Die Werteunion, die bisher die letzten echten Konservativen der CDU hinter sich versammelt hat oder versammeln will, verstärkt sich jetzt gewissermaßen mit dem realpolitischen Flügel der AfD in Gestalt des ehemaligen Vorsitzenden Meuthen.
Meuthen war es, der im Juli 2015 nach der Niederlage von Bernd Lucke gegen Frauke Petry zu einem der beiden Sprecher der Bundespartei gewählt wurde. Petry wie Meuthen sind mittlerweile aus der Partei ausgetreten und haben jeder für sich explizit keinen Hehl draus gemacht, warum sie ausgetreten sind.
Nach Jörg Meuthens Austritt aus der AfD warf die Co-Vorsitzende Alice Weidel dem ehemaligen Bundessprecher Charakterlosigkeit vor. Dass Meuthen „die Partei, der er lange vorgestanden ist, mit Schmutz bewirft, spricht nicht von Charakter“, sagte Frau Weidel Ende Januar 2022 den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung.
Die Werteunion will die Neuigkeit offenbar erst nach den Wahlen in Brandenburg verkünden. Aber die Tatsache, dass für Montag eine Presseerklärung bzw. Pressemeldung geplant ist, ist eine untrügliche Bestätigung.
Auch kann es nicht allein der Parteieintritt von Meuthen sein, dafür braucht es kein Getöse. Offenbar wird der Politprofi Meuthen neben Maaßen eine gewichtige Rolle spielen.
Warum man mit der offiziellen Verkündigung bis nach Brandenburg warten will, bleibt indes ein Rätsel. Der Aufmerksamkeitseffekt ist Gold wert, ganz unabhängig von der Sympathiefrage für oder gegen Jörg Meuthen. Aber vielleicht war das die Idee: Wir sagen nichts, haben aber auch nichts dagegen, wenn es bis zum Wahltag durchsickert.
Zur Quelle wechseln
Author:
Alexander Wallasch
