Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) startet mit der Besichtigung eines Elektro-Schnellbus-Projektes in der sengalesischen Hauptstadt Dakar ihren zweitägigen Westafrikabesuch. Das System Bus Rapid Transit (BRT) ging im Mai in Betrieb und wurde von der Europäischen Investitionsbank und der Weltbank finanziert. Zusammen mit dem 2021 eröffneten Vorstadtzug TER soll es helfen, die Umweltprobleme der Stadt zu verringern.
Deutschland setze «auf Angebote, die den Menschen auf beiden Seiten im Heute nutzen und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft angehen», sagte Baerbock. Das erste elektrische Schnellbus-System Afrikas sei dafür ein konkretes Beispiel: Mit deutschem Know-How und der «Global Gateway»-Initiative der EU trage man dazu bei, dass der Senegal seine grüne Transformation vorantreibe und die Menschen im Alltag profitierten.
Die «Global Gateway»-Initiative sieht vor, in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren – auch um der EU größeren globalen Einfluss zu sichern.
Verkehrsinfarkt und schlechte Luftqualität
Die Bevölkerung des Großraums Dakar hat sich seit 1970 verzehnfacht, rund 4 Millionen Menschen leben offiziell in der Region. Obwohl die Metropole auf einer Halbinsel am Meer liegt, zählt sie zu den Städten mit der schlechtesten Luftqualität in ganz Afrika.
Verstärkte Bemühungen um nachhaltige Stromversorgung
Der Senegal, der vor einem Monat mit der Ölförderung begonnen hat und ab Ende 2024 auch Erdgas exportieren will, bemüht sich zugleich verstärkt um nachhaltige Stromversorgung. Laut Internationaler Energie-Agentur hat das Land seine bis 2025 gesteckten Ziele für Wind- und Solarstrom erfüllt und bezieht mittlerweile ein Fünftel seines Stroms daraus. Bis 2030 soll die Kapazität bei Erneuerbaren Energien auf 40 Prozent steigen. Im Gegenzug sollen 2,5 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Mitteln im Rahmen der Just Energy Transition Partnership (JETP) mit Deutschland, Frankreich und der EU mobilisiert werden.
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