Der aserbaidschanische Staatschef Ilham Aliyev hat in einer Rede auf der UN-Klimakonferenz zu einem Rundumschlag gegen westliche Medien und Umweltorganisationen ausgeholt und ihnen eine gezielte Verleumdungskampagne gegen sein Land vorgeworfen. Aserbaidschan einen «Petro-Staat» zu nennen, zeuge von mangelndem politischem Wissen und politischer Kultur, sagte der 62-Jährige, der die Ex-Sowjetrepublik seit fast 20 Jahren mit eisenharter Hand regiert. Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) besagen jedoch, dass Öl und Gas rund 90 Prozent der Exporte des Landes ausmachen.
Zugleich wiederholte der Präsident sein umstrittenes Zitat, dass die Öl- und Gasvorkommen in Aserbaidschan ein «Geschenk Gottes» sind. «Keinem Land sollte vorgehalten werden, sie zu haben und sie auf den Markt zu bringen. Denn der Markt braucht sie, die Menschen brauchen sie.» Öl und Gas seien natürliche Ressourcen, so wie Gold, Kupfer, Wind oder die Sonne. «Uns anzuklagen, dass wir Öl haben ist so, als wenn man uns anklagt, dass Baku mehr als 250 Sonnentage im Jahr hat.»
Aliyevs Aussagen passen schlecht zum Beschluss der letztjährigen UN-Klimakonferenz in Dubai: Dort hatten sich alle Staaten erstmals auf eine Abkehr von den klimaschädlichen fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas verpflichtet.
Schon vor Konferenzbeginn hatten Umweltschützer bezweifelt, dass die Ex-Sowjetrepublik die Klimakonferenz glaubwürdig und neutral leiten kann. COP-Präsident Babayev, jetzt Umweltminister, war mehr als 20 Jahre für den staatlichen Ölkonzern Socar tätig.
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