Die Erwartungen zum Einkommen legen deutlich zu, die Konjunkturerwartung und die Neigung zu größeren Anschaffungen steigen zumindest moderat, geht aus einer Umfrage der Nürnberger Institute GfK und NIM hervor. Der für August berechnete Konsum-Klima-Index sei im Vergleich zum Vormonat um mehr als drei Punkte auf minus 18,4 Punkte geklettert, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. Dies ist im langjährigen Vergleich allerdings noch immer ein niedriger Wert. Vor der Corona-Pandemie lag das Konsumklima vergleichsweise stabil bei etwa plus 10 Punkten.
Analysten hatten im Schnitt nur einen leichten Anstieg des Indexwertes auf minus 21,0 Punkte erwartet. „Die Aufhellung des Konsumklimas im Juli ist in erster Linie auf die gestiegene Einkommenserwartung der Deutschen zurückzuführen. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit spielt hier auch die EM-Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland in vielen Teilen der Bevölkerung ausgelöst hat, eine Rolle“, sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Es bleibt allerdings abzuwarten, ob dieser Effekt nachhaltig ist, oder nur ein kurzzeitiges Aufflackern darstellt.“
Sollte sich die Verbesserung des Konsumklimas als Strohfeuer herausstellen, werde der Weg aus dem Tief lang und mühsam, heißt es in der Mitteilung. Ein Großteil der deutschen Haushalte sehe derzeit zwar reale Einkommenszuwächse, durch Gehaltssteigerungen und eine leicht gesunkene Inflation. Allerdings müsse die Planungssicherheit für die Verbraucher zurückkehren, um die Neigung zu größeren Anschaffungen zu verbessern. Wegen der besseren Einkommensaussichten habe sich auch diese Komponente bereits im Juli um 4,6 Punkte verbessert – ein höherer Wert wurde zuletzt im März 2022 gemessen. Doch könnte die Euphorie auch schnell wieder nachlassen, befürchten die Konsumexperten.
Hinsichtlich der Konjunktur sind die Einschätzungen der befragten Konsumenten zurückhaltend. Nach Einschätzung von Experten werde sich eine Belebung der Konjunktur erst im kommenden Jahr beschleunigen.
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