Ein Emoji. Genauer gesagt: ein gelber, grinsender Kreis. Das soll nun Volksverhetzung sein. Der Staatsschutz ermittelt gegen Oliver Brendel, besser bekannt als „Der Medienfuzzi“, weil er auf der Plattform X einen Screenshot mit einer herabwürdigenden Aussage über Ukrainer kommentiert hat – nicht zustimmend, sondern mit einer ironischen Kombination aus Emojis: Verlegenheit, Unglauben, Abscheu. Konkret: drei „flushed face“-Gesichter und ein Emoji mit verdecktem Auge – also Mimik statt Meinung, Verstörung statt Verhetzung.😳😳😳🫣. Das war alles. Kein Aufruf zur Gewalt. Keine Zustimmung. Kein Hass. Nur nonverbale Ablehnung – zumindest für jeden, der Ironie nicht als Bedrohung empfindet.
Doch genau das reichte offenbar für eine Anzeige bei einer nicht näher benannten Meldestelle, wie die „Junge Freiheit“ berichtet. Ein Staatsschutz-Beamter rief Brendel direkt auf dem Handy an – ohne zu sagen, wer genau hinter der Anzeige steckte. Eine Einladung zum Gespräch – wegen Emojis, die laut Emojipedia ausdrücklich für Verlegenheit, Verstörung oder peinliche Situationen stehen.
Brendel, der früher TV-Formate wie „Arabella“, „The next Uri Geller“ oder „Sportfreunde Pocher“ verantwortete, lebt seit Jahrzehnten unbescholten, hat ukrainische Freunde, eine russische Ehefrau – und nach eigener Aussage sogar aktiv Flüchtlingen geholfen. Dass ausgerechnet er nun als „Volksverhetzer“ ins Visier gerät, ist ein Treppenwitz der Geschichte. Oder ein Warnsignal.
Es klingt wie ein schlechter Witz – und ist doch Realität im neuen Deutschland im Jahr 2025. Wer sich über politische Narrative lustig macht, läuft Gefahr, kriminalisiert zu werden. Wer ironische Emojis postet, wird heute härter verfolgt als so mancher Brandstifter. Nicht etwa, weil jemand konkret bedroht wurde. Sondern weil sich offenbar ein anonymer Nutzer „verhetzt“ fühlte. Willkommen in der Republik der gekränkten Gefühle.
Währenddessen in Berlin-Neukölln: Die SED-Erben von der „Linken“ laden zu einem Sommerfest ein. Die Gäste: Mitglieder und Unterstützer des „Vereinigten Palästinischen Nationalkomitees“, das vom Bundesinnenministerium als Hamas-nah eingestuft wird. Die Gruppe habe laut „Welt“ in der Vergangenheit sogar Veranstaltungen mit einem als Terrorist verurteilten Hamas-Mitglied abgehalten. Und nun feiern sie – mitten in Berlin – mit Unterstützung aus der Linken – einer Partei, deren Vorgängerin SED nachweislich palästinensische Terrorgruppen finanziell und logistisch unterstützt hat. Heute wie damals scheint die Feindschaft gegenüber dem Westen das verbindende Element. Kein Staatsschutz. Keine Ermittlungen. Kein Aufschrei.
Zwei Maßstäbe, ein ‚Rechtsstaat‘
Wie kann es sein, dass ein Emoji Ermittlungen auslöst – aber eine offenkundige Nähe zu einer Terrororganisation nicht? Wie ist es möglich, dass Satire härter verfolgt wird als reale ideologische Verbindungen zu einer islamistischen Gruppe, die für Bombenanschläge, Folter und die Ermordung von Zivilisten verantwortlich ist?
Die Antwort ist ebenso einfach wie erschütternd: In Deutschland scheint nicht mehr das Was entscheidend zu sein, sondern das Wer. Wer auf der „richtigen“ Seite steht, genießt Narrenfreiheit – bis hin zur offenen Tuchfühlung mit Terrorgruppen. Wer sich auf der „falschen“ Seite positioniert – oder sich nur über sie lustig macht – muss mit voller Härte des Gesetzes rechnen. Und mit der ganzen Willkür einer politisierten Strafverfolgung.
Aber was ist das eigentlich für ein Land, in dem man auf der „richtigen Seite“ steht, wenn man mit Hamas-Sympathisanten feiert – und auf der „falschen Seite“, wenn man ironisch ein Emoji postet? Wie tief muss ein Staatsverständnis gesunken sein, wenn die Nähe zu Mördern und Antisemiten weniger bedrohlich erscheint als ein Emoji? Wer bestimmt hier noch, was gefährlich ist – und für wen?
Der Staatsschutz ist kein Satire-Schutz
Noch vor wenigen Jahren hätte man für solche Fälle den Begriff „Satire“ bemüht – heute wird er zur juristischen Kampfzone. Dass ein einziger ironischer Kommentar mit einem Comic-Emoji nun staatsanwaltschaftliches Interesse weckt, ist nicht nur absurd, sondern gefährlich. Denn es zeigt: Der Staatsschutz schützt längst nicht mehr den Staat, sondern eine rot-grüne Gesinnung. Und er schützt sie nicht vor Gewalt – sondern vor Spott.
Man stelle sich umgekehrt vor, ein AfD-naher Verein hätte zum Grillfest mit islamfeindlichen Aktivisten eingeladen. Die „taz“ würde durchdrehen, der Verfassungsschutz stünde auf der Matte, und das Sommerfest wäre vorbei, bevor das Fleisch auf dem Grill liegt. Doch wenn sich Linke mit Hamas-nahen Gruppierungen verbrüdern, bleibt es still. In den Redaktionen, in der Politik, in den Sicherheitsbehörden.
Was bleibt, ist das Emoji – und die Scham
Vielleicht ist genau das das Symbol unserer Zeit: Ein harmloses, gelbes Gesicht mit Alufolie, das plötzlich gefährlicher sein soll als die Nähe zu Terroristen. Vielleicht zeigt dieses Emoji besser als jede Analyse, wie sehr sich das Land verändert hat. Und wie leicht sich ein Rechtsstaat in einen Gesinnungsstaat verwandeln kann – nicht mit Gewalt, sondern mit selektiver Empörung.
Und vielleicht ist genau das die Tragik: Dass ein System, das vorgibt, Vielfalt, Toleranz und Menschenrechte zu verteidigen, ausgerechnet diejenigen verfolgt, die es karikieren – während es jene duldet, die es im Innersten verachten.
PS: Die gute Nachricht für Islamisten: Solange Sie keine Emojis verwenden, sind Sie auf der sicheren Seite.
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Bild: Screenshot „Junge Freiheit“, Screenshot Youtube
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