Findability soll ein offizielles, internationales ISO-Standardisierungskonzept werden.
Dassendorf, 12. Oktober 2015**** Der deutsche Unternehmererfinder Dipl. Ing. H. – D. Kreft, soeben aus Dublin von einer internationalen Standardisierungssitzung zum Cloud Computing (ISO/SC38) zurückgekehrt, steht dem Wirtschaftsjournalisten Dr. Alfried Große Rede und Antwort zum Thema „Findability“ seines Vortrages auf der ISO-Sitzung.
Dr. Große: Herr Kreft sie haben seit ihrem ersten Auftritt vor einem ISO-Gremium im Januar im Silicon Valey, anschließend im März in Wien und nun zum dritten Mal am 06. Oktober 2015 in Dublin zum Thema „Findability – Suchen und Finden im Web“ referiert. Um was geht es dabei und was sind die nächsten Schritte?
Kreft: Bei „Findability“ geht es letztlich darum, wie Informationen im Web besser gefunden werden. Mein Ziel ist es, bei der nächsten Sitzung des übergeordneten SC38 Gremiums im April in London „Findability“ – mit Unterstützung weiterer Experten/Nationen – zum offiziellen ISO-Konzept zu machen.
Auf der Sitzung in Dublin wurde im Anschluss an meinen Vortrag vorgeschlagen, dass wir, d. h. die deutschen DIN-Vertreter dazu ein Konzept vorlegen, das dann die offizielle ISO-Basis zum Thema darstellt. Vorbereitend zur ISO-Sitzung hatte ich das Konzept bereits bei unseren deutschen DIN-Experten eingereicht und dazu Unterstützung bekommen.
Dr. Große: Zurück zum Thema: Was verbirgt sich konkret hinter dem Begriff „Findability“. Zum Suchen und Finden im Internet gibt es doch schon Suchmaschinen?
Kreft: Suchmaschinen nutzen eine vor ca. 25 Jahren entwickelte Technik, die mit drei Problemen zu kämpfen hat. Erstens sind Suchmaschinenergebnisse nicht zeitaktuell. Die simple Frage: „Wo sind noch Karten für eine bevorstehende Veranstaltung zu bekommen?“ kann eine Suchmaschine nicht beantworten. Zweitens sind Suchmaschinenergebnisse Second-Hand-Ergebnisse, weil als Suchergebnis präsentiert wird, was eine Maschine für uns aus den originären Web-Daten zusammenstellt. Drittens vorenthalten sie uns Web-Nutzern einfachste Tools, um ihre präsentierten Ergebnisse geordnet darzustellen. Der Grund ist einfach: Bei Suchmaschinen steht oben, wer dafür zahlt. Ein alphabetisches Sortieren der Ergebnisse wird uns deshalb vorenthalten.
Dr. Große: Und wie sieht ihr Vorschlag zu Lösung der drei Problem aus?
Kreft: Wie das geht, habe ich in meinem ISO-Vortrag demonstriert. Meine Firma hat dazu zwei reale ISO-Demo-Server aufgestellt, auf denen kann die von mir vorgeschlagene, standardisierte „Findability-Tabelle“ aufgerufen werden. Man gibt in die vorbereiteten Felder all die Daten ein, mit denen man seinen Web-Content bzw. Cloud-Services finden lassen möchte. Der dritte demonstrierte Server hat eine Suchmaschine emuliert und ich habe gezeigt, wie die eingegebenen Ergebnisse dort momentan, zeitaktuell so angezeigt werden, wie sie eingestellt wurden. Die Tabelle kann nun von dort auch von einer Suchmaschine in herkömmlicher Weise per Crawling mit den oben geschilderten Nachteilen übernommen werden. Will sich die Suchmaschine davon befreien, kann sie die Daten der Findability-Tabelle auch direkt übernehmen. Sie muss dann z. B. eine E-Mail-Adresse zum Zusenden angeben.
Dr. Große: Und wenn die Suchmaschinen es ablehnen, die Tabelle aufzunehmen und zu verarbeiten?
Kreft: Mit der ISO-Demo habe ich ja demonstriert, dass die Aufnahme der Daten auch unabhängig von Suchmaschinen auf so genannten Themenservern erfolgen kann. Ich habe den Effekt von Suchmaschinen sogar mit der emulierten Suchmaschine umgedreht und übernommen, was Suchmaschinen anzeigen. D. h., was Suchmaschinen beim Abgreifen von Web-Inhalten machen, habe ich per Abgreifen der Daten von Suchmaschinen auch gemacht. Derart konnte ich die herkömmlichen Suchergebnisse von Google und bing gemeinsam mit den soeben eingestellten Daten der Findability-Tabelle anzeigen. Selbstverständlich standen auch all die technischen Möglichkeiten wie Sortieren, Filtern der Suchergebnisse etc. zur Verfügung, wie sie technisch problemlos machbar und für uns Nutzer sehr hilfreich sind.
Dr. Große: Andererseits könnte ein Suchmaschinenanbieter eine sogenannte Findability-Tabelle doch auch selbst anbieten?
Kreft: Ja sicher, aber damit steht er im Konflikt zum bisher so erfolgreichen Geschäftsmodell. Denn jede Suchmaschine könnte aktuelle Ergebnisse präsentieren, die im Interesse des Suchenden nach vorne sortiert würden, die Suchmaschine könnte nicht mehr garantieren, dass oben steht, wer dafür zahlt.
Dr. Große: Wo steht denn die Werbung in ihrem Suchergebnis?
Kreft: Die Werbung ist fest am Rande des Suchergebnisses verankert und wandert beim Sortieren mit. Das bezahlte Ranking ist somit aufgehoben.
Dr. Große: Verstehe ich das richtigt, dass rein theoretisch jeder, auch eine Firma wie z. B. die Deutsche Telekom, ihre „Findability-Tabelle“ anbieten, Daten sammeln und aktuelle, vom Contentinhaber eingestellte Suchergebnisse präsentieren kann?
Kreft: Richtig. Die Telekom hätte sogar den Vorteil, dass sie ihre ohnehin bei Google abgefragten Ergebnisse kombiniert mit denen aus ihrer „Findability-Tabelle“ einstellen könnte. Die Telekom würde damit ihren Nutzern genau den Vorteil bieten, wie ich ihn in der ISO-Sitzung demonstriert habe: Herkömmliche Google-Ergebnisse und Findability-Ergebnisse werden in einem gemeinsamen Findeergebnis präsentiert.
Dr. Große: Aber noch mal nachgehakt. Wenn Suchmaschinen sich gegen ihre „Findability-Tabelle“ wehren, könnten hingegen Firmen wie die Telekom, Siemens, SAP, Springer, Bertelsmann die Initiative ergreifen und eine solche Findability-Tabelle anbieten.
Kreft: Ja, dazu müssten sich einige deutsche Firmen untereinander auf eine Tabelle einigen. Das dauert zwar, aber wenn es geschafft ist, ergreifen die nächsten Mainplayer ihre Chance und präsentieren die aus ihrer Sicht bessere Findability-Tabelle und so weiter und so fort. Auch international würden viele Firmen ihre Chance ergreifen und so hätten wir am Ende viele verschiedene Tabellen und damit unterschiedliche Darstellungen in Suchergebnissen. Wir als Suchende hätten wieder die Qual der Wahl und müssten entscheiden, wo das Richtige für uns zu finden ist.
Dr. Große: Aber das kann doch nicht in Ihrem Sinn sein?
Kreft: Richtig, deshalb zielt mein Vorschlag gleich auf die internationale Ebene, um über alle Firmeninteressen hinweg eine Lösung im Rahmen einer so genannten „dynamischen Standardisierung“ anzubieten. Das heißt, was in die Standardisierung eingebracht wird, ist parallel bereits nutzbar. Ein unschätzbarer Vorteil für alle.
Dr. Große: Können sie konkret sagen, welcher Vorteil sich z. B. für die Telekom aus einer dynamischen ISO-Standardisierung ergibt, wenn die Telekom die von ihnen und nicht eine eigene vorgeschlagene oder mit anderen abgestimmte Findability-Tabelle nutzt?
Klar: Ein Mainplayer wie die Telekom muss die Gefahr vermeiden, nach einigen Jahren allein mit seiner Lösung im Regen zu stehen. Diese Gefahr ist bei Nutzung eines ISO-Standards minimiert. Häufig kann man beobachten, dass es einen Durchbruch für ISO-Standards gibt, wenn der erste Mainplayer sich dafür entscheidet – die anderen sind dann schnell mit von der Partie.
Dr. Große: Wie sieht es denn mit den Kosten für eine solche ISO-Lösung aus?
Kreft: Das ist für Standards ein weiterer großer Vorteil. ISO-Lösungen müssen, insbesondere, wenn Patentrechte mit im Spiel sind, allen Marktteilnehmern zu gleichen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden. Es gibt also keine Bevorzugung von Web-Content nach dem Motto, wer viel zahlt, steht oben. Auch kann niemand von der Nutzung eines Standards ausgeschlossen werden. Denn wer z. B. als Medienhaus wie Springer oder Bertelsmann sich entscheidet, per ISO-Findability mitzumachen, hat im Web gleich Chancen wie jeder andere auch.
Dr. Große: Herr Kreft, darf ich ihren Vorschlag so zusammenfassen, es könnte jede größere Firma zukünftig einen standardisierten Suchservice anbieten, mit dem gefunden wird, was Web-Anbieter in ihre Findability Tabelle einstellen?
Kreft: Ja, klar. Sie rufen z. B. eine Seite der genannten Firmen Telekom, Siemens, SAP, Springer, Bertelsmann auf, die bieten dort ein Sucheingabefeld an und präsentieren in Suchergebnissen, was von Web-Content-Inhabern angeboten wird. Und wenn sie konsequent sind, greifen sie Google-Daten ab, wie Google ihre Daten abgreift und stellen alles zusammen in einer übersichtlicheren Tabelle dar. Dazu nutzen sie entweder die von der shuccle AG entwickelte Software oder stellen sich einfach einen Server fix und fertig auf, der die genannten Anforderungen erfüllt.
Dr. Große: Das würde ja auch für Blogger, Warenanbieter, Hotels, Vereine, Fachleute ganz neue Möglichkeiten bieten, sich im Web mit ihren aktuellen Daten selbstbestimmt darzustellen und finden zu lassen. Das würde ja Suchen und Finden im Web revolutionieren!
Kreft: Ob Revolution oder Evolution möchte ich dahingestellt sein lassen. Ich habe ein Tor geöffnet, durch das wir in eine neue Web-Welt eintreten können.
Dr. Große: Herr Kreft, ich wünsche uns allen, dass Sie Erfolg haben und danke für das Gespräch.
Über shuccle
Die shuccle AG mit Sitz in Dassendorf, wurde 2009 von Dip.-Ing. Hans-Diedrich Kreft gegründet. Bei der Entwicklung der shuccle Web-Applikation stand der Gedanke der universellen, barrierefreien Wissensvermittlung Pate (www.humatics.de). Hierzu war eine Voraussetzung, dass der Mensch mit seinen Intentionen im Web eine Repräsentanz bekommt. Das ist mit Suchen, Finden, Werben konkret geworden. shuccle hilft den Menschen dabei, dass das Suchen und Gefunden-Werden im Web treffsicherer, genauer und transparenter wird. Das Besondere an shuccle ist, dass Menschen ihre „Suchmaschinen-Optimierung“ durch die Eingabe von Keywords selbst gestalten. Sie müssen dazu weder Maschinen-Algorithmen kennen noch Web-Spezialisten konsultieren. In shuccle steuern die Menschen den Lauf der Suchmaschinen und bestimmen so, wie ihre ins Web gestellten Inhalte gefunden werden. Die erfolgreiche Suche in shuccle kann auch das Ranking in den herkömmlichen Suchmaschinen verbessern.
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