Warum ist es wichtig, beim Radfahren einen Helm zu tragen?
Dr. med. Christian Busch, Notarzt und Facharzt für Anästhesiologie in Hamburg, erklärt, warum Fahrradfahren ohne Helm so gefährlich ist und welche Konsequenzen ein Unfall für den ungeschützten Kopf haben kann. Regelmäßig beantwortet Dr. med. Christian Busch aktuelle Gesundheitsfragen auf www.medipresse.de.
Dr. med. Christian Busch beantwortet aktuelle Gesundheitsfragen auf medipresse.de
Immer wieder wird die Frage aufgeworfen: Warum ist es wichtig, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen? Immer wieder steht er zur Diskussion – der Fahrradhelm. Kleine Kinder tragen ihn noch gerne. Doch viele werden irgendwann quengelig und möchten lieber ohne Helm Rad fahren, weil er ihnen zu uncool ist. Die meisten Erwachsenen, so Dr. Busch , gehen nicht mit gutem Beispiel voran. „Nur jeder zehnte Erwachsene fährt mit Helm. Dazu kommen gerade in letzter Zeit viele Berichte, die den Sinn und Zweck des Helms infrage stellen“, so der Notarzt und Anästhesiologe. Gerne argumentieren Helmgegner, dass auch Fußgänger und überhaupt alle Teilnehmer am Straßenverkehr konsequenterweise einen Helm tragen müssten. Hinzu komme, dass das Unfallrisiko erhöht sei, da beispielsweise Autofahrer beim Überholen weniger Abstand für einen Radfahrer mit Helm einplanen als ohne. Auch brauche man keinen Helm mehr, wenn man von einem 40-Tonner überfahren werde.
Dr. med. Christian Busch: „Fakt ist – der Helm schützt“
Fakt ist jedoch auch – der Helm schützt. Er schützt und das was im Kopf drin ist – das Gehirn. Der Helm dämpft bei einem Unfall den starken Aufprall. Ohne Helm gibt es kein dämpfendes Element und der Radfahrer knallt bei einem Aufprall direkt mit dem Kopf auf den Asphalt. Die ungeheuren Kräfte, die bei einem Sturz wirken, verletzten oft nicht nur Schädelknochen, sondern auch das Gehirn und die zerebralen Blutgefäße. Die Folge ist ein Schädel-Hirn-Trauma. Die harmloseste Form eines Schädel-Hirn-Traumas ist die Gehirnerschütterung. Dabei treten Symptome auf, die darauf schließen lassen, dass es sich nicht ausschließlich um eine oberflächliche Verletzung handelt. Das Gehirn ist nicht dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen.
Fahrradhelm dämpft bei einem Unfall den starken Aufprall
Schwere Schädel-Hirn-Traumata haben dagegen eine weniger gute Prognose. Es kann zu Hirnblutungen, Hirnschwellungen, Ödembildungen kommen. Dies führt zu einem erhöhten Schädel-Innendruck, der sehr schwer zu behandeln ist. Die Sterblichkeit bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma liegt bei über 30 Prozent. Zudem drohen irreparable Spätfolgen. Je nachdem, welcher Teil des Gehirns wie stark beschädigt wurde, können erhebliche dauerhafte Beeinträchtigungen die Folge sein.
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