• 20. Juni 2025

Habeck-Kritiker tot – gefesselt in seiner Praxis gefunden

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Juni 20, 2025

Eine ganze Weile habe ich überlegt, ob ich darüber schreiben soll. Ob man nicht Öl ins Feuer gießt, wenn man über einen Mann berichtet, der Habeck als „Klima-Terrorist“ beschimpfte – und nun tot ist. Gefesselt. Erstickt. Ob man mit so einem Thema nicht genau das bedient, was man sonst bei anderen kritisiert: Sensationslust, mediales Aufbauschen, politische Instrumentalisierung.

Aber dann stellt sich eine andere, viel wichtigere Frage: Was sagt es über unsere Gesellschaft, wenn man solche Fälle lieber totschweigt – aus Angst vor den Fragen, die sie aufwerfen?

Was ist passiert? Wie erst jetzt bekannt wurde, wird am 13. Juni der Berliner Arzt Wolfgang Conzelmann tot in seiner Praxis entdeckt – gefesselt und, laut Polizeiangaben, erstickt. Laut Medienberichten hatte er am Vortag selbst die Polizei alarmiert: Einbruch. Als die Beamten eintreffen, ist er bereits tot.

Was macht diesen Fall besonders? Dass es sich nicht um irgendeinen Berliner handelt. Sondern um einen Arzt, der wenige Tage vor seiner Ermordung vor Gericht stand, weil er einen kritischen Post mit einer Karikatur von Robert Habeck mit NS-Bezug in den sozialen Medien gepostet hatte. Das Verfahren wurde kurz vor der Tat eingestellt wegen „geringer Schuld“.

Ob es der damalige Wirtschaftsminister Habeck selbst war, der ihn anzeigte, ist nicht bekannt. Sicher ist nur: Conzelmann war politisch unbequem. Auch seine Praxisfenster wurden zum Politikum – dort hingen Plakate mit Sprüchen wie „Demokratie heißt: Fresse halten!“.

Conzelmann wurde zum Symbol für lautstarke Kritik an der aktuellen Politik.

Und jetzt ist er tot. Vier Tage, nachdem ihm am Amtsgericht Berlin-Tiergarten der Prozess gemacht wurde – wegen einer Karikatur, die Habeck in NS-Ästhetik zeigte. Drei Tage, nachdem das Verfahren wegen „geringer Schuld“ eingestellt wurde.

Raubmord, sagen die Ermittler. Das ist möglich. Vielleicht sogar wahrscheinlich. Denn Conzelmann kümmerte sich seit Jahren um Drogenabhängige in seinem Kiez, Berlin-Wedding.

Und doch bleibt der Fall erstaunlich blass. Kaum Reaktionen – abgesehen von ein paar lokalen Berichten und der „Bild„-Zeitung. Kaum Nachfragen. Als wäre es eben einfach passiert – und jetzt wieder vorbei.

Dabei gäbe es genug Gründe, zumindest genauer hinzusehen. Nicht weil ein politisches Motiv erwiesen wäre – sondern weil niemand ausschließen kann, dass vielleicht doch eines mit im Spiel war. Und weil offenbar kaum jemand bereit ist, diese Möglichkeit überhaupt zu durchdenken.

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um festzustellen: In Deutschland wird sehr genau geschaut, wer Opfer ist. Und ob es sich lohnt, genauer hinzusehen.

Ein Klima-Aktivist wird bedrängt? Aufmacher. Ein kritischer Arzt stirbt unter mysteriösen Umständen? Randnotiz.

Vielleicht war es einfach ein brutaler Raub. Vielleicht war es ein gezielter Racheakt. Vielleicht war es ein ganz anderer Zusammenhang. Aber warum fragt niemand?

Weil es nicht passt. Weil es unbequem ist. Weil man mit solchen Geschichten kein Zeichen gegen rechts setzen kann. Und weil man es sich einfacher macht, wenn man sagt: Der Täter war sicher nur ein Krimineller.

Aber was, wenn Kriminalität längst auch politisch gelesen werden müsste – und keiner mehr hinsieht?

Wenn der Tod eines Menschen nur noch eine Fußnote ist, weil er nicht auf der richtigen Seite stand?

Ja, wahrscheinlich war es wirklich nur ein Raubmord. Vielleicht aber eben auch nicht. Vielleicht erfahren wir es nie.
Aber die Gleichgültigkeit, mit der dieses Land auf solche Fälle reagiert, ist ein Skandal für sich.

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