Die Zukunft des ländlichen Raums hängt an nachhaltiger Mobilität. Gerade Kommunen mit einer großen Flächenausdehnung brauchen Mobilitätsangebote, die die Bedürfnissen der Bürger erfüllen. Genau das tut der erste E-Bus in Baiersbronn.
Auch in ländlichen Kommunen müssen Ärzte, Apotheken, Schulen, Behörden und andere Einrichtungen der Daseinsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürgern schnell und unkompliziert erreichbar sein. In Baiersbronn wird diese Rolle nun ein vollelektrisch angetriebenes Fahrzeug übernehmen. 20 Fahrgäste haben in dem Elektrobus Platz. Mit einer Speicherkapazität von 70 Kwh und einem Drehmoment von etwa 1.200 Nm erreicht das Fahrzeug eine Reichweite von bis zu 150 km mit einer Akkuladung und eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Damit ist gewährleistet, dass alle erforderlichen Strecken in Baiersbronn befahren und sogar Steigungen auch im vollbeladenen Zustand und bei winterlichen Temperaturen gemeistert werden können.
Wie diese Herausforderungen gemeistert werden könnten, war die Grundlage für die Beauftragung einer Projektentwicklung an die Initiative Zukunftsmobilität durch die Gemeinde Baiersbronn im Schwarzwald. Die Experten der Zukunftsmobilität kümmern sich insbesondere um das Thema nachhaltige Mobilität im Ländlichen Raum. Im Dialog mit der Kommunalverwaltung und den kommunalen Gremien, dem örtlichen Handel, Taxi- und Busunternehmen, dem Tourismus, den Genehmigungsbehörden und anderen Akteuren entwickelten sie das Konzept des E-Bus Baiersbronn und setzten es gemeinsam mit örtlichen Akteuren um. In Form eines einzigartigen Public-Privat-Partnerships wird nun der öffentliche Nahverkehr auf die Teilorte der großen Flächenkommune im Nordschwarzwald ausgedehnt und das bestehende Angebot ergänzt.
Zur Realisierung des Projektes haben die Fachleute der Zukunftsmobilität die Elektrofahrzeuge Schwaben GmbH, EFA-S empfohlen. Diese konnten im Auftrag des örtlichen Busunternehmens, der Omnibusverkehr Klumpp GmbH, ein konventionelles Fahrzeug auf vollelektrischen Betrieb umrüsten.
Das neue Mobilitätsangebot ist vor allem auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger der Schwarzwaldgemeinde ausgerichtet. Diese wurden durch die Initiative Zukunftsmobilität gemeinsam mit dem Imdahl-Institut , Rottweil, in Form eines Beteiligungsprozesses ermittelt und anschließend in das Konzept eingearbeitet. Besonders interessant am Konzept: Die beliebte Tourismusgemeinde wollte mit dem E-Bus Baiersbronn auch ein Angebot für nachhaltige Mobilität im Tourismus schaffen. Dazu brauchte es einen so genannten Hüttenbus, der emissions- und lärmfrei durch den Wald fahren und als Zubringerbus Touristen oder gehbehinderte Menschen regelmäßig zu den Wanderhütten im Gemeindegebiet befördert. Insbesondere gehbehinderte Menschen haben auf diese Weise jetzt die Möglichkeit, wieder die großen Höhenunterschiede auf der Gemarkung zu überwinden. Die Erfahrungen mit dem neuen Angebot sollen künftig auch in das Konzept für nachhaltige Mobilität des Nationalparks Schwarzwald einfließen.
Am 8. Juni 2015 konnte Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz das bisher einmalige Angebot für nachhaltige Mobilität im Ländlichen Raum seiner Bestimmung übergeben. Für die Zukunft ist nun vor allem wichtig, dass viele Bürger und Gäste der Schwarzwaldgemeinde den E-Bus Baiersbronn nutzen und das Angebot so langfristig betrieben werden kann.
Die Initiative Zukunftsmobilität, Trossingen, ist das Kompetenz- und Beratungsnetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung innovativer Mobilitätsprojekte. In ihren Projekten legt die Zukunftsmobilität den Schwerpunkt auf die Anwendung nachhaltiger Mobilität im Ländlichen Raum. Bei der Umsetzung kooperiert die Initaitive Zukunftsmobilität mit zuständigen Stellen der Landesregierungen, wie der e-mobil BW GmbH oder der Energieagentur NRW sowie mit Unternehmen wie der SWARCO Traffic Systems GmbH, der Energiedienst AG oder Mitsubishi Deutschland (MMD Automobile GmbH).
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