Kanada ist im Bereich „Work and Travel“ eines der attraktivsten Ziele. Die begehrten Working Holiday Visa (WHV), die durch die Kanadische Regierung vergeben werden, waren deshalb auch in diesem Jahr schnell weg. Es gibt aber ein Nachrückverfahren bzw. eine Warteliste und damit die Möglichkeit für „Lucky Loser“ doch noch ein Visa zu bekommen. Da kaum jemand diese Möglichkeit kennt, haben wir vom Work and Travel-Magazin Jennifer Tick vom Veranstalter Work and Traveller dazu befragt, was man machen muss, um eventuell doch noch ein Visa zu bekommen.
? Frau Tick, wann lief das bisherige Vergabeverfahren ab und um wieviel Visa ging es dabei?
JT: Es gab zwei Runden – Anfang und Mitte April – in denen jeweils 2.100 Working Holiday Visa vergeben wurden. Dieses Gesamtkontingent von 4.200 war in kurzer Zeit verteilt und zwar in der ersten Rund bereits nach vier Minuten!
? Vermutlich sind viele enttäuscht, die auch gerne Work and Travel in Kanada gemacht hätten. Doch Sie wecken neue Hoffnungen, von der viele nichts wissen?
JT: Das ist richtig. Es gibt ein Nachrückverfahren bzw. eine Warteliste und damit die Möglichkeit für „Lucky Loser“, doch noch einen begehrten Platz in der WHV-Kategorie zu ergattern.
? Warum ist denn so ein Vorgehen notwendig, wenn die Plätze doch alle vergeben sind?
JT: Das kann verschiedene Gründe haben: Beispielsweise gibt es immer wieder Bewerber, die von der Botschaft abgelehnt werden, weil die Bewerbungsunterlagen bzw. der Visaantrag nicht vollständig oder falsch übermittelt wurden. Das kommt gar nicht so selten vor. Durch den großen zeitlichen Druck im Bewerbungsverfahren entstehen oft Flüchtigkeitsfehler – und dann wird derjenige nachträglich ausgeschlossen. Manche bewerben sich auch nur sicherheitshalber und beginnen dann doch lieber das Studium oder die Ausbildung in Deutschland. Oder sie entscheiden sich für ein anderes Land. Auch persönliche oder finanzielle Gründe spielen natürlich immer wieder eine Rolle, vom Working Holiday Visum zurückzutreten.
? Dann stehen also die Erfolgsaussichten gar nicht so schlecht für die Nachrücker?
JT: Ja. Wobei es natürlich auch davon abhängt, wie viele Personen das WHV dieses Jahr tatsächlich auch zur Einreise nutzen werden. Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dass bereits einige Wochen nach den Vergaberunden wieder Plätze frei sind. Dann wurden nämlich die meisten Anträge geprüft und die ersten Bewerber sind ausgeschieden. Das bedeutet: Je früher sich jemand jetzt anmeldet, desto weiter oben steht er oder sie auf der Warteliste. Dann sind die Chancen besonders gut, doch noch ein Visum für Kanada zu erhalten.
? Was muss so ein „Lucky Loser“ denn jetzt tun?
JT: Es ist enorm wichtig, dass er sich einen IEC-Kompass-Account anlegt. IEC bedeutet International Experience Canada. Es ist das Programm, mit dem das WHV beantragt werden muss – das geht seit 2013 nur noch online.
? Sie bieten für das Ausfüllen der Bewerbung bzw. des Visaantrages Hilfe an.
JT: Für viele ist es nicht einfach, die Formulare in der fremden Sprache korrekt auszufüllen. Auf unserer Website gibt es eine leicht verständliche, klar strukturierte Anleitung, die den Bewerber durch den Prozess führt. So wird es sicherlich mit dem korrekten Ausfüllen klappen.
? Was muss ein Bewerber mitbringen, um für das WHV zugelassen und somit wirklich zum „Lucky Loser“ zu werden?
JT: Die Bewerber müssen zwischen 18 und 35 Jahren alt sein, einen gültigen Reisepass besitzen, ausreichend finanzielle Mittel nachweisen und einiges mehr. Unter dem Link zu unserer Internetseite steht dazu alles, was nötig ist.
Vielen Dank für die aufschlussreichen Informationen.
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