Im geschäftlichen Kontext ist es generell üblich Visitenkarten auszutauschen. Während in zum Beispiel in China die Karte dem Geschäftspartner mit beiden Händen und einer kleinen Verbeugung überreicht wird, wird die hierzulande oft wie eine Frisbeescheibe behandelt und über den Tisch geschleudert. Oder die Karte wird mit der schmalen Seite zuerst dem Gegenüber gereicht. So ist der Gesprächspartner gezwungen, die Karte zu drehen um zu lesen, was draufsteht. Die eigenen Kontaktdaten zu offenbaren hat etwas mit Wertschätzung und auch Respekt zu tun. Denn schließlich erhält ja nicht jeder Hinz und Kunz diese persönlichen Daten.
Kann denn die Karte nicht direkt weggesteckt werden? Wir wissen ja, wie unser Gegenüber heißt. Die Karte direkt in die Hosen- oder Jackentasche verschwinden zu lassen, ist unhöflich. Besser ist es, die Karte während des Gesprächs auf den Tisch zu legen.
Wenn die Karte überreicht wird, ist es ein Zeichen der Wertschätzung einen Blick drauf zu werfen. Insbesondere, wenn unser Gegenüber einen komplizierten Namen hat, der schwierig auszusprechen ist. Hier kann es nämlich sehr hilfreich sein, den Namen in geschriebener Form zu sehen und ihn dann nochmal auszusprechen. Durch die Visitenkarte sehen wir auch, wenn unser Gegenüber einen akademischen Titel, zum Beispiel einen Doktortitel trägt. So kann der Gesprächspartner direkt richtig angesprochen werden.
Die Karte im Gespräch vollzuschreiben, als Notizzettelersatz ist ebenfalls ein Fauxpas. Für solche Zwecke lieber vom Kellner ein Blatt Papier geben lassen. Denn so wie wir mit der Visitenkarte des anderen umgehen, sagt viel über uns aus: Wie respektvoll gehen wir mit anderen Daten um? Wie wichtig ist unser Gegenüber?
Das gilt natürlich auch für den Umgang mit den eigenen Visitenkarten. Ist eine Ecke umgeknickt? Ist die Oberfläche abgerieben? Wie werden die Karten aufbewahrt, in der Hosentasche oder in einem schönen Visitenkartenetui?
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