Als eines der ersten deutschen Unternehmen gründet Zenner International eine eigene Niederlassung in Myanmar.
Myanmar, das einstmals reichste Land Südostasiens gilt als künftiger „Tigerstaat“ und einer der vielversprechendsten Zukunftsmärkte und in der Region.
Die Zenner International GmbH & Co. KG aus Saarbrücken gehört seit kurzem zu den ersten deutschen Unternehmen, die einen Standort in Myanmar unterhalten. Im Frühjahr 2015 gründeten Zenner und sein in Myanmar ansässiger Partner das Joint-Venture mit dem Namen Zenner Han Sein Thant Co. LTD.
Das neu gegründete Unternehmen wird in erster Linie bei Infrastrukturprojekten im Bereich der Wasserversorgung und im Sanitärbereich aktiv sein. Welche Anforderungen die Kunden in Myanmar stellen, konnte in vielen intensiven Gesprächen und Workshops definiert werden. Neben dem Verkauf von Wasserzählern und zugehöriger Systemtechnik stehen Planung und Beratung zu Themen wie „Non-revenue-water“ im Mittelpunkt. Gerade die Reduzierung von Wasserverlusten gehört zu den größten Herausforderungen der Wasserwirtschaft in Myanmar.
Der saarländische Messgerätehersteller Zenner sieht in Myanmar ein enormes Potential für die Zukunft und gerade jetzt den besten Zeitpunkt hier zu investieren. „Wir haben die Entwicklungen in Myanmar bereits seit einiger Zeit beobachtet und sind beeindruckt von dem positiven politischen und wirtschaftlichen Wandel“, verrät Alexander Lehmann, Geschäftsführer der Zenner International GmbH & Co. KG. “ Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen im asiatischen Raum sind wir sicher, dass wir uns hier erfolgreich als deutsches Unternehmen positionieren können“, so Lehmann weiter.
Mit Tochtergesellschaften und Produktionsstätten in China, Vietnam und Indien ist Zenner bereits seit mehr als 20 Jahren in der Region aktiv und kennt den asiatischen Markt bestens.
Der Grundstein für die Gründung des neuen Joint-Ventures in Myanmar wurde schon in den vergangenen beiden Jahren gelegt. Bereits im Februar 2014, als in Yangon das Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft offiziell eröffnet wurde, stellten Christian Braun, verantwortlicher Exportmanager bei Zenner und Thant Zin, Managing Director von Han Sein Thant die Kooperation im Rahmen des angeschlossenen Myanmar-German Business Forums gemeinsam vor. „Die Resonanz auf unseren Vortrag war sehr positiv“ berichtet Christian Braun und Thant Zin ergänzt: „Wir sind sicher, dass wir anderen Unternehmen wichtige Informationen mit auf den Weg geben konnten“.
Anlässlich der Eröffnung des Delegiertenbüros zeigte sich auch Bundespräsident Joachim Gauck zuversichtlich im Hinblick auf die Entwicklungen in Myanmar. In seiner Rede erklärte er, was deutsche Unternehmen erwarten, um in Myanmar zu investieren: „Rechtssicherheit, eine stabile Energieversorgung, eine gute Infrastruktur.“ Weiter sagte er, wichtig sei es für die Partner in Myanmar, „dass sie das Leben möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger spürbar verbessern. Dazu wollen wir Deutschen beitragen.“
Nach mehrjähriger Vorbereitung wurde das neue Unternehmen Zenner Han Sein Thant Co. LTD nun erfolgreich gegründet. Da sich in Myanmar derzeit viele Gesetze noch in der Schwebe befinden, mussten beide Partner einige gesetzliche und bürokratische Hürden meistern. Tatkräftige Unterstützung erhielten sie dabei von der Myanmar Investment Commission (MIC), die ausländische Investoren unterstützt, die sich in Myanmar niederlassen wollen. Für die neu gegründete Zenner Han Sein Thant Co. LTD haben sich die Anstrengungen bereits ausgezahlt. Unter anderem konnte mit der Yangon Water Supply einer der größten Wasserversorger des Landes als Kunde gewonnen werden. Viele weitere Projekte sollen in den kommenden Jahren folgen.
Seine Rede anlässlich der Eröffnung des Delegiertenbüros der Deutschen Wirtschaft schloss Bundespräsident Gauck übrigens mit den Worten: „Wir sind jetzt die ersten Europäer mit einer wirtschaftlichen Vertretung in Myanmar, […]“. In gewisser Weise trifft dies auch auf Zenner zu. Auch wenn Zenner nicht das erste europäische Unternehmen in Myanmar ist, so gehört es auf jeden Fall zu den Pionieren der ersten Stunde.
Über Myanmar
Myanmar, das auch Burma oder Birma genannt wird, war einst das reichste Land Südostasiens und trug über Jahrhunderte den Beinamen „das goldene Land“. 50 Jahre Militärdiktatur seit den 1960er Jahren hinterließen jedoch tiefe Spuren. Myanmar, das mit fast 55 Mio. Einwohnern zu den 25 bevölkerungsreichsten Ländern der Welt gehört, war aufgrund der politischen Situation über Jahrzehnte politisch isoliert, Gesellschaft und Wirtschaft litten unter internationalen Sanktionen. Während die so genannten asiatischen Tigerstaaten, wie Südkorea oder Singapur längst ihren Platz in der Weltwirtschaft fanden, ging die Globalisierung an Myanmar nahezu unbemerkt vorbei.
Erst in den letzten fünf Jahren wurde jahrzehntelange Militärherrschaft in Myanmar Schritt für Schritt beendet und der Weg frei für demokratische Reformen und wirtschaftlichen Aufschwung. Täglich werden neue Unternehmen gegründet und insbesondere in die lange vernachlässigte Infrastruktur wird investiert.
Die Energie- und Baubranche boomen, die inländische Wirtschaft wächst stetig und damit auch die Nachfrage nach hochwertigen Industrieprodukten aus dem Ausland.
Viele Experten sehen Myanmar für europäische Unternehmen heute als einen der vielversprechendsten Zukunftsmärkte in Asien an. Deutschland ist mit Exporten im Wert von jährlich ca. 170 Mio. Euro (2013) der zurzeit wichtigste europäische Handelspartner Myanmars.
Mit weltweit jährlich mehr als 3 Millionen verkaufter Wasserzähler und Wärmezähler gehört die ZENNER International GmbH & Co. KG zu den weltweit größten Anbietern der Branche. Von den Produktionsstandorten in Europa, Asien und den USA werden die Produkte in mehr als 90 Länder rund um den Globus geliefert. Insgesamt gehören rund 20 weltweite Niederlassungen zur ZENNER-Gruppe
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