Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um 3,1 Prozent gewachsen, teilte die Regierung am Donnerstag in Tokio nach einer ersten Schätzung mit. Verzichtet man auf eine Annualisierung der Daten, ergibt sich für die Monate April bis Juni ein Wachstum um 0,8 Prozent zum Vorquartal. Beide Kennzahlen liegen über den Erwartungen von Analysten.
Im ersten Quartal hatte das noch ganz anders ausgesehen, da war Japans Wirtschaft um annualisiert 2,3 Prozent geschrumpft. Der konjunkturelle Dämpfer zu Beginn des Jahres ist damit stärker als bisher bekannt. Die Regierung revidierte den Rückgang, nachdem zuvor nur ein Minus von 1,8 Prozent gemeldet worden war.
Im zweiten Quartal hat vor allem der private Konsum der Japaner zum Wachstum beigetragen. Experten des Analysehauses Pantheon Macroeconomics sprachen von einer „erstaunlich“ starken Erholung des Konsums. Damit sei in diesem Bereich eine Schwächephase über vier Quartale zu Ende gegangen.
Nach Einschätzung von Pantheon Macroeconomics dürfte Japans Notenbank erfreut sein über die Wachstumsdaten. Sie hätten Sorgen über eine mögliche schwächere konjunkturellen Erholung ausgeräumt.
Die japanische Zentralbank hatte ihre im internationalen Vergleich extrem lockere Geldpolitik im März erstmalig seit 17 Jahren mit einer leichten Zinserhöhung gestrafft. Ein Grund dafür waren anziehende Löhne und Gehälter, die es etwas wahrscheinlicher machen, dass die chronisch schwache Inflation nachhaltig steigt. Ende Juli hatte die Bank of Japan mit einer weiteren leichten Zinserhöhung nachgezogen.
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