Seit der Wirtschaftskrise 2008 sind viele mittelständische Unternehmen in Deutschland unterfinanziert. Die verschärften Richtlinien der Banken für die Vergabe von Krediten und die schlechte Zahlungsmoral in manchen Branchen haben zu Kreditengpässen und Liquiditätsschwierigkeiten geführt. Diese ungünstigen Rahmenbedingungen forcierten den Verkauf von Forderungen, das sogenannte Factoring, als moderne Finanzierungsalternative. Nach Angaben des Deutschen Factoring-Verbands liegen der Umfang der Factoring-Finanzierungen mittlerweile im dreistelligen Milliardenbereich und die jährliche Wachstumsrate bei fast 20 Prozent.
Factoring bedeutet den Verkauf eigener Forderungen an eine Factoring-Gesellschaft. In einem Rahmenvertrag wird die Zusammenarbeit geregelt. Der Factoring-Partner schreibt bei Vertragsabschluss 70 bis 80 Prozent der ausstehenden Rechnungen gut. Nach Zahlung durch den Debitor wird der Restbetrag überwiesen. In der Regel übernimmt die Factoring-Gesellschaft neben der Finanzierungsleistung auch das komplette Debitorenmanagement und das Risiko des Forderungsausfalls.
Factoring bietet mittelständischen Betrieben viele Vorteile. Diese stärken dadurch kurzfristig ihre Liquidität, können Rabatte und Skonti nutzen, haben einen Schutz vor Forderungsausfällen und verbessern ihre Eigenkapitalquote. Darüber hinaus stärken sie ihre Position gegenüber Lieferanten und gewinnen Zeit für ihr eigentliches Kerngeschäft. Auch saisonale Umsatzschwankungen können so ausglichen und Verwaltungskosten eingespart werden.
Für ihre Leistungen und die Übernahme des Ausfallrisikos berechnet die Factoring-Gesellschaft ein Entgelt, das – abhängig vom geschätzten Risiko und dem Verwaltungsaufwand – 1,5 bis 2,5 Prozent der verkauften Forderungen beträgt. Das Finanzierungsinstrument Factoring ist besonders für Unternehmen mit mehr als einer Million Euro Jahresumsatz interessant, die über standardisierte Leistungen und Produkte sowie einen hohen Anteil an gewerblichen (Stamm-) Kunden verfügen.
Neben seiner Eigenschaft als Finanzierungsinstrument ist Factoring jedoch auch ein wesentlicher Baustein für das Wertmanagement eines Unternehmens. Denn Kapital, das nicht arbeitet und deshalb auch keine Mindestrendite erwirtschaftet, führt letztlich dazu, dass sich der Firmenwert zulasten der Eigentümer verringert. Factoring dagegen führt zu besserer Liquidität (Cash-Flow) im Unternehmen, ermöglicht die Investition in neue Wachstumsprojekte bzw. die Ausschüttung einer Dividende an die Eigentümer und erfüllt somit die Hauptaufgabe des Wertmanagements – die Kosten und die Vermögenswerte (Assets) zu managen.
Jahrgang 1965, Businesstrainer, Berater und Coach, Diplom-Betriebswirt, Dozent an der RWTH und FH Aachen für Unternehmensgründung und Soft Skills, Reiss Profile Master, geprüfter Trainer und Berater nach BDVT und BaTB, zertifizierter Verkaufsleiter Deutsche Verkaufsleiter-Schule.
Er schöpft aus über 20 Jahren erfolgreicher Berufserfahrung in Marketing und Vertrieb, davon allein 15 Jahre in diversen Managementfunktionen, zuletzt als Geschäftsführer.
Als Spezialist für die Bereiche Führung und Vertrieb bietet er mittelständischen Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung zwei Schwerpunkte an: Firmentrainings und Business-Coaching.
Michael Fridrich erhielt 2009 einen Trainerpreis in der Kategorie „Bestes Seminarkonzept“, 2012 einen Unternehmerpreis und ist darüber hinaus ein gefragter Redner und Autor verschiedener Fachbeiträge, u.a. in der Zeitschrift Spitzenkompetenz, Spiegel Online, Zentrada, Außendienst Informationen. Der Experte für Führung und Vertrieb redet und handelt einfach Klartext.
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