Der handlich zu fahrende Fünftürer mit modernem Einlitermotor ging agil zur Sache
Oktober 2015. Schon auf den ersten Blick macht er was her. Der Nachbar sagt: „Der sieht ja hammermäßig sportlich aus!“. Es geht um den neuen Seat Ibiza, der im August für den Fahrbericht vor der Haustüre stand. Angesagt war der Fünftürer 1,0 EcoTSI Start & Stop in der Version „FR“. Genau die steht für den sportlichen Look und mehr. Wir trieben den Ibi ausgiebig über Autobahnen und kurvenreiche Bergstrecken. Das Ergebnis der Testtouren kann sich sehen lassen.
Die Modellbezeichnung Ibiza ist bei Seat altbekannt. Aber bei den neuen Modellen setzt man unter anderem auf effizientere Motoren und neues Fahrwerk. Beides brachte uns Fahrspaß. Es gibt die verschiedensten Individualisierungsmöglichkeiten und mehr Konnektivität, Vernetzung, zu Smartphone, Bluetooth und Co. Die FR-Ausstattung glänzt optisch zum Beispiel mit roten Außenspiegeln, Stoßfängern im FR-Design, Leichtmetallfelgen mit Rotelementen und roten Gurten. Außerdem aber mit Sportfahrwerk, Sportsitzen mit gutem Seitenhalt, griffigem Lederlenkrad, Lederschaltknauf und vielem mehr: insgesamt ein sehr sportlicher Look und richtig pfiffig.
Im Innenraum geht es im gut 4,08 Meter und über 1,69 breiten Kompaktauto vom Platz her ordentlich zu. Bei einer Testrunde mit vier Personen zeigten sich auch die Fondinsassen zufrieden. Wir fühlten uns selbst nach rund 500 Kilometern Autobahnfahrt noch fit. Das Interieur wirkte gefällig und gut verarbeitet. Der Gepäckraum mit etwas hoher Ladekante fasst je nach Stellung der geteilt umlegbaren Rücksitze 292 bis 938 Liter. In Ordnung. Vernimmt man draußen den Dreizylindermotor deutlicher, zeigte sich der Ibiza innen als akustisch angenehm, auch bei flotter Fahrt.
Vieles für angenehmes Fahren
Bereits in der Grundversion sind wichtige Sicherheitseinrichtungen wie elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) mit ABS, Antriebschlupfregelung, hydraulischem Bremsassistent, sechs Airbags sowie Isofix-System für die Kindersitzbefestigung hinten seitlich enthalten. Der Testwagen hatte zum Beispiel auch elektronische Differenzialsperre, Nebelscheinwerfer mit Abbiegefunktion und Ermüdungskennung an Bord sowie für den Komfort elektrische Fensterheber ringsum, Climatronic-Klimaanlage, Sitzheizung vorn, Geschwindigkeitsregelanlage, Einparkhilfe hinten und vieles mehr. Interessant die Ermüdungserkennung: Ein Pieps, dann eine Anzeige: „Wir haben erkannt, dass sie müde sind. Legen sie bitte eine Pause ein.“ Ja, wir waren folgsam.
Flott und verbrauchsgünstig
„Was hat der denn unter der Haube?“, fragte so mancher, angesichts des sportlichen Outfits des Kandidaten. „Nein, keine 200 PS“, unsere Antwort. Vielmehr besorgte im Testwagen ein moderner Dreizylinder-EcoTSI mit rund ein Liter Hubraum, 110 PS und locker zu bedienender, knackiger Sechsgangschaltung den Antrieb. Äußerst agil das Motörchen, das bei Gastritt auch bei höheren Drehzahlen noch gut zu Potte geht und selbst hinter Kehren wieder flott auf Tempo kommt. Das hatten wir angesichts des kleinen Hubraums gar nicht erwartet. Das hohe Drehmoment von 200 Newtonmetern (Nm) macht’s möglich. Im dritten Gang spurtete der kleine Spanier im Testschnitt in nur 5,4 Sekunden von 60 auf 100 km/h und im fünften in unter elf Sekunden von 80 auf 120 km/h. Mit 9,9 Sekunden verfehlten wir den Werkswert für den 0-auf-100-Sprint leicht. Die Spitze ist mit 197 km/h angegeben. So kann man durchaus sportlich unterwegs sein.
Das gilt auch fürs Fahrwerk. Mit einem Schalter ließ sich der Fronttriebler von Komfort und angenehm gefedert auf „Sport“ und eine härtere Einstellung umstellen, die wir für schnelle Autobahn- und Kurvenfahrten nutzten. Aber hallo, da gab es auch bei 190 km/h satte Straßenlage, Kurven und Kehren konnten wir astrein im Eiltempo abhaken. Ein Lob auch der Lenkung, die jederzeit Rückmeldung liefert. Insgesamt gab sich der Ibiza ganz handlich und einfach zu pilotieren.
Angesichts des Leistungsvermögens war der Verbrauch des Benziners erfreulich. Ab 4,9 Liter pro 100 Kilometer auf Landstraßen sowie im Gesamtschnitt etwas über sechs Liter; bei gemischter Fahrweise Ort, Autobahn, Land- und Bergstraßen sogar nur 5,2 Liter. Da muss man nicht meckern. Zurück zum Design. Ein junger „Hingucker“ sagte: „Das Teil sieht doch echt heiß aus!“ Ja, es fuhr sich auch klasse.
Fazit: Gut gelungen, der neue Ibiza. Man fühlt sich im Innenraum wohl. Der kleine Benzinmotor geht gut zur Sache und war nach unserem Verständnis sparsam. Der Test-FR lag astrein auf der Straße und kommt im sportlichen Look daher. Für den Seat Ibiza gibt es verschiedene Benzin- und Diesel-Motorisierungen, außerdem stehen mehrere Versionen zur Auswahl, einschließlich Kombi (ST). (jw)
Einige Technische Daten*
Motor: 999 ccm, 110 PS (81 kW) bei 5000 – 5500 / U-min.; höchstes Drehmoment 200 Nm bei 2000 – 3500 U/min, 0 – 100 km/h 9,2 Sekunden, Spitze 197 km/h.
Verbrauch und CO2-Ausstoß kombiniert: 4,3 l/ 100 km; 99 g/ km, Effizienklasse B.
Maße in m: L x B x H 4,082 x 1,693 x 1,441
*Laut Hersteller/ Importeur für das FR-Modell
Hinweis zu unseren Fahrberichten
Die Testfahrzeuge werden uns vom Hersteller oder Importeur auf dem deutschen Markt zur Verfügung gestellt. Darauf beziehen sich auch alle technischen Angaben, eventuell genannte Preise usw., und zwar jeweils zum Zeitpunkt der Testfahrzeugüberlassung. In anderen Ländern kann es andere Spezifikationen, Bezeichnungen, Ausführungen, Preise usw. geben. Vom Zeitpunkt der Testfahrten bis zum persönlichen Lese- oder Downloadzeitpunkt können ggf. ebenfalls Änderungen eingetreten sein. Irrtum bleibt stets vorbehalten. Nähere Informationen zu diesem Modell und anderen bieten die Webseite des Herstellers/ Importeurs (hier www.seat.de ) und die Händler vor Ort/ in der Region.
Foto: Fällt auf, sieht stark aus: Seat Ibiza in FR-Version. (Foto: presseweller)
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