Man sieht nur mit dem Herzen gut. Diese an die Bibel angelehnte Weisheit ist besonders in Zeiten ein Wink mit dem Zaunpfahl, in der unsere Gesellschaft immer mehr auf Oberflächlichkeiten achtet. Im Zweifel zählt das Äußerliche mehr als charakterliche Stärke, persönliches Rückgrat oder eine solide Integrität. Wer sich in den sozialen Medien umsieht, der wird den Eindruck gewinnen, dass Diskussionen gerade dann in Richtung Plumpheit und Trivialität abdriften, wenn es an inhaltlichen Argumenten fehlt. Da beschweren sich also vor allem linke Mitbürger darüber, dass ihre rechten Widersacher zu schnieke gekleidet sind, weil man selbst – im Geiste des Karl Lagerfeld zugeschriebenen Zitats – in Jogginghose, Schlabberlook und ungekämmt die Kontrolle über sein Leben verloren hat. Tatsächlich geschehen ist dies im Fall eines Shitstorms gegenüber dem Vorstandsmitglied der AfD in Schleswig-Holstein, Kevin Dorow. Weil er stets ordentlich frisiert und mit glatt angelegten Haaren in der Öffentlichkeit auftritt, wird ihm von rotgrünen Gutmenschen nunmehr eine Nachahmung des Scheitels von Joseph Goebbels oder des Obergruppenführers der SS, Reinhard Heydrich, vorgeworfen.
Von Dennis Riehle
Unter einem seiner Fotos kommentierte die gierende Meute bunter Wokisten also das gepflegte Auftreten eines jungen Mannes, der bei einem Blick hinter die Kulissen keinen Anschein erweckt, auch nur ansatzweise eine nationalistische Gesinnung zu hegen. Daher ist es nicht nur anrüchig und dreist, sondern eine schlichtweg inakzeptable Unterstellung und Entgleisung, eine Person allein aufgrund ihres Erscheinungsbildes in eine Ecke zu stellen, die auch acht Dekaden nach dem Ende des Dritten Reiches noch immer reichlich bemüht wird. Man erinnere sich an die Vergleiche von Saskia Esken oder Lars Klingbeil, die überhaupt keine Scheu oder Scham besitzen, die Alternative für Deutschland kurzerhand in die Nähe der NSDAP und die brutalsten Verbrecher unserer Geschichte zu rücken. Wer nicht mehr weiter weiß, der gründet entweder einen Arbeitskreis. Oder er begibt sich auf eine zutiefst unwürdige, erbärmliche und leidvolle Ebene der Debatte, weil es schlichtweg an sachlicher Substanz, minimalistischer Intellektualität und profunder Fachkenntnis mangelt. Das Phänomen der Protestwelle ist nicht nur eine niederträchtige und böswillige Form von Pranger, Verleumdung und Denunziation.
Viel eher kommt es auch einem Höchstmaß an Geistlosigkeit, Stupidität und Gedankenarmut gleich, gerade auf politischer Bühne die Dürftigkeit der individuellen Programmatik mit dem Ablenkungsmanöver auf billige Nebenschauplätze kundzutun. Schon der 1. Johannesbrief wusste: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“ (Kapitel 2, Vers 1-6). Und wenn man sich nun die Bilanz ansieht, so fällt Dorow nicht nur mit einem überdurchschnittlichen Engagement in verschiedenen Ausschüssen, Gremien und Ämtern auf. Stattdessen setzt er sich – den Anfeindungen aus dem extrem progressiven Lager zum Trotz – mit einer beständigen, aufrichtigen und nahbaren Evidenz für mehr Mitsprache der nächsten Generationen ein. Ihm geht es darüber hinaus auch ganz praktisch um die Verbesserung der Lebensbedingungen des Wählers und Souveräns. Er beklagt den Zustand unserer kommunalen Verwaltungen, aber auch den Rückzug der Gesundheitsversorgung vor Ort. Mit regelmäßigen Anfragen an die Exekutive entlarvt er zudem das Versagen der Mächtigen, die im Zweifel Rede und Antwort für die völlig entglittene Migrationspolitik und einen ideologisierten Klimaschutz stehen müssen.
Befasst man sich mit seinen Äußerungen, so entdeckt man nicht einmal den Hauch einer strittigen Mentalität. Die bezichtigte Nähe zu Burschenschaften stellt keinen Beleg für radikale Umtriebe dar. Und dass er sich wiederkehrend mit dem Vorfeld trifft, vermag man im schlechtesten Fall als Rufweite zu fundamentalistischen Strömungen werten. Bei etwas weniger Voreingenommenheit und mit klarem Verstand attestiert man ihm dadurch Interesse und Solidarität mit der Basis. Und so hat auch diese Nebelkerze nicht gezündet, mit der die Korrekten und Besseren einen ungenehmen Wettbewerber degradieren wollten. Ihr Diffamieren, Verunglimpfen und Schmähen entpuppt sich als der naturbelassene und schmerzliche Offenbarungseid über den eigenen Neid, Seelenarmut und Tristesse. Diese immanenten Wesensmerkmale des Futuristischen vertragen sich nicht mit einem gesunden Konservativismus, der im Augenblick bei unserer Nachkommenschaft trendet. Und so wird man sich wieder und wieder abarbeiten können am „blauen“ Gegner – und es dabei nicht einmal schaffen, auf einen „grünen“ Zweig zu kommen.
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Author: Gast Autor
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