Desolate Zustände für gesetzlich Versicherte: Dieter Homburg verrät, warum immer mehr Menschen in die PKV flüchten. Keine freien Betten, nicht genug Personal und eine fehlende gründliche Behandlung sind nur die Spitze des Eisbergs: Welche genauen Gründe so viele Menschen in die private Versicherung treiben, verrät Versicherungsexperte Dieter Homburg im Folgenden.
Das derzeitige Gesundheitssystem lässt viele gesetzlich Versicherte im Stich: Häufig verschlimmern sich Erkrankungen aufgrund unsorgfältiger Behandlungen, fehlender Krankenhausbetten oder endloser Wartezeiten erheblich. Besonders im Intensivbereich ist die Lage prekär – Patienten sind hier auf eine rasche Aufnahme angewiesen. Seit der Krankenhausreform kämpfen zahlreiche Einrichtungen jedoch mit erheblicher Überlastung, wodurch sie im schlimmsten Fall sogar Patienten abweisen müssen. In der Hoffnung, derartige Probleme umgehen zu können, flüchten nun immer mehr Menschen in die private Krankenversicherung. „Es ist eine Tatsache, dass Privatversicherte deutliche Vorteile genießen – manche Praxen haben beispielsweise separate Telefonnummern für gesetzliche und private Patienten“, erläutert Dieter Homburg vom Fachzentrum Finanzen. „Sogar ein Urteil des Bundessozialgerichts bestätigt, dass gesetzlich Versicherte keinen Zugang zu Spitzenmedizin haben.“
„Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur im Krankenhausbereich – derzeit nehmen rund 7.500 Arztpraxen in Deutschland keine gesetzlich Versicherten mehr auf“, so Dieter Homburg weiter. „In großen Städten wie München, Hamburg und Berlin ist es mittlerweile nahezu unmöglich, einen Arzttermin zu bekommen – und auch in kleineren Städten ist die Problematik mittlerweile erheblich. Das heißt, obwohl die Arztpraxis mit der gesetzliche Krankenkasse zusammenarbeitet, nehmen sie trotzdem regelmäßig keine Neupatienten auf – und alle andere müssen teils monatelang auf einen Termin warten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich immer weniger gesetzlich Versicherte auf das Gesundheitssystem verlassen möchten.“ Als unabhängiger Krankenversicherungspezialist und Host des größten PKV-Podcasts beschäftigt sich Dieter Homburg seit mehr als 25 Jahren mit dem Thema private Krankenversicherung und unterstützt seine Kunden dabei, ihre Versicherungskosten messbar zu senken. Was Kunden dazu bewegt, sich für eine private Krankenversicherung zu entscheiden, erläutert der Experte im Folgenden.
Grund 1: Weniger Krankenhäuser, mehr Privatkliniken
Während die Zahl der gesetzlichen Krankenhäuser abnimmt, steigt die Zahl der Privatkliniken. Diese bieten oft Spitzenmedizin an, sind jedoch nur für Privatpatienten zugänglich, denn: Sie haben keine allgemeine Krankenhauszulassung und verwenden andere Abrechnungssätze.
Dabei sind diese Kliniken oft unvergleichbar erfolgreich, wie etwa die Martini-Klinik in Hamburg als weltweit führende Einrichtung in der Behandlung von Prostatakrebs. Die Erfolgsstatistiken der Klinik zeigen: 93,5 Prozent der Patienten sind nach der Behandlung wieder kontinent, verglichen mit 56 Prozent im bundesweiten Durchschnitt. Außerdem können 75,5 Prozent der Patienten nach einem Jahr noch eine Erektion bekommen, im Gegensatz zu 34 Prozent im Durchschnitt. Gesetzlich versicherte Patienten haben zu diesen Erfolgschancen jedoch keinen Zutritt, obwohl eine erfolgreiche Behandlung für sie lebenswichtig ist.
Grund 2: Die geringen finanziellen Mittel der GKV
Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sind chronisch unterfinanziert und können nur durch erhebliche Bundeszuschüsse überleben, sprich: 14,5 Milliarden Euro (§ 221 SGB V Beteiligung des Bundes an Aufwendungen) sind eigentlich als Zuschuss jedes Jahr festgelegt. Da das weiterhin nicht genug ist, sind 2022 sogar 28 Mrd. an Steuergeldern in die Finanzierung der GKV bezahlt worden. Dieses konstante Defizit entsteht dadurch, dass 16,9 Millionen Menschen nicht in die GKV einzahlen.
Auch um die notwendigen Zuschüsse möglichst gering zu halten, müssen die Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung laut Gesetz lediglich ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein, dürfen aber das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Im Alltag der Menschen macht sich das natürlich bemerkbar. Im Gegensatz dazu erhält die private Krankenversicherung (PKV) keinen einzigen Euro an Steuerzuschüssen. Sie ist daher finanziell stabiler und verfügt sogar über Altersrückstellungen von etwa 340 Milliarden Euro – eine Summe, mit der alle privat Versicherten rund acht Jahre versorgt werden könnten.
Grund 3: Die Zwei-Klassen-Medizin
Die Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland zeigt sich deutlich in den Unterschieden bei Wartezeiten und dem Zugang zu bestimmten Behandlungen. So musste eine 80-jährige Frau monatelang um einen Herzschrittmacher kämpfen und ihre gesetzliche Krankenkasse davon überzeugen, dass er sich in ihrem Alter noch lohnt. Dabei wurde sie sogar zu einem Idiotentest gezwungen, damit sich die gesetzliche Kasse auch ganz sicher sein kann, dass die Ausgabe gerechtfertigt ist. Trotz dieser immensen Versuche, an allen Ecken zu sparen, fordert der Kassenchef der IKK noch weitere, drastischere Leistungskürzungen, um die Milliardendefizite zu bewältigen – ein Vorgehen, das die Lage noch weiter verschärfen wird.
Auch bei der Terminvergabe wird schnell deutlich, dass gesetzlich Versicherte als Menschen zweiter Klasse angesehen werden. Während sie in einer speziellen Lungenklinik oft keinen Termin erhalten, können Privatpatienten oft innerhalb von zwei Wochen vorstellig werden. Und auch in Zukunft wird sich die Lage noch weiter verschärfen – schließlich ist die Krankenhausreform noch nicht vollständig von allen Krankenhäusern umgesetzt worden. Für gesetzlich versicherte Patienten bleibt also nur ein Ausweg – der Wechsel in die private Krankenversicherung.
Sie möchten nicht länger ewig auf Ihren Arzttermin warten müssen und wollen stattdessen lieber von einer Spitzenbehandlung profitieren? Dann melden Sie sich bei Dieter Homburg und lassen Sie sich bezüglich eines Wechsels in die private Krankenversicherung beraten!
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