Keine Angst: Wir schreiben keine Biographie.
Dass Kemi Badenoch Tochter von Eltern, die aus Nigeria stammen, ist, das kann man sehen. Dass Badenoch in Britannien heimisch und aufgewachsen, durch und durch britisch ist, dazu muss man sie nur sprechen hören. Viel interessanter als all die persönlichen Informationen ist die Frage: Was kann man von Kemi Badenoch als Parteichef der Tories und damit als konservativen Kandidaten für das Amt des Prime Ministers bei den nächsten Wahlen zum House of Commons erwarten. Die nächste Wahl wird, wenn der katastrophale Start von Labour, der sich nicht nur darin äußert, dass die Partei mittlerweile in Umfragen hinter den Conservatives liegt und Sir Keir Starmer es geschafft hat, in knapp 100 Tagen zum schlechtesten und vor allem unbeliebtesten Prime Minister in der Geschichte des UK zu werden, sondern vor allem darin, dass man kaum jemanden findet, der die Gestalten, die nun Regierung spielen, nicht hasst oder zumindest nicht leiden kann, wohl schneller kommen wird als selbst die erwartet haben, die von Beginn an geunkt haben, dass Starmer keine Legislaturperiode durchhalten wird.
Was ist also von Kemi Badenoch, die nächster Regierungschef der Briten werden will, zu erwarten?
Nun, wenn man Nigel Farage in seinem Urteil folgen will, mehr vom selben. Ein „Weiter so“, in den Worten des Wahlkampfmanagers von Helmut Kohl, der diese beiden Worte zum Slogan der Wahl von 1994 gemacht hat. Wichtigster Punkt: Badenoch hat wiederholt erklärt, dass sie den Europäischen Menschengerichtshof und die Charta der Menschenrechte nicht verlassen will. Beides ist aber die Voraussetzung dafür, den u.a. von Soros in den ECHR geschaufelten Aktivisten-Richter das Urteil darüber, wer aus dem Vereinigten Königreich deportiert werden kann und wer nicht, zu entziehen.
Die Frage, ob das Vereinigte Königreich den ECHR verlassen solle, ist letztlich die einzige große politische Frage, in der die beiden Kandidaten um den Vorsitz der Conservatives, Kemi Badenoch und Robert Jenrick unterschiedlicher Meinung waren: Badenoch lehnt ein Verlassen des ECHR ab, Jenrick hat es gefordert und zu seinem zentralen Punkt gemacht, denn ein souveräner Staat könne nicht irgendwelchen wie auch immer dahergelaufenen Richtern in Strasbourg die Entscheidung darüber überlassen, wer im UK akzeptiert werde und wer nicht.
Insofern ist es regelrecht affig, wenn die ahnungslosen bei der ARD-tagesschau schreiben:
„Bei der entscheidenden Stichwahl erhielt sie 57 Prozent der Stimmen. Die Parteirechte ist damit die Nachfolgerin von Ex-Premierminister Rishi Sunak.“
Das Ergebnis sieht übrigens wie folgt aus:
Turnout: 72.8 %
Kemi Badenoch: 53,806
Robert Jenrick: 41,318
72,8% der Mitglieder der Conservative Party haben sich an der Wahl des neuen Vorsitzenden beteiligt, 53.806 haben für Badenoch, 41.318 für Jenrick gestimmt. Der wenn man die Verortung in ideologischer Richtung, die den Ahnungslosen von Staatsfunk so wichtig ist Rechtere der beiden Kandidaten, Robert Jenrick, hat die Wahl also verloren. Es sieht vieles danach aus, als wäre Badenoch eine Art Kompromis, um ein Auseinanderbrechen der Tories zu verhindern, denn in der Fraktion haben die „One Nation Tories“ die Mehrheit, das sind CINOs, Conservatives in Name Only, Leute, die letztlich sozial-liberale Positionen vertreten, wie sie die SPD in Deutschland vertritt, vermeintlich Konservative, die am Net-Zero-Schwachsinn festhalten wollen, die das Klima mit den 1% CO2, die das UK zu den globalen Emissionen beiträgt, retten wollen, Leute, die letztlich kein Problem mit den illegalen und legalen Migranten, die zu 100.000en ins UK einwandern, haben, Konservative, die auch kein Problem mit der woken Agenda haben, also mit dem Bullshit, der sich hinter Buchstaben versteckt. Indes, hier hat sich, wie man bei der ARD in Erfahrung gebracht hat, Badenoch in der Vergangenheit profiliert, und zwar u.a. dadurch, dass sie weiß, was ein Mann und eine Frau sind, was dann dazu führt, dass man Trans als Trans und eben nicht als Frau oder Mann bezeichnen und behandeln muss und dadurch, dass sie alles, was Buchstabenmenschen so wichtig ist, aus dem Schulunterricht streichen will.
Hier könnte es lustig werden, in der Fraktion der Conservatives.
Indes, Leute wie Mark Dolan, der bei GB News für die Superlative zuständig zu sein scheint, die an der Grenze zur Lächerlichkeit angesiedelt sind, sind der Meinung, Baedenoch sei Thatcher 2.0:
„She did it. And as she settles into a post previously held by Sir Robert Peel, Sir Winston Churchill and Lady Thatcher, Kemi Badenoch has been burdened with two responsibilities: to save the Conservative Party – the most successful political machine in the history of Western democracy – and to ultimately remove this spiteful and incompetent Labour government, which is proving more radically left-wing than anyone might have feared.
The parallels between Margaret Thatcher and Kemi Badenoch are hard to ignore. A fearless, maverick woman, with a calm, rational, analytic brain, Badenoch is an engineer to Thatcher’s chemist. Thatcher was the Iron Lady, Kemi has balls of steel. And as in 1975, with the election of Mrs T, this is another mic drop from the Conservatives in choosing Britain’s first black woman leader, making a mockery of Labour’s divisive identity politics. The Tories are the true progressives, LOL.
Badenoch, as with Thatcher in 1975, is not the finished article. She has a tendency to speak first and think later, for example with her clumsy remarks about maternity pay or jokingly suggesting the imprisonment of 10% of civil servants (don’t give me ideas). But the appointment of Kemi Badenoch is exciting – she’s box office, she’s a rock star – and in this attention-deficit era, that’s important. She will make headlines. She will make noise. She will make trouble.“
In unserer Übersetzung:
„Sie hat es geschafft. Und das Amt, das sie nun innehat, dasselbe Amt, das zuvor Sir Robert Peel, Sir Winston Churchill und Lady Thatcher innehatten, kommt mit zwei Aufgaben: die Konservative Partei zu retten – die erfolgreichste politische Maschine in der Geschichte der westlichen Demokratie – und diese bösartige und inkompetente Labour-Regierung abzusetzen, die sich als linksradikaler erweist, als die meisten befürchtet hatten.
Die Parallelen zwischen Margaret Thatcher und Kemi Badenoch sind nicht zu übersehen. Zum einen Badenoch, eine furchtlose, unkonventionelle (querdenkende) Frau mit einem ruhigen, rationalen und analytischen Verstand, eine Ingenieurin, zum anderen Thatcher, eine Chemikerin. Thatcher war die Eiserne Lady, Kemi hat Eier aus Stahl. Und wie schon 1975 bei der Wahl von Mrs. T. haben die Konservativen mit der Wahl der ersten schwarzen Regierungschefin Großbritanniens ein weiteres Mal einen Standard gesetzt, und die spaltende Identitätspolitik der Labour Party ins Lächerliche gezogen. Die Tories sind die wahren Progressiven, LOL.
Badenoch ist kein Endprodukt, so wie es Thatcher 1975 nicht war. Sie neigt dazu, erst zu reden und dann zu denken, z.B. mit ihren unbeholfenen Äußerungen zum Mutterschaftsgeld oder ihrem scherzhaften Vorschlag, 10% der Beamten ins Gefängnis zu stecken (bring‘ mich nicht auf Ideen). Aber die Ernennung von Kemi Badenoch ist aufregend – sie ist ein Kassenschlager, sie ist ein Rockstar – und in dieser Aufmerksamkeitsdefizit-Zeit ist das wichtig. Sie wird Schlagzeilen machen. Sie wird ihr Ding machen. Sie wird für Leben in der Bude sorgen.“
Das schreibt Dolan im Telegraph.
Wir sind kurz vor Guy Fawkes Day.
Sein Enthusiamus scheint mit Dolan durchgegangen zu sein. Er hat sein Feuerwerk wohl schon abgebrannt.
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Vielleicht ist es ohnehin das Beste, sich einen Eindruck von Badenock auf Basis ihrer „Siegesrede“ zu machen.
Lässt man die Dankesorgien, die ein Gewinner zu Beginn seiner Rede abliefern muss, beiseite, dann ist das, was Badenoch sagt, nichts, was man nicht schon von anderen, die ihr vorausgegangen sind, gehört hätte:
Sie will die Partei einen, ein schlechtes Omen angesichts der Tatsache, dass es eigentlich zwei konservative Parteien gibt, eine sozialliberale und eine konservative Partei – beide sind inkommensurabel. Sie will Wähler zurückholen und neue Mitglieder für die Conservative Party gewinnen. Sie will erhlich sein und Fehler eingestehen, etwas, wofür es angesichts des Absturzes der Conservatives in der öffentlichen Meinung im UK nicht wirklich viel Mut bedarf. Dass Conservatives Fehler gemacht haben, ist common knowledge, die Spatzen pfeifen es von den Dächern und davon abgesehen: Die Wahlschlappe vom 4. Juli 2024, die könnte man als Ergebnis von Fehlern interpretieren, aber mehr noch als Ergebnis von Lügen, von kontinuierlichen Lügen der Konservativen, die „die Boote stoppen wollten“ – während ihrer Amstzeit wurde ein Zuwanderungsrekord, legal und illegal, nach dem nächsten gebrochen. Sie wollten „den Brexit“ durchziehen – während den 8 Jahren, die die Konservativen seit dem Brexit-Votum regiert haben, wurde viel vom Brexit gesprochen, aber wenig an Brexit umgesetzt. Tatsächlich haben die Konservativen nichts von dem, was in ihren Wahlprogrammen stand, umgesetzt, aber sie haben mit den Net Zero Blödsinn begonnen, haben Gesetze, die „Online-Security“, also Zensur ermöglichen, auf den Weg gebracht, sich in allem als KEINE konservative Partei und vor allem eine, die ihre Wähler verraten hat, geoutet.
Diesen Vertrauensbruch, der zur erfolgreichen Etablierung einer neuen konservativen Partei mit Reform UK geführt hat, wird man nicht mit Worten, mit der Ankündigung, nun ehrlich sein zu wollen, was das Eingeständnis umfasst, dass man Bürger die ganze Zeit angelogen hat, aus der Welt schaffen können. Dazu wären Taten notwendig, die eine Oppositionspartei kraft fehlender Regierungsgewalt nicht vorweisen kann. Ergo wird wieder alles zu einer Frage des Vertrauens: Vertrauen Sie den Conservatives, dass sie dieses Mal, nicht wie bei den letzten vier Malen, das tun, was sie versprochen haben?
Wenn Badenoch verlorenes Vertrauen zurückgewinnen will, wird sie sich von den Politiken und Abgeordneten trennen müssen, die die Lügen in der Vergangenheit zu verantworten haben und in der Tat eine ganz neue Richtung konservativer Politik einschlagen müssen.
Das sehen wir nicht.
Dass mit Badenoch ein „Weiter so“ beginnt, der Versuch, die Leichen im Keller zu belassen und Lippendienst ohne Überzeugung zu leisten, das scheint mehr als wahrscheinlich.
Nigel hätte somit einmal mehr recht.
Aber egal, was Badenoch an Politik angehen wird, sie ist schon jetzt der Feind der deutschen Shitstream-Medien-Anstalts-Insassen:
„Die 44-Jährige gibt sich seit Langem als „Anti-Woke-Kulturkriegerin“, die mit Äußerungen gegen das angeblich linksliberale Establishment auffällt. Auch während ihrer Zeit als Ministerin für Gleichberechtigung – das Amt hielt sie zusätzlich zu ihrem anderen Kabinettsposten – äußerte sie sich unter anderem kritisch über Genderfragen…“.
Eine „Anti-Woke-Kulturkriegerin“ sei Badenoch, so der Schmierfink der ARD-tagesschau, der die Kulturkriegerin in Anführungszeichen setzt, um zu suggerieren, der BS wäre NICHT von ihm. Aber die Verfehlungen gehen noch weiter. Badenoch fällt mit Äußerungen gegen das … „Establishment auf“.
Badenoch fällt mit Äußerungen auf.
Äußerungen gegen das Establishment.
Für die öffentlich-rechtlichen Arschkriecher ist das wohl eine der schlimmsten aller begehbaren Sünden: Auffallen, mit Äußerungen gegen das Establishment.
Indes, die größte Verfehlung, der Hammer, er folgt im nächstenSatz: Badenoch äußert sich „kritisch über Genderfragen“.
Frevel.
Häresie.
Und das von einer SCHWARZEN FRAU, die normalerweise unter doppeltem Heiligkeitsstatus für die Shitstreamer stehen würde, wenn, ja wenn sie nicht etwas gegen „Gender“ sagen würde, etwas KRITISCHES. Stellen Sie sich das vor, etwas KRITISCHES gegen Gender, gegen die GENDER, wo doch jeder weiß, dass die Menschheit nur durch Gender gerettet werden kann. Sehen sie sich an, was uns der Genderismus gebracht hat, um zu erfahren, wie herrlichdämlich, wie herausragend diese neue Genderwelt ist. Denken Sie an Größen des intellektuellen Ausfalls wie Katrin Göring-Eckard, an 360-Grad-Drehende Baerbocks, an Kriegsrüstungsenthusiasten wie Strack-Zimmermann oder an all die anderen Grot-Esken, die die neue Welt seit Gender ziehren.
Und dann kommt Badenoch und sagt etwas KRITISCHES gegen Gender.
Unglaublich…
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Author: Michael Klein
Michael Klein