• 24. November 2024

Kulturlos  (1): Das Depressionskino der linken Spießer

ByJörg

Nov 3, 2024
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Google hat manchmal Humor. Geben Sie mal folgendes in die Suchzeile ein: „Wie krank ist der deutsche Film?“ – und dann haben Sie was zum Lachen im Google-Angebot: „Stiftung Deutsche Depressionshilfe – Erfahrungsberichte“.  Mit dem Volltreffer hatte ich nicht gerechnet, er stellt diesem Artikel gleich die Pointe an den Beginn. Ein depressiver Erfahrungsbericht soll hier – in Genres aufgeteilt – tatsächlich folgen, ein tiefer Blick in dunkle Abgründe, in welche die deutsche Kultur gestürzt ist. Tür ins Haus, heute mit der krachenden Bestandsaufnahme beim Thema Film: Vor wenigen Wochen äusserte sich Ulrich Höcherl, Chefredakteur des Branchenmagazins „Blickpunkt:Film“, mit einem jämmerlichen Editorial an seine Leser: „Es ist wieder soweit: Der deutsche Film darf gefeiert werden bei der glanzvollen Vergabe des Deutschen Filmpreises. Ein bisschen feiern die Mitglieder der Akademie da sich selbst und ihre Leistungen. Das ist auch gut so, aber mehr Bewunderer dürfte es dafür draußen im Land schon geben. Schon klar, es ist das alte Lied. Zwischen den preiswürdigen Filmen und dem Publikum liegt ein tiefer Graben.“ https://www.blickpunktfilm.de/kino/kommentar-glanz-und-elend-des-deutschen-films-d886a18a86948530f3b58955b459e4ce

Von Hans S. Mundi

Mehr muss man hier nicht mehr lesen, denn der kritische Wachgeist ahnt, dass bei dieser dümmlichen Anmoderation nur noch argumentative Müllpredigt folgen kann. Simples Fazit vorweg: Das Publikum möchte gut unterhalten werden, moralinsaures Volkspädagogen-Staatstheater braucht natürlich kein Mensch. Schonungslos – ungewollt – plaudert hier der Filmchefredakteur aus dem stinkenden Nähkästchen: Die Förderer feiern sich selbst, behängen sich als Guttteste aller Gutzwerge gegenseitig mit Orden, wie die „Helden der Arbeiterklasse“ in der DDR. Nichts daran „ist auch gut so,“ – ein Journalist, der unproduktive Subventionspraktilen im kulturellen Beet auch noch lobt, hat die Kontrolle über sein geistiges Leben verloren. Dieses aber kennzeichnet unser ganzes Land, welches sich lächerlicherweise immer noch  „Kulturnation“ nennt.

Eine von saturierten Geschmackspolizisten dominierte „Vierte Gewalt“ steht Schmiere bei der Zurichtung filmischer Kultur. Das hat Folgen. Rückblende. Januar 2011. Mit Kummer im Unterton kommt die neueste deutsche Filmbilanz ans Tageslicht – womit das Licht gleich wieder ausgeht. In den Folgejahren muss man deutsche Filmstatistik fast suchen, denn es kam noch schlimmer. Den manipulativen Medien kommt das faktische Elend auch ungelegen.. Wer heute über den deutschen Film bilanzieren möchte, der muss ins Leichenschauhaus gehen und dort Leichenteile zählen. Apokalyptisch-prognostisch hiess es bereits 2011: „Trostlos fiel das vergangene Jahr aus. Nach den Zahlen des Marktforschungsinstituts Rentrak ging die Zahl der Kinobesucher 2010 um 17,4 Prozent auf nur noch 119 Millionen zurück. Einen Tiefpunkt erreichte nach dem Rekord 2009 der deutsche Film: Nur noch 18,4 Millionen Zuschauer wollten eine deutsche Produktion sehen, mehr als die Hälfte weniger als im Vorjahr.“ https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-filmindustrie-das-grosse-elend-1.1046683

Das Elend hielt an, der deutsche Film wurde – politisch gesteuert – von volksnaher, unterhaltsamer und künstlerisch wertvoller Arbeit „befreit“. Heimatfilm? Action? Agenten-Thriller? Fantasy? Science Fiction? Komödie? Strengstens verboten. Nur noch linkssoziologischer Betroffenheitsfilm, Minderheitenkino, nachhaltige Gehirnwäsche in schauriger Talentfreiheit, all das wird staatsnah und strikt gegen die Wünsche des Publikums serviert. Der finale Absturz war schon vor Jahren unübersehbar, aber die Beurteilung deutscher „Filmkunst“ findet bei unseren Haltungsmedien unter den gleichen Bedingungen statt, wie auch deren Beziehung zu den Grünen – selbst wenn die kranke Ökosekte nur noch 3 Prozent Wähler hätte würden diese Fanatiker störrisch die Grüne Agenda weiter promoten. So auch beim Film. Eigentlich müsste es  höchsten Alarm geben, denn linke Filme-Machthaber produzieren fast nur noch für tote Archive. Fett subventioniert. Schon vor Corona war klar, dass unter den 20 meistgesehensten, beliebtesten Kinostreifen in Deutschland bereits anno 2010 lediglich nur noch ein einziger (!) deutscher Film war. Und dieses Exemplar sagte wirklich alles über die politkulturellen Zustände hierzulande. Der Kinderstreifen „Konferenz der Tiere“ schaffte es gerade noch auf Platz 20 – ein quasi infantiler Publikumsprotest an der Kinokasse. Vor allem amerikanische Filme feierten ein Comeback. Angeführt wurde die Hitliste auch in Deutschland vom weltweit teuersten und bisher erfolgreichsten Film „Avatar“ (beinahe acht Millionen Zuschauer), gefolgt von „Harry Potter“. Der Marktanteil deutscher Filme hatte sich auf gut 13 Prozent halbiert. Heute ist der deutsche Film so tot wie seine Inhalte.

Will man sich das Ausmass der deutschen Filmkatastrophe klarmachen, muss man weit zurück in die Vergangenheit. Ein Klassiker des deutschen Unterhaltungsfilms waren die Verfilmungen der hierzulande beliebten Kriminalromane von Edgar Wallace. Bereits 1927 hatte es eine Romanverfilmung gegeben. Wallace traf den Krimi-Geschmack des Massenpublikums, weshalb diese Filme in TV-Dauerschleife immer noch bis heute laufen. Nach dem Krieg wurden die Wallace-Filme ab 1959 echte Kassenschlager und Kult, synchronisiert wanderten deutsche Streifen bis zum Ende 1972 ins europäische Ausland und bis in die USA. Dann fiel das Fallbeil. Achtung: Bis dahin sassen die linken Spielverderber noch humorlos und Finger am Spielfeldrand und blickten aus ihrem verkopft-verhärmten Abseits hasserfüllt aufs Wallace-Kino –  stürmten dann 1968 ff. die Regieplätze, wechselten Drehbücher und Personal, enterten die finanzstarke deutsche Filmförderung mit all ihren Abteilungen und Fördertöpfen. „Winnetou“ musste sterben, Edgar Wallace wurde vom destruktiven APO-Zeitgeist erledigt, „Heidi“ und andere Heimatfilme wurden tabuisiert. West-Deutschland geriet in einen linken Meinungskorridor, der lange Unterwanderungsmarsch durch alle (!) Institutionen begann. Dem Publikum musste nun moralinsauer in die Suppe gespuckt werden,  „Heimat“ war durch und durch „Nazi“, das Land sollte schuldig und dauerbetroffen nur noch abstruse „Problemfilme“ sehen. Humorlose Ideologen kennen keine Geschmacksfreiheit. Heute kann man auf Wikipedia („Edgar-Wallace-Filme“) in der Rubrik „Kritik“ lesen, was geschah:.“Trotz ihres großen Erfolgs stießen die Edgar-Wallace-Filme mit Ausnahme der Boulevard- und Tageszeitungen bei fast allen Filmkritikern auf breite Ablehnung.

Die zum Teil bis heute zitierten Rezensionen, von denen manche den Wallace-Filmen jeglichen ästhetischen oder künstlerischen Anspruch aberkennen oder einige sogar mit Propagandafilmen des Dritten Reiches vergleichen, müssen heute im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in den 1960er Jahren betrachtet werden.“ Typische linke Denke. Einfach reintreten und draufspucken. Und dann noch gleich einen britischen (!) Krimiautor in die Nazi-Ecke stossen. Linke Kulturbarbarei, wie wir sie auch aus allen sozialistischen Staaten kennen. Es kam also der stinklangweilige „neue deutsche Film“ mit linken Drehbüchern, linken „Filmemachern“, alles wurde so unterhaltsam wie ein Bundeskongress der Jusos. In den Institutionen angekommen übernahmen die Fans von Mao und Marx auch die offizielle Geschichtsschreibung. Fast schon komisch wenn es in linker Deutungshoheit über deutschen Problemschrott sinngemäss, etwa im Lexikon des internationalen Films stereotyo über prämierte Streifen in deren Blase wieder und wieder lautet: „Ein ausdrucksstarker Versuch, sich in poetischer und zugleich realistischer Weise mit der jüngeren deutschen Geschichte und der Gegenwart auseinander zu setzen“. Tipp: Mal „Deutscher Filmpreis“ googeln – dort folgt eine endlos lange Liste, Prädikat „Filme, die der Mensch nicht braucht.“

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Author: Hans S. Mundi
Journalistenwatch

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