Bei einer Operation des Grauen Stars kommt es auf die Wahl der richtigen Kunstlinse an
Meist macht er sich ab einem Alter von etwa 60 Jahren bemerkbar: Ein Grauer Star oder lat. Katarakt ist in diesem Alter in den allermeisten Fällen eine typische Alterserscheinung und kein krankhaftes Geschehen. Dennoch gibt es keine andere Möglichkeit, als den Grauen Star operativ zu beseitigen und die natürliche durch eine künstliche Augenlinse zu ersetzen. Dieser Vorgang dauert nur zehn bis 20 Minuten und kann meist ambulant durchgeführt werden. Die dabei zum Einsatz kommende Kunstlinse ist je nach Typ in der Lage, die volle Funktion der natürlichen Augenlinse zu übernehmen und eine optimale Sicht zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang können verschiedene Fehlsichtigkeiten wie zum Beispiel die Kurzsichtigkeit, die Altersweitsichtigkeit oder die Hornhautverkrümmung erfolgreich mit korrigiert werden.
Die verschiedenen Kunstlinsen: Standardlinsen oder Linsen mit Zusatznutzen
Die Auswahl an Kunstlinsen ist heute sehr groß. Aus diesem Grunde ist es wichtig, vor der Operation des Grauen Stars gemeinsam mit dem Augenarzt genau abzuklären, welche Kunstlinse die passende Linse für das Auge ist. Gerade im höheren Lebensalter tritt der Graue Star oder eine Katarakt häufig nicht allein, sondern in Kombination mit einer Altersweitsichtigkeit und weiteren Formen der Fehlsichtigkeit auf. Wer sowohl kurz- als auch weitsichtig ist und komplett auf eine Brille verzichten möchte, kann sich für eine Multifokallinse entscheiden. Sie besitzt mehrere Brennpunkte. Dadurch ist sie in der Lage, eine Fehlsichtigkeit in der Nähe und in der Ferne zu korrigieren. Aufgrund ihrer Eigenschaften handelt es sich bei der Multifokallinse nicht um eine Standardlinse, sondern um eine Premiumlinse. Mit torischen Multifokallinsen lässt sich zudem noch eine Hornhautverkrümmung korrigieren. Einen Zusatznutzen haben auch Premiumlinsen, die zusätzlich zum UV-Filter mit einem Blaulicht-Filter versehen sind und den Sehkomfort dadurch erhöhen.
Künstliche Augenlinsen haben eine lange Lebensdauer und sollten mit Bedacht ausgewählt werden
Im Vergleich zu den Multifokallinsen verfügt eine Standardlinse nur über einen Brennpunkt. So kann entweder in der Nähe oder in der Ferne scharfes Sehen ermöglicht werden. Ihre Funktionsweise reicht deshalb lange nicht so weit wie die der Multifokallinse. In vielen Fällen ist der Betroffene auch nach der Operation am Grauen Star auf eine zusätzliche Sehhilfe angewiesen.
Die Entscheidung für die richtige Kunstlinse als Ersatz für die natürliche Augenlinse sollte also in sorgsamer Abwägung gemeinsam mit dem Augenarzt fallen. Denn: Einmal eingesetzt, verbleibt die künstliche Linse dauerhaft im Auge und muss nur in den seltensten Fällen ausgetauscht werden. Umso wichtiger ist das detaillierte Gespräch mit dem Augenarzt im Vorfeld einer Operation, der über die unterschiedlichen Linsentypen, ihre Funktionen und ihre Vorteile aufklären kann.
Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.
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