Vor wichtigen Terminen erleben viele Menschen oft ein Gefühl von Lampenfieber. Hat sich der Gedanke „Jetzt bloß keine Panik“ erst einmal im Kopf festgesetzt, ist es meist schon zu spät und die Nervosität steigt schnell an – begleitet von schweißnassen Händen oder dem dringenden Wunsch, schnell noch die sanitären Anlagen aufzusuchen. Speziell vor einer entscheidenden Präsentation oder einem Bewerbungsgespräch kommt das sehr ungelegen, eben immer genau dann, wenn man souverän und gelassen wirken will.
Die Ursache für Lampenfieber hängt meist mit der eigenen Erwartungshaltung und der anderer Personen zusammen. Hinzu kommt noch die Furcht, sich den anderen Beteiligten in der Situation auszuliefern oder sich vor ihnen zu entblößen. Lampenfieber entsteht also regelmäßig im Zusammenhang mit anderen Menschen. Typische Symptome sind zitternde Hände, weiche Knie, ein flaues Magengefühl, Herzrasen, schweißnasse Hände oder sogar akuter Durchfall.
Was der Geist am liebsten verdrängen möchte, lebt der Körper aus: Die Gewissheit, dass es in den nächsten Minuten oder Stunden wirklich darauf ankommt! Aus diesem Grund produziert der Körper vermehrt Adrenalin. Die Folge ist, dass sich die Aufmerksamkeit erhöht und man jederzeit zum Sprung bereit ist. Dies wirkt sich natürlich auch genau in der Situation aus, in der man ruhig und souverän bleiben möchte. Das Bewusstsein realisiert schnell, was alles schieflaufen könnte, die Angst verstärkt sich weiter und der Adrenalin-Pegel steigt noch höher – ein wahrer Teufelskreis.
Es ist daher wichtig, diesen Kreislauf der Angst zu durchbrechen, damit das Lampenfieber überwunden wird und sich in eine erhöhte Konzentration verwandelt. Positive Glaubenssätze helfen, um sich gedanklich gut vorzubereiten. So sollte man sich nicht zusätzlich selbst unter Druck setzen, sondern sich bsp. bewusst werden, dass es bereits reicht, eine gute Figur zu machen statt den Auftritt seines Lebens abzuliefern. Hilfreich ist es auch, sich zu verdeutlichen, welche motivierenden Erfahrungen man in ähnlichen Situationen bereits gemacht hat und sich z.B. über positive Leitsätze – wie „Ich strahle Ruhe und Gelassenheit aus!“ – selbst zu programmieren.
Es ist auch empfehlenswert, sich auf Aktivitäten danach zu freuen und zu fokussieren, die in keinem Zusammenhang mit der bevorstehenden Situation stehen. So könnte man sich zum Beispiel vorstellen, wie man nach der unangenehmen Aufgabe in einem Straßencafe einen leckeren Milchkaffee trinkt oder einen lustigen DVD-Abend in netter Gesellschaft verbringt.
Weniger empfehlenswert sind Medikamente oder natürliche Heilmittel wie Johanniskraut und Baldrian. Sie helfen selten durch die angespannten Minuten vor dem Termin. Besser geht man noch eine Runde spazieren, genießt ein paar Sonnenstrahlen und atmet ein paar Mal tief durch. Viele Menschen konnten bei hartnäckigem Lampenfieber durch mentale Entspannungstechniken wie Atemübungen, Yoga, Meditationen oder autogenem Training einen deutlichen Rückgang ihrer Angstzustände erreichen.
Meist mutet uns der gesunde Körper und Geist nur Situationen zu, die auch bewältigbar sind. Dann erfüllt Lampenfieber eine wichtige Funktion, um vollkommen wach zu sein und die Kraftreserven zu mobilisieren, die genau in diesem Augenblick notwendig sind – mit dem Ergebnis, wirklich authentisch und überzeugend zu sein. Am Ende bedeutet Lampenfieber nichts anderes als starke Konzentration.
Jahrgang 1965, Businesstrainer, Berater und Coach, Diplom-Betriebswirt, Dozent an der RWTH und FH Aachen für Unternehmensgründung und Soft Skills, Reiss Profile Master, geprüfter Trainer und Berater nach BDVT und BaTB, zertifizierter Verkaufsleiter Deutsche Verkaufsleiter-Schule.
Er schöpft aus über 20 Jahren erfolgreicher Berufserfahrung in Marketing und Vertrieb, davon allein 15 Jahre in diversen Managementfunktionen, zuletzt als Geschäftsführer.
Als Spezialist für die Bereiche Führung und Vertrieb bietet er mittelständischen Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung zwei Schwerpunkte an: Firmentrainings und Business-Coaching.
Michael Fridrich erhielt 2009 einen Trainerpreis in der Kategorie „Bestes Seminarkonzept“, 2012 einen Unternehmerpreis und ist darüber hinaus ein gefragter Redner und Autor verschiedener Fachbeiträge, u.a. in der Zeitschrift Spitzenkompetenz, Spiegel Online, Zentrada, Außendienst Informationen. Der Experte für Führung und Vertrieb redet und handelt einfach Klartext.
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