• 24. Dezember 2024

In den USA zeigt der bisher robuste Arbeitsmarkt zunehmend Anzeichen von Schwäche.

ByJörg

Aug 2, 2024

Im Juli hat die größte Volkswirtschaft der Welt überraschend wenig neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosigkeit erreichte den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Die Zahl der neuen Jobs ist laut Angaben des Arbeitsministeriums vom Freitag nur um 114.000 gestiegen. Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg um 175.000 erwartet.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent, teilte das Ministerium weiter mit. Höher lag die Quote zuletzt im Oktober 2021. Gleichzeitig hat sich die Lohnentwicklung abgeschwächt. Bei den Stundenlöhnen meldete das Ministerium im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,2 Prozent. Analysten hatten einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet.

Eine Abschwächung bei der Lohnentwicklung gab es zudem im Jahresvergleich. In dieser Betrachtung stiegen die Stundenlöhne um 3,6 Prozent. Dies ist die geringste Jahresrate seit der Corona-Pandemie. Das deutet auf eine allgemein schwächere Preisentwicklung hin.

Zuletzt hatte sich bereits eine Abschwächung des Arbeitsmarktes abgezeichnet. So war der Stellenzuwachs in der Privatwirtschaft im Juli vergleichsweise schwach ausgefallen und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichten den höchsten Stand seit einem Jahr.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spielt auch eine wichtige Rolle für die Geldpolitik, da die US-Notenbank Fed neben der Preisstabilität auch einen robusten Arbeitsmarkt anstrebt. Zuletzt hatte die Fed die Leitzinsen unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent und damit auf einem vergleichsweise hohen Niveau belassen.

Nach der Zinsentscheidung am Mittwoch hatten die Währungshüter allerdings Hinweise für eine erste Zinssenkung im September seit der großen Inflationswelle geliefert und erneut deutlich gemacht, dass weitere geldpolitische Entscheidungen von der Entwicklung der Wirtschaftsdaten abhängig seien.

Neben dem Arbeitsmarkt hat sich zuletzt auch die Inflation in den USA abgeschwächt. Im Juni war die Teuerung auf 3,0 Prozent gesunken, nachdem sie zuvor bei 3,3 Prozent gelegen hatte. Die Teuerung nähert sich damit wieder dem von der Fed angepeilten Ziel von zwei Prozent an.

Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar mit Kursverlusten auf die Arbeitsmarktdaten. Der Euro stieg im Gegenzug auf ein Tageshoch von 1,0873 US-Dollar. Am Anleihemarkt gerieten die Renditen für US-Staatspapiere deutlich unter Druck.

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