• 16. November 2024

Die Klimapropagandisten von “Focus Earth”: Strom in Deutschland ist bald viel zu billig

ByJörg

Aug 12, 2024
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„Focus online“ leistet sich mit seiner exklusiv der Klima-Agenda und grünen Panikmache gewidmeten Rubrik “Focus Earth” eine eigene redaktionelle Gummizelle der Extraklasse, in der selbst die krudesten Wirklichkeitsverzerrungen und Wahnvorstellungen Platz finden. Wer hier eintritt, bezahlt mit dem Verstand. Dort hat das Magazin nun dem norwegischen „mehrfachen Bestsellerautor und Deep-Tech-Investor“ Anders Indset Raum für einen ellenlangen Schwurbeltext geboten, in dem dieser sich über den angeblich bald viel zu billigen Strom in Deutschland auslassen durfte. Für Leser, die inzwischen fast jeden Monat aufs Neue bei Kenntnisnahme ihrer Stromrechnung der Schlag trifft, klingt das, was dieser “Experte” von sich gibt, wie blanker Hohn.

„Deutschland ergrünt – sei es durch gute politische Maßnahmen oder als kurzfristiger positiver Effekt des Klimawandels, sei dahingestellt. Überall sieht man derzeit feuchte Böden, grüne Bäume und viel Wasser“, heißt es da bereits im Einstieg, der schon alles vorwegnimmt, was in diesem wirren Traktat noch folgt. Die Sonne habe “gewonnen”, so Indset. Seien bis zum Beginn des Ukraine-Krieges 55 bis 60 Prozent des gesamten deutschen Erdgasbedarfs aus Russland importiert worden, sei innerhalb von acht Monaten der komplette Ausfall der zuvor „unersetzlichen“ Gaslieferungen aus Russland kompensiert worden. Alternative Energiequellen seien erschlossen, die Energieeffizienz gesteigert und sogar in Infrastruktur investiert worden, wie etwa in Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG). Vom vermeintlichen „kein Handlungsbedarf“ sei man in den „Krisenmodus“ gewechselt. Dies ist auch so ziemlich der einzige wahre Satz in diesem Text, der ansonsten vor Klimapropaganda, Irreführungen und Auslassungen strotzt.

“Hinschauen, wo gezukunftet wird”

Das Gasspeicherfüllstand liege bei 89 Prozent, erstmals seien in der Europäischen Union weit mehr Strom durch Wind- und Solarenergie als durch fossile Brennstoffe erzeugt worden, und Deutschland führe die EU mit 21 Prozent mehr Sonnenenergie und neun Prozent mehr Windenergie gegenüber dem Vorjahr an. Mit fast 60 Prozent des gesamten Strommixes, sei 2023 so viel Strom wie nie zuvor „nachhaltig“ produziert worden. Die Menge an Strom, der aus fossilen Energieträgern gewonnen werde, sei auf das Niveau der 1960er-Jahre abgesunken, schwärmt Indset. Deutschland stehe in Sachen Windkraft an der Weltspitze. Bereits 31.000 Windräder stünden auf dem Land. Nicht die Zahl der Windanlagen, sondern ihr Alter und technologischer Zustand sei das Problem. Die größte Herausforderung Detuschlands sei lediglich das Speichern und Verteilen seiner riesigen Energiemassen. Viele Entscheider wüssten weder, „wo wir heute stehen, noch, was neue Technologien bereits leisten können“ – das wissen nur Indset und die Studienautoren, auf die er sich in seiner Jubelarie beruft.

Statt den Blick dorthin zu richten, wo “gezukunftet” werde, diskutiere Deutschland sogar wieder über Atomkraftwerke, jammert Indset Wenn es sie gäbe, wären sie „sicherlich ein guter und wichtiger Teil des Energiemixes, um die Wettbewerbsfähigkeit aktuell zu sichern“, gesteht er zu. Allerdings würde der Neubau bei der aktuellen „Deutschlandgeschwindigkeit“ noch länger dauern als die zwölfjährige Verzögerung in Frankreich. Kernkraft werde „in 15 bis 20 Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig sein“, schwadroniert . Die Frage, warum dann immer mehr Länder in aller Welt  die Kernkraft massiv ausbauen, gibt ihm offenbar weder zu denken, noch stellt er sie sich überhaupt. Besonders absurd ist, wird es, wenn Indset ernsthaft kritisiert, dass „wir fortlaufend mit Studien konfrontiert“ würden, die erklären wollen, was alles nicht geht und was falsch oder richtig ist und Millionen Talkshows einschalten würden und sich von ihren Lieblings-Experten komplizierte Weltthemen in einfache Zitate zerlegen ließen. Keine Pseudowissenschaft setzt so sehr auf gekaufte und geframte Studien wie die der Klimahysteriker. Dass Indset moniert, meist komme es schon ein halbes Jahr dann doch ganz anders bei den Klimaskeptikern, soll wohl ein Witz sein: Es ist genau umgekehrt – sitzen doch ausschließlich „Klimaexperten“ vom Schlage Indsets in diesen Sendungen, die mit ihren Weltuntergangsprophezeiungen seit Jahrzehnten immer und immer wieder völlig daneben liegen und sie dann einfach noch weiter in die Zukunft verlegen. Kritische Stimmen kommen gar nicht zu Wort und werden als „Klimaleugner“ diffamiert. Der öffentliche Diskurs wird ausschließlich von ihm und seinesgleichen dominiert.

Paradiesische Verheißung des E-Wahns

Für Indset ist die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien eine einzige paradiesische Verheißung, nicht Mangel, sondern gigantischer Überfluss durch Überkapazitäten wird hier zum ”Problem”. „Klima ist nicht mehr Greta Thunberg und Ideologie, Klima ist Kapitalismus. Es geht um Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit. Deutschland und Europa leiden unter einem reaktiven und zum Teil reaktionären Kapitalismus, der sich auf Studien und Expertentum der Vergangenheit richtet. Die ewige Suche nach der perfekten Antwort auf die falsche Frage“, schwadroniert er inhaltsleer daher. Schaffe Deutschland keinen Kapitalismus, „der nicht nur reagiert, sondern die Zukunft antizipiert, werden die Folgen entsprechend dramatisch sein: Sinkt anderswo der Energiepreis drastisch, in Deutschland aber nicht, dann könnten hierzulande ganze Industrien in die Knie gezwungen werden, da der Markt destabilisiert und die Kostenstrukturen vieler Unternehmen durcheinandergebracht würden“. Dass genau das bereits derzeit der Fall ist und eine unaufhörliche Welle von Firmenpleiten durch Deutschland zieht, erwähnt er mit keinem Wort.

Eine Umstellung auf neue technologische Energieformen wie Sonne und Wind sei „keine ideologische Maßnahme für den Klimawandel, sondern die Grundlage für unternehmerische Existenz und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands“. In einem Jahrzehnt würden dezentrale Strukturen, technologischer und wissenschaftlicher Fortschritt sowie die Effekte eines massiven Ausbaus die Grenzkosten für Energie gegen Null treiben. „Das große Risiko für Deutschland könnte tatsächlich sein, dass die Energiepreise global schnell zu niedrig werden – denn Ökologie ist Ökonomie“, so Indset Fazit. Wie immer bei solchen Propagandastücken der Klimalobby werden die entscheidenden Dinge einfach weggelassen – etwa, dass die erneuerbaren Energien einen kompletten Neubau der Netze erfordert, deren Summen mindestens in die Milliarden gehen, die dann wieder die Endverbraucher stemmen müssen. Die Umweltschäden, die durch die Errichtung der LNG-Terminals verursacht werden und LNG oft durch das sonst bei der Klimalobby so verhasste Fracking gewonnen wird, erfährt man ebenfalls nicht. Zudem liegt der Überschuss an Strom aus erneuerbaren Energien nicht zuletzt daran, dass die durch den Atomaussteig kollabierende deutsche Wirtschaft immer weniger Strom abfragt. Eine Strompreiskonkurrenz, die den Verbrauchern nützen würde, findet in Deutschland überhaupt nicht statt. Am Ende zahlen die Bürger sowohl die überteuerten Strompreise als auch die fossilen Ausgleichskraftwerke und letztlich auch die Umweltzerstörung durch die LNG-Terminals.

Aber solche Fakten kommen in derartigen Faseltexten natürlich nicht vor. In einem klugscheißerischen Wortschwall, der Kompetenz und Übersicht vorgaukeln soll, in Wahrheit aber gar nichts aussagt und stattdessen ein groteskes Wolkenkuckucksheim beschreibt, das nur in der Einbildung des „Experten“ existiert bleiben sie auf der Strecke und die Leser werden gezielt für dumm verkauft. (TPL)

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Author: Kurschatten
Journalistenwatch

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