Drei Viertel der Unternehmen in Deutschland würden mehr Mitarbeiter einstellen / Volkswirtschaftlicher Schaden mit Folgewirkungen
Drei von vier Unternehmen in Deutschland würden mehr Personal einstellen, wenn ihre Schuldner Rechnungen schneller beglichen. Das ist ein Ergebnis des European Payment Reports 2015 (EPR) von Intrum Justitia, Europas führendem Anbieter von Credit Management Services. Knapp 9.000 Unternehmen aus 29 Ländern haben im Zeitraum zwischen Februar und April 2015 an der Studie teilgenommen, davon 670 aus Deutschland.
Die geographischen Unterschiede in den Ergebnissen sind recht groß: Im Süden Europas sagen vier von zehn Unternehmen, dass sie mehr Personal einstellen könnten, wenn Rechnungen zügiger bezahlt würden, in Osteuropa sind es 44 Prozent. Mit 16 Prozent ist diese Zahl im Norden eher gering. „Noch weniger Arbeitslose und mehr Kaufkraft – das wären die Effekte, wenn die Zahlungsmoral der Kunden besser wäre“, sagt Jürgen Sonder, Geschäftsführer von Intrum Justitia. „Dieser Trend gilt europaweit. Doch die Konsequenz des Verzichts auf Einstellungen ist gerade in Deutschland prozentual gesehen besonders groß“, so Sonder. 75 Prozent der deutschen Firmen gaben an, wenn ihre Rechnungen schneller von ihren Schuldnern bezahlt würden, könnten wahrscheinlich mehr Mitarbeiter eingestellt werden. Das bedeutet, dass allein in Deutschland tausende Jobs wegen Zahlungsverzug wegfallen. Für Europa sind es sogar mehrere Millionen.
Weitere gravierende Auswirkungen verspäteter Zahlungen auf die Wirtschaft sind laut der befragten deutschen Unternehmen höhere Zinskosten, mögliche Einstellungsstopps, eine mögliche Bedrohung der Existenz des Unternehmens sowie Wachstumseinbußen. Außerdem gehen 65 Prozent davon aus, dass aus diesem Grund sogar Personal abgebaut werden muss.
Im European Payment Report fragte Intrum Justitia außerdem nach den Gründen, warum Kunden Rechnungen spät bezahlten. 91 Prozent der befragten deutschen Unternehmen gaben finanzielle Schwierigkeiten ihrer Schuldner als Grund an. Verbesserungspotenzial in den administrativen Abläufen der Kunden nannten 15 Prozent als mögliche Ursache für verspätete Zahlung, 6 Prozent Streitigkeiten hinsichtlich der gelieferten Waren und Dienstleistungen. Alarmierend ist die Zahl von 87 Prozent, denn: fast 9 von 10 Unternehmen nehmen an, dass ihre Kunden die Zahlung absichtlich verzögern.
Dennoch blicken die Manager der Firmen in Deutschland zuversichtlich in die Zukunft: 9 von 10 befragten Managern (88 Prozent) erwarten, dass sich das Debitoren-Risiko auf einem stabilen Niveau bewegen wird. Nur 9 Prozent der Befragten erwarten ein höheres Risiko für Zahlungsausfälle in den nächsten 12 Monaten, 3 Prozent glauben, dass es sogar sinken wird.
Über die Studie „European Payment Report“
Der European Payment Report (EPR) von Intrum Justitia misst das geschäftliche Risiko in europäischen Ländern anhand einer Umfrage unter Unternehmen. Die Umfrage wurde zwischen Februar und April 2015 gleichzeitig in 29 Ländern durchgeführt. An der schriftlichen Befragung nahmen fast 9.000 Unternehmen teil.
Über Intrum Justitia
Intrum Justitia ist Europas führende Unternehmensgruppe für Kreditmanagement-Services und unterstützt mit seinen Dienstleistungen wirkungsvoll das Working Capital Management der Unternehmen durch Verbesserung des Cash-Flows und einer nachhaltigen Steigerung der Rentabilität. Mit der Schuldnerberatungs- und Insolvenzstelle des Caritasverbandes Darmstadt e.V. setzt sich Intrum Justitia nachhaltig für die Aufklärung im Umgang mit Geld und die Insolvenzvorbeugung ein.
Gegründet 1923, beschäftigt Intrum Justitia rund 4.000 Mitarbeiter in 20 Ländern. Der konsolidierte Umsatz belief sich 2014 auf 530 Millionen EUR (5,2 Mrd. SEK). Intrum Justitia AB wird seit 2002 im NASDAQ OMX Stockholm gelistet.
Intrum Justitia Deutschland ist mit zwei Standorten einer der großen Anbieter auf dem deutschen Markt. Neben Schwerpunkten in den Branchen Finanzdienstleister, Energieversorger, E-Commerce, Öffentlicher Nahverkehr und Telekommunikationsdienstleister hat sich das Unternehmen insbesondere im Forderungskauf und im Risiko-und Forderungsmanagement einen Namen gemacht.
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