5G aus? [SciFi-Analyse]

ByJörg

Okt 24, 2024

Sie finden sich bereits auf vielen Dächern.
Nein, die Rede ist nicht von Solarpanels, sondern von 5G-Basisstationen.

By OxfordScienceOwn work, CC BY-SA 4.0, Link

Alle Staaten, die zu den technologisch führenden Nationen der Erde gehören wollen, beeilen sich derzeit, den Ausbau von 5G-Mobilfunknetzen voranzutreiben und die 5G-Basisstationen wie Pilze aus dem Boden sprießen zu lassen, ergänzt um hunderttausende Kleinzellen-Antennen, die sich bald an jedem Laternenmast finden sollen (siehe rechts).

Indes, einmal mehr wird eine Technologie vorangetrieben, deren gesundheitliche Auswirkungen auf Mensch und Tier als belanglos angenommen werden, belanglos für diejenigen, die sich Gewinn versprechen, so belanglos, dass sich niemand derjenigen, die so intensiv an der Verbreitung von 5G arbeiten, bislang genötigt gesehen hat, zu untersuchen, ob von 5G gesundheitliche Gefahren ausgehen.

Wir betreten mit diesem Post für ScienceFiles Neuland.
Er ist der erste Post zu 5G, der bei uns erscheint und in ihm werden wir einen ersten Überblick über die gesundheitlichen Probleme geben, die man wohl als sicheres Mitbringsel einer zu intensiven Exposition mit 5G ansehen kann.

Wir haben eine erste Zusammenstellung der wissenschaftlichen Literatur zum Thema „Gesundheitsgefahren, die von 5G ausgehen“, vorgenommen. Es ist in weiten Teilen eine Zweimann-Show, was einmal mehr zeigt, dass die Gefahren für die eigene wissenschaftliche Karriere dann, wenn man ein wissenschaftliches Thema aufgreift, das wirtschaftlichen Interessen großer Unternehmen zuwiderläuft, beträchtlich sind:

Ein 63jähriger Schwede und seine 62jährige Frau entwickeln nach der Installation einer 5G-Basisstation auf dem Dach ihres Appartmenthauses das Mikrowellen-Syndrom. Das Mikrowellen-Syndrom zeichnet sich durch neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Benommenheit usw.), Tinnitus, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, emotionalen Stress, Hautempfindlichkeiten und Blutdruck-Berg-und-Talfahrten aus. Im Schlafzimmer der Eheleute wurden Radiofrequenzen von bis zu 2.500.000 µW/m2 gemessen. Das Schlafzimmer befand sich 5 Meter unter der auf dem Dach des Hauses angebrachten 5G-Basisstation.

In der Theorie geht von 5G-Basisstationen nicht-ionisierende Strahlung aus, so genannte Radiofrequenz-Elektromagnetische Felder – RF-EMF-Strahlung. Diese Strahlung wird durch die Verwendung von Radiofrequenz-Wellen (RF-Wellen) mit Frequenzen zwischen 700 MHz und 3,8 GHz erzeugt. RF-EMF-Strahlung soll auf Menschen nur einen geringen „Hitzeeffekt“ haben, d.h. die Strahlung wird absorbiert und in Wärme umgewandelt. Die Fallstudie von Hardell und Nilsson weist indes daraufhin, dass von 5G ausgehende Strahlung auch nicht-thermische Effekte hat.

Die beiden 5G-Genervten haben ihrer Wohnung den Rücken gekehrt und sich in einer kleinen Bleibe eingefunden, die mit einer RF-EMF-Strahlung von knapp 3.500 µW/m2 belastet war. Innerhalb von nur wenigen Tage sind die Symptome, unter denen beide litten, die Symptome des Mikrowellen-Syndroms vollständig verschwunden.


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In einer weiteren Fallstudie berichten die selben Autoren von zwei Männern im Alter von 57 und 42 Jahren, die mit einer 5G-Basisstation auf dem Dach des Hauses, in dem sich ihre Büroräume befunden haben, beglückt wurden:

Beide entwickeln innerhalb kurzer Zeit nach der Installation der 5G-Basisstation unterschiedliche Ausprägungen des Mikrowellen-Syndromes: Der 57jährige (Office 1) entwickelt recht heftige Kopfschmerzen, heftige Schmerzen in den Gelenken (Athralgia), reagiert sehr empfindlich auf Berührung (Dysesthesia), berichtet von Konzentrationsschwierigkeiten und zu Schlafstörungen, während ein 42jähriger mit Büroräumen im selben Gebäude (Office 2) von moderaten Konzentrationsstörungen von Schlaflosigkeit und von Symptomen, die eher im psychischen Bereich angesiedelt sind, von Depressionen, Angstzuständen und hoher Emotionalität, berichtet.

In den betroffenen Büroräumen werden sehr hohe Werte für RF-EMF-Strahlung gemessen, im Höchsterwert bis zu 1.800.000 µW/m2. Die beiden Männer verlegen ihre Betriebe in Büroräume mit weniger Strahlung. Die Symptome, die beide berichten, verschwinden innerhalb weniger Wochen vollständig. Die Gesundheit, die beide vor Installation der 5G-Basisstation genossen haben, ist wieder hergestellt.

In ihrem Fazit finden Nilsson und Hardell deutliche Worte:

[In unserer Übersetzung]“5G wird eingeführt, ohne dass es Studien gibt, die zeigen, dass 5G für Menschen und Tiere sicher ist. Unsere Studie ist, nach unserem Wissen eine der ersten Studien, die die gesundheitlichen Auswirkungen von 5G-Mikrowellenstrahlung auf Menschen zum Gegenstand hat. Innerhalb weniger Wochen verursacht eine neue 5G-Basisstation bei zwei Männern typische Symptome des Mikrowellensyndroms oder der Hochfrequenzkrankheit, deren Büroräume sich unter der Basisstation befinden. Die Basisstation verursacht sehr hohe Werte nicht-thermischer Mikrowellen-/RFR-Strahlung, die weit unter den ICNIRP-Richtlinien rangieren. Nachdem die Männer aus dem Büro ausgezogen sind, verschwanden die Symptome vollständig innerhalb weniger Wochen.“

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Quasi im Alleingang bestücken Nilsson und Hardell das Feld der Untersuchungen, die gesundheitliche Probleme von Menschen, die 5G-Basisstationen ausgesetzt sind, beschreiben. Wir haben fünf weitere Fallstudien der Autoren gefunden, die allesamt Menschen beschreiben, deren bisheriges Leben durch die Installation einer 5G-Basisstation aus dem Lot gerät, die erkranken, sich unwohl fühlen, die von Symptomen berichten, die das Mikrowellensyndrom abbilden, Symptome, die wieder verschwinden, nachdem die Betroffenen ihren Wohnort verlegt haben und somit Symptome, die man auf die Installation von 5G-Baisstationen zurückführen muss:

Hardell, L., and M. Nilsson (2024). A woman aged 82 years with electromagnetic hypersensitivity since almost four decades developed the microwave syndrome after installation of 5G base stations in her living vicinity–ethical principles in medicine are violated. Journal of Environmental Science and Public Health 8: 01-08.

Hardell, Lennart, and Mona. Nilsson (2023). Case report: a 52-year healthy woman developed severe microwave syndrome shortly after installation of a 5G base station close to her apartment. Annals of Clinical and Medical Case Reports 10(16): 1-10.

Nilsson, Mona, and Lennart Hardell (2023). 5G Radiofrequency radiation caused the microwave syndrome in a family living close to the base stations. Journal of Cancer Science and Clinical Therapeutics 7(2): 127-134.

Nilsson, Mona, and Lennart Hardell (2023). „A 49-year-old man developed severe microwave syndrome after activation of 5G base station 20 meters from his apartment. Journal of Community Medicine and Public Health 7(382): 2577-2228.

Nilsson, Mona, and Lennart Hardell (2023). Case report: both parents and their three children developed symptoms of the microwave syndrome while on holiday near a 5G tower. Annals of Clinical and Medical Case Reports 12(1): 1-7.

Hardell und Nilsson haben bereits eine stattliche Anzahl von Belegen dafür zusammengetragen, dass Menschen unter der Installation von 5G-Basisstationen und der von ihnen ausgehenden RF-EMF-Strahlung leiden, gesundheitliche Schäden davontragen, gesundheitliche Schäden, von denen man indes bei der EU-Kommission, wie schon im Rahmen von COVID-19 zum Usus geworden, nichts wissen will. Mit dem Anfang 2023 auf den Weg gebrachten „Gigabit Infrastructure Act“: „Regulation (EU) 2024/1309 of the European Parliament and of the Council of 29 April 2024 on measures to reduce the cost of deploying gigabit electronic communications networks, amending Regulation (EU) 2015/2120 and repealing Directive 2014/61/EU (Gigabit Infrastructure Act) (Text with EEA relevance)“ wird dem Ausbau von 5G und damit den Interessen der Telekommunikationsbranche Vorrang vor den Bedenken gegenüber den gesundheitlichen Auswirkungen dieser neuen Technologie gegeben.

Angesichts der weiten Verbreitung, die 5G-Sendeanlagen finden, finden müssen, weil ein flächendeckendes Übertragungsnetz aufgebaut werden soll, ist damit zu rechnen, die die Belastung von Bürgern mit RF-EMF-Strahlung um ein Vielfaches steigen wird, auch dann, wenn sie nicht die ganze Zeit mit dem Smartphone am Ohr herumlaufen. Dass diese weite Verbreitung mit einer erheblichen Erhöhung der Strahlungsexponiertheit für Bürger einhergeht und – als Folge davon – mit erheblichen Gesundheitsrisiken, darauf haben Nasim und Seugmo schon 2017 hingewiesen:

Hinzu kommen Hinweise, wie sie sich bereits bei Wyde et al. (2016) finden, nach denen in Regionen mit hoher EMF-Strahlung die Inzidenz von Krebserkrankungen höher ist als in Regionen mit geringer EMF-Strahlung, die unter normalen Umständen dazu führen sollten, dass die gesundheitlichen Gefahren vor dem technologischen Ausbau evaluiert werden, nicht anschließend als Erhöhung der Fallzahlen in der Statistik.

Nichtzuletzt vor diesem Hintergrund haben sich 436 Wissenschaftler wiederholt mit einem Appell an die EU-Kommission gewandt, dessen Ziel darin besteht, den Ausbau von 5G zumindest so lange auszusetzen, so lange die gesundheitlichen Auswirkungen auf Mensch und Tier nicht bekannt sind. Der Appell ist bislang verpufft.

Genaueres kann hier nachgelesen werden.

Mit diesem Post haben wir das Thema 5G auf ScienceFiles angestoßen.
Erwarten Sie weitere Beiträge.


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Author: Michael Klein
Michael Klein

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