Die Inflation in der Eurozone hat sich im August spürbar abgeschwächt und den tiefsten Stand seit drei Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise legten um 2,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. So niedrig war die Inflationsrate zuletzt im Sommer 2021.
Der deutliche Rückgang der Teuerung ist mit der Entwicklung der Energiepreise zu erklären, die sich im August im Jahresvergleich deutlich verbilligt haben. Hier meldet Eurostat einen Rückgang um 3,0 Prozent, während sich die Preise für Lebens- und Genussmittel und für Dienstleistungen verteuert haben.
Analysten hatten den deutlichen Rückgang der Teuerung im Schnitt erwartet. Nachdem sich die Inflation im vergangenen Jahr tendenziell und zum Teil deutlich abgeschwächt hatte, erwies sich die Teuerung in den vergangenen Monaten als hartnäckig. Im Juli war sie sogar leicht auf 2,6 Prozent angestiegen.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel ging im August ebenfalls zurück, aber nur leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
Die Inflationsrate für die Eurozone hat sich damit dem Ziel der Europäische Zentralbank (EZB) von mittelfristig zwei Prozent angenähert. Im Juni hatte die EZB erstmals seit der großen Inflationswelle die Zinsen gesenkt. Auf der Zinssitzung im Juli hielten die Währungshüter die Leitzinsen stabil und machten deutlich, dass künftige Zinsschritte von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängen. An den Finanzmärkten wird im September fest mit einer weiteren Zinssenkung der EZB gerechnet.
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